Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1604 - Panoptikum des Schreckens

1604 - Panoptikum des Schreckens

Titel: 1604 - Panoptikum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
rasten durch ihren Kopf, die zu dem Fazit gelangten, dass dieses Haus noch weitere Überraschungen für sie bereithielt.
    Bisher war es still gewesen. Nur die eigenen Atemzüge hatte sie gehört, aber die wurden wenig später von einem anderen Geräusch abgelöst, das über ihr aufklang.
    Waren es Schritte?
    Purdy bewegte sich nicht. Sie hielt nur die Augen weit offen, weil sie wusste, dass das Geschehen unerreichbar über ihr ablaufen würde.
    Jemand war da. Die heruntergefallene Klappe wurde hochgezogen. Man konnte auch Falltür sagen, durch die sie in die Tiefe gestürzt und so weich gelandet war. So sehr sich Purdy auch anstrengte, sie sah nicht, wer die Klappe der Falltür schloss. Nicht mal Hände wurden sichtbar.
    Dafür wurde es immer dunkler, bis auch der helle Spalt immer schmaler wurde und schließlich nicht mehr zu sehen war.
    Vorbei!
    Jetzt gab es nur noch das, vor dem sich die meisten Menschen fürchteten. Es war die dichte und beinahe schon absolute Finsternis, die sie umgab.
    Purdy lag noch immer auf der weichen Unterlage, die sie an eine Matratze erinnerte. Sie hatte ihre Haltung nicht verändert und lag weiterhin auf dem Rücken. Die Augen hielt sie offen, obwohl sie nichts sah, als sie in die Höhe schaute.
    Sie musste sich erst an die neue Lage gewöhnen, um etwas unternehmen zu können, auch wenn dies nicht viel war.
    Es war nicht einfach, sich in einer derartigen Situation zur Ruhe zu zwingen, aber sie tat es. Ruhiges Atmen, die Aufregung unterdrücken, nicht die Nerven verlieren, um danach zu überlegen, wie es weitergehen konnte Das geschah bei ihr mit einem Aufrichten. Sie drückte den Oberkörper langsam in die Höhe. Als sie eine normale Sitzhaltung eingenommen hatte, atmete sie tief durch.
    Purdy Prentiss tastete um sich, weil sie herausfinden wollte, wie groß die weiche Unterlage war, auf der sie lag. Von den Ausmaßen her war es eine Doppelmatratze. Deshalb war sie auch nicht nach dem Aufprall zu Boden gerollt, über den sie jetzt ebenfalls tastete und feststellen musste, dass er kalt war und auch nicht aus Holz bestand, sondern aus glattem Stein.
    Die Angst vor der Zukunft und einem ungewissen Schicksal steckte tief in ihr.
    Sie lag nicht grundlos hier unten. Irgendwelche Feinde hatten etwas mit ihr vor, das tödlich für sie enden konnte. Nur die Gründe dafür kannte sie nicht. War wirklich alles Zufall? Hatte sich die Welt gegen sie verschworen? Oder basierte alles auf einem ausgeklügelten Plan, den ein mächtiger Dämon im Hintergrund geschmiedet hatte?
    Daran glaubte sie eher, und sie hätte sich gewünscht, dass die Zeit schneller lief als normal. Dann wäre auch John Sinclair eher bei ihr gewesen.
    Bei der Erinnerung an ihn dachte sie augenblicklich wieder an ihr Handy.
    Wenn sie schon nicht viel unternehmen konnte, dann wollte sie ihm zumindest berichten, wie es bei ihr weiter gelaufen war und in welch einer Lage sie sich jetzt befand.
    Sekunden später musste sie eine erneute Niederlage einstecken. Hier unten im Keller bekam sie kein Netz. Da huschte ihr ein Fluch über die Lippen, denn damit hatte sie nicht gerechnet. Sie versuchte es ein zweites Mal und hatte wieder keinen Erfolg. »Das war’s wohl«, flüsterte sie vor sich hin und steckte den Apparat wieder ein.
    Am schlimmsten empfand sie die Dunkelheit. Da war kein einziger Lichtstrahl zu sehen. Die Wände und die Decke ließen nichts durch und Purdy überlegte, ob sie ein Feuerzeug bei sich trug oder eine Schachtel Zündhölzer.
    Ihre Handtasche hatte sie nicht mitgenommen. Sie lag im Auto. Unsichtbar im Kofferraum versteckt. In der Tasche gab es Streichhölzer, das wusste sie, aber das brachte sie hier nicht weiter.
    Und doch war sie nicht ganz ohne Licht. In der Jackentasche steckte der Zündschlüssel. An diesem Bund hing auch eine winzige Lampe, um in der Dunkelheit das Schlüsselloch besser finden zu können. Es war keine großartige Lichtquelle, aber es war besser als gar nichts.
    Sie schaltete die winzige Leuchte ein. Ein dünner Strahl drang in die Dunkelheit, aber viel zu sehen gab es nicht. Sein Ende erreichte eine Wand und hinterließ dort einen Punkt wie ein Laserpointer. Nur eben nicht rot.
    Im Sitzen ließ Purdy den Strahl wandern. Es gab nichts Großartiges zu sehen. Das Ende traf immer wieder die nackten Wände, wobei sie keine Tür entdeckte.
    Sie blieb allein und vergessen. Vergessen war der richtige Ausdruck. In einem Verlies wie diesem konnte man eigentlich nur vergessen werden, und das war es

Weitere Kostenlose Bücher