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1605 - Blutnacht - Liebesnacht

1605 - Blutnacht - Liebesnacht

Titel: 1605 - Blutnacht - Liebesnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bin wie vor den Kopf geschlagen. Das ist alles über mir zusammengebrochen wie eine gewaltige Welle und hat mich mitgerissen.«
    »Ich weiß.«
    Sie stellte die Tasse hart ab, aus der sie getrunken hatte.
    »Aber es muss weitergehen, John. Das muss es einfach. Wir können nicht auf der Stelle treten.« Sie fasste nach meiner Hand. »Nur musst du jetzt den Startschuss geben. Ich habe das Gefühl, nicht mehr normal denken zu können.«
    »Das verstehe ich. Mal eine andere Frage, Dagmar, was weißt du denn noch über deine Freundin?«
    »Anne Höller?« Sie hob die Schultern. »Tja, was weiß ich? Eigentlich sehr wenig, wie ich jetzt herausgefunden habe. Wenn ich es einfach ausdrücken sollte, würde ich sagen, dass sie Pech in der Liebe hatte. Sie ist wirklich eine nette Person, aber mit den Männern hat es bei ihr nie hingehauen. Anne hatte einige Beziehungen hinter sich. Sie war immer der Ansicht, dass sie an ihrem Beruf zerbrachen, weil sie nun mal einen unregelmäßigen Dienst hat. Ob das zutrifft, weiß ich nicht. Es könnte so sein, muss aber nicht.«
    »Und bei ihrer letzten Beziehung ist sie misstrauisch gewesen und hat dich praktisch um Rückendeckung gebeten?«
    »So kann man es nennen.« Dagmar schüttelte den Kopf. »Ich kann es selbst nicht fassen. Anne muss regelrecht in Panik geraten sein, sonst hätte sie nicht so reagiert. Sie ist ins Internet gegangen und hat sich bei einer Single-Börse eingecheckt. Und da hat sie dann diesen Darius gefunden.«
    »Was hat sie an ihm so fasziniert?«
    Sie winkte ab. »Dieser Mann hat eine Faszination auf sie ausgeübt, die ich nicht nachvollziehen kann. Er hat auch nicht normal ausgesehen. Er strahlte etwas aus. Es war eine Aura des Unheimlichen. Er konnte faszinieren, er hat sie wohl in seinen Bann geschlagen. Längere dunkle Harre. Faszinierende Augen, in denen eine Botschaft zu schweben schien. Das war schon etwas Besonderes.« Dagmar nickte. »Kurz und gut, sie ist auf ihn abgefahren, aber sie hat trotzdem eine gewisse Vorsicht walten lassen.«
    »Klar«, sagte ich, »wer trifft sich schon gern auf einem Friedhof? Und das noch mitten in der Nacht.«
    Dagmar blies die Luft aus. »Sie hat es getan, denn dieser Darius muss sie fasziniert haben.«
    »Was weißt du noch über ihn?«
    »Nichts, John.«
    Ich verzog die Lippen. »Das ist nicht viel. Hat Anne nichts erzählt?«
    »Wie hätte sie das tun können? Sie wusste ja selbst nur wenig über ihn. Und ich bin noch nicht groß ins Internet gegangen. Ich hatte nicht die Zeit und den Nerv dazu. Aber wenn du willst, können wir das gleich durchchecken. Ich habe auf meinem Handy Internet-Anschluss.«
    Ich winkte ab. »Nein, nein, lass mal. Das wird sich schon alles ergeben.«
    »Sollen wir dann losfahren?«
    »Ja, zu Harry.«
    Dagmar lächelte mich an. »Das ist toll, danke, John.«
    »Es ist selbstverständlich.« Ich streifte meine Winterjacke über. Danach hob ich die Reisetasche an, und gemeinsam verließen wir die Halle, um zum Parkplatz zu gehen, wo Dagmar den Opel Signum geparkt hatte.
    Ich nahm auf dem Beifahrersitz Platz und setzte meine Sonnenbrille auf.
    Es war ein so heller und auch wunderbarer Wintermorgen, dass mir der Gedanke an einen Vampir bei diesem Wetter überhaupt nicht in den Sinn kam. Und doch war es so. Das Leben hielt immer wieder böse Überraschungen bereit.
    ***
    Man kann die Kölner Uni-Klinik als einen gewaltigen Komplex bezeichnen. Natürlich gab es auch Parkplätze, und wir hatten das Glück, einen freien Platz zu finden.
    Beim Aussteigen schaute ich an dem hohen Haus in die Höhe.
    Sonnenlicht spiegelte sich in den Fensterscheiben, als wollte es denjenigen, die dahinter lagen, Hoffnung für die Zukunft geben.
    Ich ging neben Dagmar her auf den Eingang zu. Wenn ich ihr mal einen Blick zuwarf, dann wirkte ihr Gesicht wie versteinert oder auch leicht verkniffen, weil sie ihre Augen verengt hatte. Wahrscheinlich sah es in ihrem Innern finster aus, was nur zu verständlich war.
    Um ihr etwas Trost zu geben, fasste ich nach ihrer Hand, was sie mit einem dankbaren Lächeln quittierte.
    »Es wird schon alles gut gehen«, tröstete ich sie. »Harry hat so viel überstanden, dann wird er das auch noch schaffen.«
    »Das sagst du.«
    »So meine ich es auch.«
    »Wir werden sehen.«
    Im großen Eingangsbereich ging es zu wie in dem berühmten Taubenschlag. Zum Glück kannte sich Dagmar aus, und so war es kein Problem, das Zimmer zu finden, in dem Harry lag.
    Wir sprachen nicht mehr. Ich dachte daran,

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