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1605 - Blutnacht - Liebesnacht

1605 - Blutnacht - Liebesnacht

Titel: 1605 - Blutnacht - Liebesnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und gab Gas.
    Jetzt wartete die Eifel auf uns und ein Blutsauger, den wir vernichten mussten.
    ***
    Anne Höller schlug die Augen auf. Sie sah nichts, denn sie wurde von einer dichten Dunkelheit umgeben. Sie lag auf dem Rücken, und so blieb sie auch weiterhin liegen.
    Sie versuchte, ihre Gedanken zu ordnen, was ihr nur mühsam gelang.
    Teile ihres Gehirn schienen verstopft zu sein, aber je mehr Zeit verging, umso besser kam sie klar.
    Etwas steckte in ihr. Und es war etwas, das sie nicht kannte. Sie wusste überhaupt nichts mehr, was ihre Vergangenheit anging. Es war alles anders geworden, und als sie sich noch stärker auf sich selbst konzentrierte, stellte sie fest, dass sie keinen Herzschlag mehr spürte.
    Da war nichts mehr. Leere, als hätte man ihr Herz einfach aus der Brust gezerrt.
    Es gab noch eine zweite Veränderung, über die sie nachdenken musste.
    Im Mund, speziell im Oberkiefer, spürte sie einen ungewöhnlichen Druck, der ihr neu war.
    Es war kein Schmerz, es war nur anders, und sie empfand diesen Druck sogar wie eine Botschaft.
    Die Rückenlage behielt sie bei, als sie den rechten Arm anhob und die Hand nahe an ihre Lippen brachte, weil sie fühlen wollte, was mit ihr geschehen war.
    Dazu riss sie ihren Mund auf, tastete - und strich mit den Fingerkuppen über zwei Zahnspitzen hinweg, die ihr völlig neu waren. Noch nie hatte sie diese Spitzen bemerkt. Sie waren ihr erst gewachsen. Aber wann war das passiert?
    Anne dachte nach. Es hatte etwas mit der Vergangenheit zu tun, die allerdings zum großen Teil bei ihr ausgelöscht war. Sie konnte sie zwar hervorholen, doch nie als ein zusammenhängendes Ereignis. Es waren immer nur Bilder, die vor ihr auftauchten und dann wieder verschwanden.
    Mal sah sie den Friedhof in der Dunkelheit. Sie sah sich selbst. Dann war das Bild wieder verschwunden, um einem nächsten Platz zu machen. Darius erschien. Seine Gestalt schwebte wie ein böser Todesengel durch ihre Erinnerung. Er hatte seinen Mund weit geöffnet, und sie sah die beiden Zahnspitzen überdeutlich und musste daran denken, dass auch sie damit ausgestattet war.
    Keine Szenen mehr, nur eine blieb. Sie setzte sich aus einer Person zusammen.
    Das war er - Darius!
    Ihn konnte sie nicht aus der Erinnerung streichen. Er war einfach zu wichtig für sie geworden. Er war derjenige, der die Fäden zog, und nach ihm hatte sie gesucht.
    Jetzt war er da, wenn auch nur in der Erinnerung. Aber er hatte bei ihr Spuren hinterlassen. Sie fühlte sich ihm zugehörig. Eine wahnsinnige Sehnsucht nach dieser Gestalt überkam Anne. Sie wusste, dass er entscheidend für ihre weitere Existenz war. Lange hatte sie nach einem Partner gesucht.
    Jetzt hatte sie ihn gefunden, und sie war sich sicher, dass viele gemeinsame Liebesnächte folgen würden.
    Aber es gab noch etwas, das sie einfach nicht unterdrücken konnte.
    Anne verspürte einen Hunger, der regelrecht in ihren Eingeweiden rumorte.
    In diesem Fall war es ein besonderer Hunger, der sich auf eine bestimmte Nahrung konzentrierte.
    Sie war flüssig, von der Farbe her rot, und man bezeichnete sie als Blut!
    Anne Höller stöhnte leise auf, als sie daran dachte.
    Menschenblut, ja, der Lebenssaft der Menschen!
    Das war einfach verrückt, das war für sie neu, aber sie kam sich vor, als hätte sie sich schon jahrelang daran gewöhnt.
    Sie wollte es trinken, sie brauchte es, denn sie fühlte sich von innen her völlig ausgetrocknet. Ohne frisches Blut zu bekommen würde sie ihre Energie verlieren und zusammensacken wie ein altes Stück Stoff.
    Anne hörte sich stöhnen, bevor sie die nötige Kraft fand, sich zur Seite zu drehen. Sie wollte nicht mehr auf dem Rücken liegen.
    Die frühere Geschmeidigkeit hatte sie verloren. So bereitete es ihr ein wenig Mühe, auf die Beine zu gelangen, und sie schwankte auch von einer Seite zur anderen, als sie stand. Dabei behielt sie eine gebückte Haltung bei, und erst nach einer Weile, als es ihr ein wenig besser ging, richtete sie sich zu einer geraden Haltung auf.
    Dunkelheit umgab sie. Daran hatte sie sich gewöhnt. Doch jetzt musste sie erkennen, dass diese Finsternis doch nicht so dicht war. Durch die bessere Sichtperspektive gelang ihr ein Blick nach vorn und auch in die Höhe.
    Es war kein direktes Licht zu sehen, sondern mehr ein Grauschimmer, der sich über und auch vor ihr abzeichnete. Er hatte sogar eine bestimmte Form oder einen Umriss, denn wenn sie genauer hinschaute, sah er aus wie eine Tür.
    Ein Viereck, das hochkant stand

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