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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Presse gegangen. Das war Futter für die Medien gewesen, und so etwas dauerte seine Zeit, bis man es vergaß. Johnny hatte ihn nicht vergessen, und das deutete er auch an, indem er nickte.
    »Also erinnerst du dich?«
    »In der Tat.«
    »Und jetzt bin ich hier.«
    »Als Tote?« Er hatte es mehr zum Spaß fragen wollen, doch Suri nickte ernst.
    »Du kannst es sehen, wie du willst. Ich bin meinen Weg gegangen. Ich habe die Prüfung bestanden, und jetzt bin ich wieder zurück, denn neue Aufgaben liegen vor mir.«
    Johnny konnte keine Antwort geben. Seine Kehle war plötzlich zugeschnürt. Er musste nach Luft schnappen, um überhaupt atmen zu können. Was hier geschah, sah er als unglaublich an, aber er schob es nicht einfach zur Seite, weil er schon zu viel in seinem jungen Leben mitgemacht hatte.
    Er fragte mit leiser Stimme. »Okay, du bist da. Und was hast du jetzt vor?«
    »Ich mache weiter!«
    Es war eine glasklare Antwort, die Johnny erschütterte. Wenn er näher darüber nachdachte, konnte das nur bedeuten, dass sie mit dem Morden weitermachen wollte, und das konnte es doch nicht sein.
    Aber welche Alternative gab es? Er wusste keine, und es fiel ihm nicht leicht, die nächsten Worte auszusprechen.
    »Willst du mich töten?«
    »So ist es.«
    »Warum?«
    »Warum? Warum?«, äffte sie ihn nach. »Weil ich es tun muss. Verstehst du das?«
    »Nein.«
    »Ich muss es tun. Wenn nicht, ist es auch mit mir vorbei. So sind die Gesetze.«
    Johnny schüttelte den Kopf. »Von welchen Gesetzen sprichst du?«
    »Von seinen.«
    »Wer ist das?« Johnny Conolly war wie immer sehr neugierig. Er wollte den Dingen auf den Grund gehen.
    »Landru!«
    »Wer?«
    Sie winkte ab. »Ach, vergiss es.«
    »Nein, nein. Ich möchte gern mehr über diesen Namen wissen. Was bedeutet er?«
    »Ohne ihn wäre ich nicht hier. Aber jetzt kannst du ihn vergessen. Ich sage dir nur, dass er mich geschickt hat. Deshalb stehe ich jetzt vor dir!«
    »Und was bedeutet das?«
    »Es ist ganz einfach. Du habe es dir doch schon gesagt. Ich bin gekommen, um dich zu töten.«
    Johnny sah Suri Avila auf eine Art lächeln, die einfach nur grausam war.
    Schließlich rang er sich zu einer Frage durch, und es kostete ihn große Mühe.
    »Warum gerade ich?«
    »Es wurde so bestimmt!«
    »Von wem?«
    Sie hob die Schultern. »Landru. Und was er mir befiehlt, das muss ich ausführen.«
    Das ist doch pervers, das ist doch nicht wahr! Ich stehe hier im Garten meiner Eltern und werde von einer Gestalt mit dem Tode bedroht, die es nicht geben darf, weil sie längst tot ist. Und doch ist sie eine Tatsache.
    Hilfe konnte Johnny nicht erwarten. Seine Eltern schliefen, und auch ein Schrei hätte sie kaum wach werden lassen. Zu weiteren Schreien würde Suri ihn nicht kommen lassen. Außerdem bereitete sie sich vor, um endlich zur Sache zu kommen.
    Sie riss ihren linken Arm hoch und griff hinter ihren Nacken. Johnny hatte sie bisher nur von vorn gesehen, jetzt musste er erkennen, was sie bisher hinter dem Rücken und in der Art der Ninja-Kämpfer verborgen gehalten hatte.
    Es war ein Schwert mit heller Klinge, die sogar ein leicht bläuliches Licht abstrahlte.
    Johnny konnte sie nur mit großen Augen anstarren und tat auch nichts, als Suri die Waffe senkte und ihn damit bedrohte.
    »Es ist dein Ende!«, versprach sie ihm. »Ich werde dich hier im Vorgarten verbluten lassen…«
    Das war kein Scherz. Das war nicht nur einfach so dahingesagt, das war auch kein Traum, obwohl Johnny sich den gern gewünscht hatte. Das war einfach grauenhaft.
    Johnny sah, dass sie einen Schritt auf ihn zukam. Er konnte nichts anderes tun, als nach hinten auszuweichen.
    Er hörte sie lachen.
    »Ich kriege dich, Johnny!«
    »Nein«, keuchte er, »so nicht!« Johnny hatte sich entschlossen, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen…
    ***
    Godwin de Salier hatte sich leicht geduckt. Die letzte Drohung des Ritters schwebte noch in der Luft, da war die Klinge bereits auf dem Weg. Sie hätte seinen Kopf treffen und ihn spalten sollen, aber Godwin war schneller.
    Ein Sprung brachte ihn in die erste, aber auch trügerische Sicherheit.
    Wieder hörte er das Geräusch, als die Schneide die Luft durchschnitt.
    Auch Randolfs Fluch war nicht zu überhören, und einen Moment später hackte die Spitze der Klinge in den Boden, der aus dunklem Holz bestand. Eine helle Spur war zu sehen und einige Splitter flogen in die Höhe.
    Es hätte zu lange gedauert, an die Pistole zu gelangen. Godwin musste etwas tun. Und die

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