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1606 - Die Zeit-Bande

1606 - Die Zeit-Bande

Titel: 1606 - Die Zeit-Bande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bückte sich, um einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen, stemmte sich allerdings sofort wieder hoch, als sie einen Laut hörte, der ihr gar nicht gefiel.
    Für Sophie gab es kein Halten mehr. Ohne sich weiter Gedanken zu machen, öffnete sie die Tür, schaute in das Arbeitszimmer und bekam große Augen vor Schreck.
    Godwin hatte tatsächlich Besuch bekommen. Der aber gehörte nicht mehr in diese Zeit und war auch nur erschienen, um den Templerführer zu töten…
    ***
    Nein, das war kein Witz. Es gab diesen wie ein Gentleman gekleideten Mann, der vor mir im Gang stand und jetzt tatsächlich eine Waffe mit dünner Klinge gezogen hatte. Es war kein Schwert, ich erkannte darin einen Degen.
    Bestimmt war er kein Artist, der mir etwas vorspielen wollte. In seinem Gesicht entdeckte ich nicht die Spur eines Lächelns. Er meinte es mit seiner Aktion ernst.
    Ich war noch immer überrascht. Dieses Auftreten passte nicht in die Umgebung.
    Das sah ich allerdings mehr als zweitrangig an. Viel wichtiger für mich war sein Erscheinen. Ich wusste einfach nicht, woher er so plötzlich gekommen war. Ich hatte ihn zuvor nicht gesehen. Allmählich kam mir der Gedanke, dass er sich materialisiert haben musste.
    Dass es so etwas gab, wusste ich, da musste ich nur an Glenda Perkins denken, die so etwas ebenfalls in gewissen Extremsituationen schaffte.
    Und jetzt stand er vor mir. Aufgetaucht aus dem Nichts, etwas altmodisch gekleidet, aber mit einem Degen bewaffnet, den er mit einer gewissen Lässigkeit hielt, die mir allerdings zeigte, dass er durchaus mit dieser Waffe umgehen konnte.
    Ich blieb ruhig, weil ich ihm keinen Grund geben wollte, mich anzugreifen. Ob, es zu einem Kampf kommen würde, stand jetzt noch nicht fest.
    Ausgeschlossen war es nicht, und diese Gestalt fühlte sich ziemlich sicher, das sagte mir ihr Auftreten.
    Ich fasste mich und stellte eine Frage, die mich schon seit Sekunden beschäftigte.
    »Wer sind Sie?«
    Mit der Antwort, die ich erhielt, hätte ich nicht gerechnet. »Mein Name ist Lord Arthur Lipton.«
    Aha, wollte ich sagen, hielt mich allerdings zurück. Ich dachte nicht nur über seinen Namen nach, sondern auch über seine Stimme, die nicht normal geklungen hatte, denn jedes Wort war von einem leichten Hall begleitet.
    Ich spielte mit. »Okay, Sir, und was verschafft mir die Ehre Ihres Erscheinens bei mir?«
    »Ich werde Sie töten!«, erklärte er mit unbewegter Miene. Dabei wirkte er würdevoll.
    Ich ließ mich auf das Spiel ein, nickte und sagte mit leiser Stimme: »Ich habe verstanden.«
    »Das ist gut.«
    »Aber warum wollen Sie mich töten? Und darf ich fragen, wer Sie wirklich sind und woher sie kommen?«
    Er wiederholte seinen Namen voller Stolz.
    »Das weiß ich inzwischen.«
    Danach gab er etwas mehr von sich preis. »Man hat mich auch den GentlemanKiller genannt.«
    Oh, jetzt wurde es interessant. Nach einem leichten Kopfschütteln fragte ich: »GentlemanKiller? Wie sind Sie zu diesem Namen gekommen?«
    »Ich habe stets die Form gewahrt.«
    »Beim Töten?«
    »Ja. Ich war immer höflich.«
    »Aber das Resultat war das gleiche, als wären Sie nicht höflich gewesen. Ist das richtig?«
    »Absolut korrekt.«
    Nein. Ich konnte nicht darüber lachen, obwohl die Lage verrückt war. Er war echt. Dieser Killer wollte mir ans Leben, und die Spitze seiner Waffe zeigte auf mich.
    »Und jetzt wollen Sie mich auch töten?«
    »Ja.«
    »Darf ich den Grund wissen? Ich kenne Sie nicht. Sie sehen mich bestimmt auch zum ersten Mal, und es wäre doch schade, wenn ich sterben muss, ohne den Grund zu wissen.«
    »Man hat Sie ausgesucht.«
    »Aha. Nur mich?«
    »Für mich schon.«
    »Und sonst?«
    »Es gibt noch andere Personen.«
    »Die Sie auch umbringen sollen?«
    »Nein, nicht ich.«
    Es sah alles nach einer normalen Unterhaltung aus. Niemand von uns beiden drehte durch. Ich machte das Spiel mit, überlegte aber bereits, wie ich dieser Stichwaffe entgehen konnte, was sicher nicht einfach war.
    Wenn, dann musste Ich sehr schnell sein, was wegen der inllcrcn Gegebenheiten nicht so leicht war. Keine U-Bahn fährt ruhig. Auch hier schaukelte der Wagen leicht von einer Seite zur anderen. Es war schwer, seine Standfestigkeit zu behalten.
    Ich dachte auch daran, dass wir bald den nächsten Halt erreichen würden. Sollte dort zufällig jemand einsteigen, wie würde sich Lord Arthur dann verhalten?
    Dieses Thema schob ich erst mal von mir weg und fragte: »Wen haben Sie denn getötet?«
    »Ich war im diplomatischen

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