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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tür erwartete uns Steven Ritt. Er trug ein graues T-Shirt mit blutroten Punkten auf der Brust. Die schwarze Hose zeigte ausgestellte Beine. Auf Schuhwerk hatte er verzichtet. Die nackten Füße berührten den Holzboden.
    Das dunkelblonde Haar hatte er lang wachsen lassen und dann nach hinten gekämmt. Diese Frisur war mal wieder modern geworden und danach hatte er sich gerichtet. Im rechten Ohrläppchen schimmerte ein Diamant, und seine Haut zeigte eine Bräune, wie sie nur aus dem Solarium stammen konnte.
    Er grinste uns mit seinen falschen Zähnen an und fragte: »Darf ich denn die Ausweise sehen?«
    »Bitte!«
    Ritt prüfte sie genau und bat uns in seine Wohnung, die sehr groß aber auch recht kahl war. Die Farbe der Wände wiederholte sich, und auch der Holzboden zeigte einen leicht grauen Anstrich. Die wenigen Sitzmöbel aber knallten ins Auge.
    Vier Sessel umstanden einen Glastisch. Der eine Sessel war rot, ein anderer blau, es gab noch einen grünen und schließlich einen weißen, der besetzt Dort hockte eine junge Frau, die ein kurzes Kleid trug, das wie ein buntes Fähnchen ihren Körper umgab. Im Gesicht fiel der kirschrot geschminkte Mund auf und die langen künstlichen Wimpern an den Augen.
    »Das ist Baby.«
    Wir nickten.
    »Hi«, sagte Baby nur.
    »Sie ist meine Muse und in der Disco manchmal mit zwei anderen Girls als Tänzerin beschäftigt.« Ritt stemmte seine Hände in die Hüften. »Und jetzt möchte ich gern wissen, welcher Tatsache ich diesen Besuch verdanke. Ich sorge so gut wie möglich dafür, dass in der Disco nicht gedealt wird. Mehr kann ich nicht sagen.«
    »Moment, davon hat keiner gesprochen«, sagte Suko.
    »Dann ist es ja gut.« Er zeigte sich erleichtert. »Ihr könnt euch auch setzen.«
    Ich winkte ab. »So lange wird es nicht dauern.«
    »Dann bin ich mal gespannt.«
    »Es geht um einen Ihrer Gäste, Mr. Ritt«, sagte Suko.
    »Ach.« Der Mann, er war so um die vierzig, grinste erneut breit. »Was glauben Sie, wer bei mir alles verkehrt. Da kann ich beim besten Willen nicht alle Leute kennen. Das ist doch verständlich, oder?«
    »Ist es.« Suko nickte. »Aber wir suchen nach einem Gast, der Ihnen unter Umständen aufgefallen sein könnte.«
    »Na, da bin ich mal gespannt.« Er bekam von uns die Beschreibung, die uns Lisa Crane gegeben hatte. Er hörte auch zu, runzelte die Stirn und hob schließlich beide Schultern.
    »Ich weiß ja nicht, was der Typ alles getan hat. Ich würde euch auch gern helfen, aber an den kann ich mich nicht erinnern.«
    »Er scheint öfter an der Theke gestanden zu haben. Immer dunkel gekleidet«, sagte ich.
    »Kann sein.« Ritt kaute, obwohl er nichts im Mund hatte. »Aber mein Platz ist nicht die Theke. Ich halte mich mehr im Hintergrund auf. Der Bereich, den ihr erwähnt habt, ist nicht mein Fall. Ich habe hauptsächlich im Büro zu tun.«
    »Also kennen Sie ihn nicht?« Er nickte.
    Plötzlich meldete sich Baby. Bevor sie sprach, stellte sie ihr Glas mit dem roten Drink auf den Glastisch, nickte dann und fragte, ob wir die Beschreibung wiederholen könnten.
    Suko tat es. Dabei wurde er aus großen Augen angestarrt, und die Antwort war nicht mehr als ein Flüstern.
    »Ich glaube, den kenne ich!«
    Wir horchten beide auf. Steven Ritt fing an zu lachen und fragte: »Bist du dir sicher?«
    »Kann sein.«
    »Scheiße, Baby, das ist keine Antwort.«
    Ich sprach den Mann an. »Bitte, lassen sie Ihre Freundin erst mal ihre Aussage machen.«
    Er winkte nur ab, aber Baby ließ sich nicht beirren.
    »Ja, den habe ich schon gesehen.«
    »Mehrmals?«, wollte ich wissen.
    »Ja, der saß immer an einer bestimmten Stelle an der Theke. Wo es am dunkelsten war. Meine Kolleginnen und ich tanzen hin und wieder auf der Bar. Da bekommt man schon etwas mit. Dieser Typ hat sich völlig unnormal verhalten.«
    »Wie denn?«
    Da musste Baby erst mal nachdenken.
    »Na ja, die anderen Gäste haben geklatscht. Manchmal auch getobt. Die wollten alle, dass wir uns ausziehen, und haben auch mit Geldscheinen gewedelt. Nur der Typ in der Ecke nicht. Er hat nur da gesessen und gestarrt. Da konnte man schon ein komisches Gefühl bekommen.«
    Steven Ritt boxte seine Freundin leicht gegen die Schulter.
    »Davon hast du mir nichts gesagt.«
    »Ich sah es nicht als wichtig an.«
    Suko und ich wollten nicht, dass wir vom Thema abwichen, und so stellte ich die nächste Frage.
    »Können Sie uns denn mehr über diesen Gast sagen?«
    Sie blies die Wangen auf und schüttelte den Kopf.
    Ich gab nicht

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