Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Dämmerlicht sprechen, das sich dort ausgebreitet hatte. Ein Teil drang durch die offene Tür in den Schuppen, aber es gab auch Fenster, die Tageslicht hindurch ließen, auch wenn dieses sehr grau war.
    Stellas Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Als das passiert war, sah sie nicht viel mehr. Sie nahm nur einen bestimmten Geruch wahr.
    Zunächst fand sie nicht heraus, wonach es hier roch. Dann wusste sie Bescheid. Es roch nach einem bestimmten Rauch, der entsteht, wenn man Kerzen ausbläst und die Dochte dabei noch ein wenig nachglimmen.
    Stella ging zwei Schritte in den Schuppen hinein. Nach irgendwelchen Gegenständen suchte sie vergeblich, denn es gab weder eine Bank noch Stühle, geschweige denn einen Tisch. Man hatte sie in ein altes und auch leeres Haus geschafft.
    »Darf ich mal fragen, was ich hier soll?«
    Riddick schob die Tür zu, sodass es noch düsterer wurde.
    »Hier sind wir ungestört.«
    »Ja, das sehe ich.«
    »Und hier werde ich mein Ritual durchführen.«
    »Und wie sieht das aus?«
    Sie hatte ihn zwar nicht gehört, aber sie spürte, dass er näher an sie herangetreten war, denn ein Atemstoß streifte über ihr Haar hinweg.
    »Du bist der Mittelpunkt. Du bist mein siebtes Opfer. Und damit hat sich dann der Kreis geschlossen.«
    »Welcher Kreis?«
    »Der Kreis der Hölle!«
    Stella schwieg. Sie stand plötzlich stocksteif auf dem Fleck. Nicht vor Angst oder Schrecken, es war etwas anderes, das sie dazu zwang. Das hier lief in eine Richtung, die ihr nicht unbekannt war, und beinahe hätte sie sogar gelacht.
    Im nächsten Augenblick erhielt sie einen Stoß in den Rücken, der dafür sorgte, dass sie einige Schritte nach vorn taumelte, sich aber fangen konnte.
    Jetzt sah sie auch die Kerzen auf dem Boden. Sie klebten dort fest und wirkten wie dicke, bleiche Finger.
    Sie wollte sich umdrehen, aber Earl Riddick war schnell bei ihr und drückte ihr die Klinge gegen den Hals.
    »Du bleibst dort, wo du bist!«
    »Okay. Und dann?«
    »Zieh den Mantel aus!«
    »Ja, aber warum?«
    »Zieh ihn aus, verdammt, oder ich steche dir deinen Hals von hinten her durch!«
    »Alles klar.« Sie wusste, dass er es ernst meinte, und sie war noch nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Dabei vertraute sie auf einen bestimmten Schutz, der ihr damals versprochen worden war, wenn sie einen bestimmten Weg ging.
    Stella Moreno streifte ihren Mantel ab. Danach fühlte sie sich etwas hilflos, und sie merkte auch die Kühle, die sich in diesem alten Haus ausgebreitet hatte. Ohne dass man es ihr gesagt hätte, warf sie den Mantel zu Boden.
    »Ja, das ist gut!«, lobte ihr Entführer.
    »Und weiter?«
    Er kicherte. »Erst mal nichts, den Rest werde ich erledigen.«
    Stella wusste nicht, was er damit meinte. Sie bekam es nur bald zu spüren. Als sie den fremden Luftzug in ihrem Nacken spürte, da ahnte sie etwas.
    Leider war es zu spät.
    Der Schlag traf sie mit großer Wucht in den Nacken. Das Dunkel um sie herum explodierte. Es löste sich in zahlreiche Sterne auf, die sie umzuckten.
    Einen Moment später verlor sie den Halt und sackte in sich zusammen.
    Dass Riddick sie auffing und dabei ein zufriedenes Grunzen ausstieß, hörte sie nicht mehr. Da waren die Wogen der Bewusstlosigkeit stärker…
    ***
    »He, das ist ja richtig toll hier.«
    Baby hatte Spaß und bestaunte die Umgebung, in die wir sie gebracht hatten.
    Es war ein Raum, in dem vier Computer standen, die allesamt eine bestimmte Funktion hatten. Früher hatte der Zeichner noch mit einem Block sitzen müssen, um zu Papier zu bringen, was die Zeugen ihm sagten.
    Der Block und der Bleistift waren schon lange von einem Computer und einer Maus abgelöst worden.
    Unser Kollege hieß Miller. Er war noch recht jung. Auf seinem Kopf wuchs das Haar struppig. Es war mit silbrigen Fäden durchzogen.
    Neben ihn hatten wir Baby gesetzt, die leicht aufgeregt war. Sie hatte die Flächen der Hände gegeneinander gelegt und rieb sie immer wieder.
    »Ich bin so aufgeregt. Das mache ich alles zum ersten Mal.«
    »Ist schon klar.«
    Der Kollege Miller meldete sich.
    »Dann nennen Sie mir bitte ein paar besonders auffällige Eigenarten, damit ich weiß, wo ich anfangen kann.«
    Er warf Baby einen schrägen Blick zu.
    Die junge Frau saß neben ihm und überlegte. Sie strich durch ihr Haar und kaute auf einem Gummi mit Himbeergeschmack. Es war vor Kurzem in ihrem Mund verschwunden.
    »Er hat auf jeden Fall dunkle Haare.«
    Miller verzog den Mund. »Das ist im Moment nicht

Weitere Kostenlose Bücher