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1608 - Das siebte Opfer

1608 - Das siebte Opfer

Titel: 1608 - Das siebte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stella wieder Gas geben.
    An ihrem Gesicht war nicht abzulesen, was sie dachte, aber sie wusste auch, dass sich dieser Killer möglicherweise die falsche Person als Opfer ausgesucht hatte.
    Sie fuhren nicht in Richtung Innenstadt, sondern weiter nach Osten. Die Umgebung wurde allmählich leerer, weil die Wohnhäuser verschwanden.
    Grünflächen, die von einer leichten Frostschicht überzogen waren, breiteten sich aus, und der Mann befahl Stella, sich an das Tempolimit zu halten.
    »Das mache ich doch.«
    »Ich habe es nur gesagt, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst. Es wird auch nichts bringen, plötzlich schneller zu fahren um einen Unfall zu provozieren. Es macht mir nichts aus, sofort zuzustechen. Ist das klar?«
    »Ich habe verstanden.«
    »Gut.«
    »Aber ich habe nicht verstanden, warum du gerade mich ausgesucht hast«, sagte Stella. »Hat es vielleicht mit meinem Job zu tun? Kann das sein?«
    »Gut gefolgert.«
    »Aha. Dann hast du mich bewusst ausgesucht. Gefällt dir die Serie nicht, oder was?«
    »Die interessiert mich einen Dreck.«
    »Okay, die Geschmäcker sind verschieden. Trotzdem bleibt die Frage bestehen.«
    Er fing an leise zu lachen. »Du bist bekannt, und das ist gut. Dadurch werde ich noch bekannter.«
    »Aha. Bist du das denn schon?«
    »Das kann man so sagen.«
    Stella blieb gelassen. »Und dabei kenne ich nicht mal deinen Namen, willst du ihn mir nicht sagen?«
    »Warum nicht? Ich heiße Earl Riddick.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Sorry, den Namen habe ich noch nie gehört. Stört dich das?«
    »Nein.« Er lachte. »Alles«, flüsterte er dann, »alles wird sich bald ändern.«
    Das hörte sich für Stella Moreno nicht gut an, aber sie blieb gelassen.
    »Es hat wohl keinen Sinn zu fragen, was du mit mir vorhast. Oder?«
    »Das stimmt.«
    Sie nickte. »Gut. Und wie weit müssen wir noch fahren?«
    »In ein paar Minuten sind wir da.«
    »Okay.«
    Der graue Belag der Straße durchschnitt ein winterliches Feld. Erst in der Ferne waren einige Häuser zu sehen, die eine winzige Ortschaft bildeten. Ein Schwärm Vögel flog durch die Luft, als wollten sie den dunklen Wolken entfliehen.
    »Wenn du gleich einen Feldweg siehst, kannst du links abbiegen.«
    »Verstanden.«
    Riddick nickte und sagte: »Du bist verdammt ruhig. Macht es dir nichts aus, dass wir beide unterwegs sind?«
    »Ich reiße mich eben zusammen.«
    »Das ist auch gut so.«
    Bisher war die Fahrbahn glatt. Es gab kaum irgendwelche Buckel oder Löcher. Das änderte sich, als Stella ihren Smart auf den Feldweg lenkte, denn jetzt fing der Wagen leicht an zu tanzen. Nicht nur die beiden Insassen bewegten sich, sondern auch das Messer, das Riddick in der Hand hielt.
    Stella verzog hin und wieder den Mund, wenn die Klinge die Wunde mal verließ und im nächsten Augenblick tiefer hineinglitt. Angenehm war das nicht. Sie wollte sich auch nicht beschweren, denn die Fahrt war so gut wie beendet, wenn es denn das Haus war, auf das der schmale Feldweg zulief.
    Der Bau sah unbewohnt aus. Es war auch kein richtiges Wohnhaus, sondern mehr ein Schuppen, der aus grauem Mauerwerk bestand und ein leicht schräges Dach hatte, das es mal verdient hätte, ausgebessert zu werden, da es an vielen Stellen hineinregnete.
    »Davor kannst du stoppen.«
    Stella nickte. »Hatte ich mir fast gedacht.«
    Auf den letzten Metern wurde der Untergrund noch holpriger, und Stella war wirklich froh, anhalten zu können. Das Messer verschwand erst von ihrer Seite, als der Smart stand.
    »Soll ich aussteigen?«
    »Was sonst?«
    »Ist ja schon gut.«
    Earl Riddick war schneller. Er huschte an der Vorderseite entlang und schaute zu, wie Stella Moreno die Tür aufstieß und sich mit einer langsamen Bewegung aus dem Auto schwang.
    Das Messer blieb dabei immer in ihrer Nähe. Er hätte nur kurz den Arm zu bewegen brauchen, um zuzustechen.
    Mit dem Fuß trat Stella die Wagentür zu. Hier auf der freien Fläche spürte sie den Wind besonders. Sie hatte das Gefühl, als würden Nadeln in ihr Gesicht stechen.
    »Wohin?«
    »Geh auf die Tür zu.«
    »Okay.«
    Die Tür war nicht eben das, was man sich selbst in ein Haus einbauen würde. Ein graues Stück Holz, auf das noch zwei Querbalken genagelt worden waren.
    »Du kannst die Tür aufziehen.«
    »Okay.«
    Es blieb Stella nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Dieser Riddick war ein Typ, der mit dem Messer umgehen konnte.
    Sie warf einen Blick in den Schuppen hinein, in dem es nicht eben hell war. Man konnte von einem grauen

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