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161 - Fabrik der Zombies

161 - Fabrik der Zombies

Titel: 161 - Fabrik der Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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wahr?"
    „Kölner", gab Grabosc zurück. Es klang wie ein Geständnis.
    „Na ja", meinte Wagner begütigend. „Das ist ja nicht unbedingt ein Geburtsfehler. Komm herein.
    Du kommst gerade recht zum Essen."
    „Ich würde aber lieber…"
    „Mit leerem Magen redet's sich schlecht", verkündete Wagner und öffnete das Tor. Jetzt erst konnte Grabosc den Rest des Mannes sehen - ungefähr so groß wie er selbst, stämmig gewachsen und vor Gesundheit förmlich strotzend.
    „Wer kommt da?" erklang eine Frauenstimme aus dem Hintergrund.
    „Ein Landsmann von dir, Ira", antwortete Wagner. „Ein Kölner, aber er hat ganz manierlich gegrüßt und nicht
Alaaf
gesagt."
    „Laß deine Witze", antwortete die Frau und kam , näher. Grabosc schluckte. Die Stimme hatte reichlich energisch geklungen, aber was sich da mit langsamen Schritten näherte, sah eher nach einem Barockengel aus - schlank, prachtvoll gewachsen und blond, dazu genau im richtigen Alter. Der Blick, mit dem er gemustert wurde, verriet Grabosc; daß er besser den Mund hielt und keine Komplimente machte. Das Parfüm der Frau war ein wenig seltsam; es schwang eine gehörige Portion Terpentin oder Nitroverdünnung darin. Vielleicht gehörte das zum besonderen Ton von Castillo Basajaun.
    Die Frau grüßte freundlich, aber mit erkennbarer Zurückhaltung.
    „Er will Coco sprechen", informierte Wagner gutgelaunt. „Und er heißt Grabosc."
    Ira schloß kurz die Augen.
    „Ich erinnere mich. Coco hat vor einiger Zeit an einem Fall mit ihm gearbeitet. Was führt Sie her, Herr Grabosc?"
    „Sei nicht so unfreundlich, Ira", meinte Wagner. „Er soll erst einmal etwas essen - dann kannst du ihn befragen… einverstanden?"

    „Ich habe sie ganz genau gesehen, den Mann auf dem Vordersitz und die Frau daneben, beide mit den weißen Haaren. Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll - das waren keine normalen Menschen mehr. Sie wollten mich umbringen, von der Straße drängen, warum auch immer. Man sollte annehmen, daß ihre Gesichter dann Anspannung gezeigt hätten, oder sogar Haß, wenn sie aus eigenem Antrieb so gehandelt hätten. Aber diese Gesichter sind leer gewesen, völlig ohne Ausdruck - mir fällt kein anderes Wort ein: wie Zombies."
    Ira Marginter wölbte eine Braue. Inzwischen hatte Grabosc herausgefunden, daß sie im Castillo Kunstwerke restaurierte, was den seltsamen Geruch erklärte.
    „Haben Sie überhaupt schon einmal einen Untoten gesehen?" fragte sie.
    Grabosc schüttelte den Kopf.
    „Bis zu diesem Augenblick nicht. Bis ich Coco kennenlernte, habe ich von all diesen Dingen überhaupt nichts gewußt."
    „Das geht den meisten so", warf Burian ein. Vor ihm türmten sich auf dem Teller abgenagte Knochen. Der Mann konnte einen staunenswerten Appetit entwickeln. „Ich bin sicher, daß er recht hat. Irgend etwas tut sich da unten."
    Grabosc nickte schnell.
    „Und ich kann mit diesen Dingen nicht recht umgehen", gab er zu. „Deswegen hatte ich gehofft…" Er hob die Schultern und ließ sie wieder fallen. Ihm war alles andere als wohl zumute.
    Von den Bewohnern der Burg hatte er nur wenige gesehen. Die meisten waren so in ihre jeweiligen Arbeiten vertieft, daß sie sich selbst kaum Zeit zum Essen nahmen. Außer Burian Wagner und Ira Marginter saß noch ein sehr befremdlich aussehendes Geschöpf am Tisch, das Phillip genannt wurde und während der ganzen Zeit den Mund nicht aufgemacht hatte - ein Jüngling, der geradewegs aus einer. Bibelillustration entstiegen zu sein schien.
    „Wir können Ihnen nicht helfen", verkündete Ira Marginter scharf. „Zum einen sind Coco und Dorian nicht im Hause, sie sind unterwegs. Zum anderen haben wir nicht den geringsten Beweis, daß die Sache etwas mit Magie zu tun hat. Die beiden Weißhaarigen können ebensogut rauschgiftsüchtig gewesen sein, das kann äußerlich zu ähnlichen Reaktionen führen."
    Grabosc stieß einen Seufzer aus.
    „Diese weißen Haare sind ein Hinweis", sagte er drängend. „Im Fall der Wolfenburg hatten wir es mit weißhaarigen Menschen zu tun. Und als ich zum letzten Mal im Medoc war, habe ich die Unterkunft mit einem Mann geteilt, der ebenfalls sehr helle Haare hatte - völlig natürlich, wie ich weiß. Aber er fand das ganz besondere Interesse von Banjar, dem Dämonenpriester. Ich vermute, daß Banjar diesen Mann für einen Verbündeten gehalten hat, wegen der Haare."
    Ira Marginter schüttelte den Kopf.
    „Tut mir leid", sagte sie und stand auf. „Das alles klingt wie…" ein mitleidiges

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