Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1610 - Das Ende des Spuks

Titel: 1610 - Das Ende des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
stehengeblieben und hielt ihm den Zeigefinger der rechten Hand auf die Nase. „Was können wir denn dafür, daß ihr andauernd irgendwelches Zeug daherredet, das ihr einmal aufgeschnappt habt und wovon ihr nicht wißt, was es überhaupt bedeutet? Ihr solltet euch etwas eingehender mit unserer Sprache und ihrem Sinn befassen, statt daherzukommen und nichts als dumme Phrasen zu dreschen. Eure Auftritte während der Konferenz werden ganzen Generationen von Sprachenlehrern dazu dienen, ihren Schülern zu zeigen, wie hohl ein Gerede sein kann und wie man es also nicht machen sollte. Kann ich davon ausgehen, daß du verstehst ... ich meine, kapierst, was ich euch damit sagen will?"
    Philip war unwillkürlich vor Atlan zurückgewichen. Nun holte er tief Luft für eine Entgegnung, Doch dazu kam es nicht mehr.
    Neben ihm hatte ein Ennox materialisiert und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Philips Gesicht war plötzlich wie aus Stein. Er nickte und gab seinen Begleitern ein stummes Zeichen, von hier zu verschwinden.
    Nacheinander entmaterialisierten sie, und Philip gönnte weder Atlan noch Theta einen einzigen Blick, bevor auch er verschwand. „Was haben sie denn plötzlich?" fragte Theta. „Daß sie über unsere Vorstellung nicht begeistert sein würden, wußten wir ja. Aber sich so ganz sang- und klanglos zu verdrücken ..."
    „Es war nicht unsere Auslegung des mit Philip geschlossenen Vertrags", sagte Atlan, plötzlich sehr ernst. „Du meinst den uneingeladen aufgetauchten Ennox?"
    „Es muß etwas geschehen sein, von dem Philip soeben berichtet wurde", sagte Atlan. „Ich denke nicht mehr an unsere Darbietung und an Philips Kamera, die unser Spezialist vorsichtshalber unbrauchbar gemacht hat. Ich denke jetzt an Yart Fulgens Arbeit auf Olymp - und daran, daß die Ennox jetzt vielleicht wissen, was wir über sie herausgefunden haben."
    „Oh, verdammt!" entfuhr es Theta. Das lächerliche, aber leider notwendige Zwischenspiel war schon vergessen. „Was könnte das für uns bedeuten?"
    Atlan preßte die Lippen zusammen und marschierte zum Ausgang. „Nichts Gutes", antwortete er nur
     
    8.
     
    Wie, wann und wo die Ennox entdeckten, daß sie, seitdem die Tagung auf Olymp begonnen hatte, ohne ihr Wissen und Einverständnis ausspioniert worden waren, das wußte niemand.
    Tatsache war, daß sie es plötzlich wußten und sofort reagierten.
    Innerhalb einer halben Stunde verschwanden sie von Olymp.
    Niemand hatte auch nur eine Ahnung, wohin sie sich zurückgezogen hatten. Niemand wußte, ob sie überhaupt noch in der Galaxis waren. Es wurde heftig darüber spekuliert, ob sie irgendwo auf einem Planeten der Milchstraße hockten und darüber berieten, wie und ob sie auf den Vertrauensbruch antworten sollten, oder ob sie sich schnell und endgültig wieder dahin zurückgezogen hatten, von wo sie gekommen waren.
    Und das konnte eine Million Lichtjahre entfernt sein oder eine Milliarde.
    Fest stand nur eines: Die Ennox waren im Zorn gegangen. Sie waren nirgendwo aufgetaucht, um zu protestieren. Sie hatten kein Sterbenswort mehr zu irgendeinem Galaktiker auf Olymp gesagt.
    Plötzlich herrschte in Trade City Grabesruhe. Vorträge konnten gehalten werden und Diskussionen stattfinden, ohne daß es zu den gefürchteten Störungen kam und die Ennox dazwischenredeten.
    Was für die Wissenschaftler auf Olymp ein Segen war, das war für Atlan ein herber Schlag.
    Wenn man die Konsequenzen für die Tote Zone und die in ihr Gefangenen durchdachte, dann war es sogar eine Katastrophe.
    Es gab plötzlich niemanden mehr, den man mit Nachrichten oder Gerät in die Zone schicken konnte. Die einzige Möglichkeit der Kommunikation war nicht mehr vorhanden.
    Es war tatsächlich so, daß sich Atlan und alle, die mit der „Operation Tote Zone" befaßt waren, jetzt darüber klar wurden, was die Ennox für sie getan hatten - aus welchen Motiven und um welchen Preis auch immer.
    Sie waren nicht mehr da. Verschwunden. Wie nie dagewesen.
    Und tief in der Toten Zone wartete Reginald Bull auf neue Nachrichten. Irgendwo nahe bei Alpha Centauri befand sich die ODIN. Sie war im Anflug auf eine Weltraumstation, deren verzweifelte Besatzung darauf hoffte, von außen Hilfe zu erhalten.
    Durch wen, wenn nicht durch die Ennox? „Wir haben sie wie Idioten behandelt", übte Theta von Ariga Atlan gegenüber Selbstkritik. „Unser Theater im Bett, das war lächerlich. Wir hätten ihnen von Anfang an sagen sollen, daß wir ihre Spaße bis zu einer bestimmten Grenze mitmachen

Weitere Kostenlose Bücher