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1610 - Das Ende des Spuks

Titel: 1610 - Das Ende des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und dann nicht mehr. Das wären klare Fronten gewesen."
    „Daran lag es nicht", sagte der Arkonide mit Bestimmtheit. „Wenn wir ihnen nicht dieses und jenes Spektakel geboten hätten, dann hätten wir sie überhaupt nicht so lange halten können."
    „Bist du sicher?"
    Theta blickte ihn zweifelnd an. „Nein. Ich bin mir über gar nichts im klaren, was mit ihnen zu tun hat."
    „Du bist wenigstens ehrlich", meinte sie und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Sie sind so neugierig, sie werden wiederkommen. Wenn nicht heute, dann morgen."
    „Ich hoffe es", erwiderte er. „Aber dann werden sie es uns nicht mehr so einfach machen. Wir haben ihr Vertrauen mißbraucht."
    „Indem Yart sie durchleuchtete? Was hätten sie denn am liebsten mit uns gemacht?"
    Atlan zuckte mit den Schultern und rief den Führungsstab der ATLANTIS und der „Operation Tote Zone", dazu Yart Fulgen sowie alle anwesenden Zellaktivatorträger zusammen.
    Sie diskutierten die Lage und informierten die entsprechenden Stellen auf Olymp, Die Tagung der Wissenschaftler war so gut wie vorbei. Wer jetzt noch etwas vorzutragen hatte, der tat das vor leeren Rängen. „Wir haben offenbar an einem Tabu gekratzt", faßte Atlan nach Stunden zusammen. „Wir wußten, daß die Ennox etwas dagegen haben, sich von uns ausspionieren zu lassen. Das hat Philip mit seiner Warnung schon vor knapp zwei Wochen deutlich gemacht. Wir konnten allerdings nicht ahnen, wie empfindlich sie auf die erfolgreiche Durchleuchtung reagieren würden. Es muß von elementarer Wichtigkeit für sie sein, keinen Fremden in ihre Innenwelt und ihre Intimsphäre Einblick nehmen zu lassen."
    „Das ist absolut lächerlich", sagte Theta. „Aber es ist so. Natürlich ein Anachronismus für Wesen, die ihre Nase auch in die intimsten Angelegenheiten anderer Leute stecken. Wir haben es zu akzeptieren und können nur hoffen, daß sie zurückkommen."
    „Was", murmelte Michael Rhodan, „haben sie zu verbergen? Es muß viel mehr sein, als wir bisher alle annahmen."
    „Könnten wir ihnen ein Signal geben?" fragte Ronald Tekener. „Einen Funkspruch durch die Galaxis jagen und sie auffordern, mit uns zu verhandeln?"
    „Das wäre sicher eine denkbare Maßnahme", meinte Michael Rhodan. „Die ganze Milchstraße würde zwar über uns lachen, aber der Zweck heiligt die Mittel. Das Problem Tote Zone ist nicht vom Tisch und auch nicht kleiner geworden, sondern größer."
    „Daß die GAFIF auf Olymp aktiv war", bemerkte Yart Fulgen, „ist jetzt allgemein bekannt. Es wird die üblichen Schwierigkeiten mit gewissen Vertretern des Galaktikums geben, aber die stecken wir weg. Wir werden wieder ganz von vorn anfangen müssen."
    Sie gingen auseinander. Atlan blieb noch für einige Stunden in der ATLANTIS-Zentrale und konferierte mit Wissenschaftlern und Politikern auf Olymp. Dann begab er sich wieder in seine Quartiere, einer vagen Ahnung folgend oder auch nur einer Hoffnung.
    Philip erwartete ihn tatsächlich dort, mitten in der Wohnlandschaft. Er lag fast quer auf dem Sattel seines seltsamen Gefährts, das Kinn in den linken Handteller gestützt, und blickte den Arkoniden nur an, bis Atlan sich ihm gegenüber hinsetzte. „Möchtest du etwas trinken?" begann Atlan. Er sprach ruhig, so als wäre nichts gewesen.
    Philip schüttelte den Kopf. „Willst du etwas anderes? Ich meine, kann ich dir wirklich nichts anbieten?" Kopfschütteln. Philip verzog keine Miene und sagte nichts. Er starrte Atlan nur an, und dieser Blick war eine Mischung aus Vorwurf, echter oder scheinbarer Interesselosigkeit, Enttäuschung und stummer, noch unterdrückter Wut.
    Atlan schlug die Beine übereinander, nahm eine Mappe mit Diagrammfolien und tat so, als wollte er sie eindringlich studieren. „Du kannst gerne bleiben", sagte er, ohne den Ennox weiter anzusehen. „Du störst nicht. Dies hier sind eher unwichtige Dinge, aber ich muß sie durchsehen."
    Fünf Minuten lang herrschte Schweigen im Raum. Atlan beschäftigte sich mit den Diagrammen, und Philip sah ihm stumm dabei zu. „Warum?" fragte er dann endlich. Seine Stimme war leise und klanglos bis auf die bittere Enttäuschung. „Warum habt ihr das getan?"
    Atlan schlug die Mappe zu und schob sie beiseite. Er nickte dem Ennox ernst zu. „Weil ihr für uns so wichtig geworden seid, daß wir wissen müssen, mit wem wir es zu tun haben", sagte er offen. „Ihr stellt uns vor Rätsel und weigert euch stur, unsere Fragen zu beantworten. Philip, darüber haben wir schon mehr

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