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1610 - Das Ende des Spuks

Titel: 1610 - Das Ende des Spuks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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als einmal gesprochen. Nun haben wir euch, so, wie es aussieht, verletzt. Das tut uns leid. Wir wollen euch ganz bestimmt nicht schaden oder weh tun. Das ist..."
    „Alles Gewäsch!" fauchte Philip ihn an. Er sprang auf seinem Sattel in die Höhe und drosch seine Faust auf das Vorderteil des Gefährts. „Dummes Gewäsch ist das, Häuptling! Ich kann es nicht mehr hören. Ihr habt getan, was ihr nie hättet tun dürfen!"
    „Ich sagte schon, es tut mir leid, aber aus unserer Sicht...!"
    Wieder kam Atlan nicht dazu, seinen Satz zu Ende zu sprechen. „Deine Sicht interessiert mich einen Haufen Mist!" schrie Philip. Sein hageres Gesicht verzerrte sich. „Sie interessiert mich nicht, kapierst du das? Nichts, was du sagst, interessiert mich mehr!"
    Atlan stand auf und atmete tief durch. Philip knallte die Faust wieder auf seinen „Lenker" und sah ihn mit zornigem Blick herausfordernd an. „Warum bist du dann hierher zurückgekommen?" fragte Atlan. „Weil ich dir - euch - etwas mitzuteilen habe. Also sperr deine Ohren auf und hör zu! Das mit der Zusammenarbeit und der Hilfe, das könnt ihr euch von jetzt an abschminken. Wir kündigen euch unsere Dienste auf, wir schmeißen die Brocken hin. Mit Typen wie euch wollen wir nichts mehr zu tun haben. Und das ist amtlich, Häuptling Verlogenes Weißhaar. Du kannst dir jeden Versuch schenken, uns umzustimmen."
    „Bist du jetzt fertig?" fragte der Arkonide. Über einen verborgenen Kontakt hatte er dafür gesorgt, daß das Gespräch in der Zentrale mitgehört wurde. „Gleich", giftete Philip ihn an. Atlan fragte sich, ob der Ennox in der Lage war, aus Zorn und Haß zu töten. Der Gedanke kam ihm einfach so, als er in diese kalten, strafenden Augen blickte. Es war sicher übertrieben, aber was Philip anschließend sagte, kam einem Todesurteil für unzählige Gefangene der Toten Zone gleich und ließ außerdem noch andere, vorerst unbestimmte Befürchtungen aufkommen. „Ihr Galaktiker", verkündete Philip, „werdet euren Mißbrauch und Vertrauensbruch noch bitter bereuen, dafür garantiere ich dir. Noch einmal. Wir Ennox werden von nun an keine Post mehr für euch befördern und euch nicht heute diesen, morgen jenen Gefallen tun. Wir haben uns nichts mehr zu sagen. Ihr allein tragt die Schuld daran, daß es so kommen mußte, wie es jetzt kommt."
    Atlan kam nicht dazu, etwas zu erwidern, denn mit diesen letzten Worten verschwand Philip
     
    9.
     
    Olymp Man schrieb den 15. Mai 1200 NGZ.
    Die große wissenschaftliche Tagung der Galaktiker war inzwischen auch offiziell beendet. Fast alle Minuten starteten Raumschiffe aus dem Orbit um Olymp und verschwanden rasch aus dem System von Boscyks Stern. Bald schon würde, abgesehen von Atlans Operationsstab, auf der Freihändlerwelt wieder der hektische, aber geregelte Alltag einer Handels- und Verkehrsmetropole eingekehrt sein.
    So dachte man noch in den frühen Stunden dieses Tages.
    Gegen elf Uhr vormittags befanden sich Atlan, Yart Fulgen, Homer G. Adams und ein Beauftragter des Galaktikums in einem jetzt wieder normal hergerichteten kleinen Tagungsraum, den einige Ennox vorher ziemlich verwüstet hatten.
    Sie redeten über die Fremden. Sie stellten sich immer wieder die gleichen Fragen über die Motive der Ennox, über ihre Herkunft und ihre so unerwartet heftige Reaktion auf die Entdeckung der Durchleuchtung. Fulgens und andere Spezialisten waren nach wie vor dabei, die entsprechenden Aufnahmen zu sichten und zu analysieren. Doch bis zu dieser Stunde lagen keine neuen Aufschlüsse über das besondere Organ der Ennox vor.
    Es gab auch keine neuen Erkenntnisse hinsichtlich der Gesichter, die Voltago nachgeahmt hatte.
    Es wurde geredet, geredet und nochmals geredet. Der Vertreter des Galaktikums, ein Ferrone, stellte Fragen nach dem Umfang der GAFIF-Tätigkeit auf Olymp und forderte eine Versiegelung und Durchsuchung der TUCCET. Atlan lehnte das rigoros ab. Adams redete für die Kosmische Hanse und ergriff indirekt Partei für den Arkoniden und seinen Geheimdienst, indem er eine Rechnung über die Verluste aufmachte, die den galaktischen Völkern durch das Verschwinden der Ennox entstanden. Er verstand es geschickt, die Schuld dafür von Fulgen und dessen Leuten auf die Galaktiker abzulenken, die sich als Hemmklotz bei der rigorosen Erforschung der Ennox erwiesen hätten.
    Die Nervosität war wie ein Gespenst, das zwischen den Männern schwebte, unsichtbar und doch wie mit den Fingern greifbar.
    Insgeheim hoffte jeder, daß sie

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