1612 - Der letzte Flug der LIATRIS SPICATA
Immer."
Davina antwortete nicht. Aber Escobar konnte hören, daß sie etwas murmelte. Vielleicht Gebete.
Ihm selbst wollte keines einfallen.
9.
„Weg!" stieß Gucky wütend hervor. „Verschwunden, verduftet, abgehauen! Jedesmal, wenn ich komme, sind die Burschen weg."
Perry Rhodan gönnte seinem alten Freund und Kampfgefährten ein Lächeln. Der Ilt hatte es verdient. „Irgendwann wirst du einem Ennox begegnen", sagte er besänftigend. „Früher oder später."
„Eher später", machte sich Reginald Bull bemerkbar. „Es sieht so aus, als würden sich unsere neuen Freunde zurückziehen, wohin auch immer und auf welche Weise auch immer."
Perry Rhodan stieß einen langen Seufzer aus. „Kein Wunder", sagte er. „Wir haben sie mit unserer Neugierde verärgert."
„Diesen Schuh soll wohl vor allem ich mir anziehen, nicht wahr?"
Rhodan zuckte die Schultern. „Wenn du ihn passend findest, alter Freund", sagte er milde.
Die Stimmung war leicht gereizt. Das Eintreffen wichtiger Freunde und Verbündeter hatte nicht ausgereicht, die Probleme zu lösen oder leichter lösbar erscheinen zu lassen.
Im Gegenteil, bei einigen Problemen machte sich erst jetzt die wahre Größenordnung bemerkbar.
Beispielsweise bei Atlan.
Vor wenigen Stunden war er, von Olymp kommend, auf Terra eingetroffen, zusammen mit Theta von Ariga. Auch die anderen Zellaktivatorträger hatten sich eingefunden. Michael Rhodan, Ronald Tekener und vor allem Homer G. Adams.
Das Finanzgenie der Kosmischen Hanse litt. Wenn es etwas gab, das ihn erschütterte und beunruhigte, dann war es das schlechte Funktionieren der Wirtschaft. Was Perry Rhodan und Lucienne DuPrez ihm hatten verraten müssen, hatte den Halbmutanten und Zellaktivatorträger entsetzt.
Immerhin war er im nachhinein mit allen Maßnahmen einverstanden gewesen, die inzwischen eingeleitet worden waren. „Es wird aber auf Dauer nichts nutzen", hatte er eingewandt. „Diese seltsame Sperre muß behoben werden, oder es kommt zu einem Chaos unvorstellbaren Ausmaßes in der Galaxis."
Perry Rhodan warf einen flüchtigen Seitenblick auf den Vertrauten aus den Anfangstagen der Dritten Macht; Adams hatte sich in ein Gespräch mit Lucienne DuPrez vertieft. Die beiden tauschten Katastrophenprognosen aus.
Es war eine seltsame Konferenz, die sich da zusammengefunden hatte. Zum Teil waren die Personen anwesend, zum Teil waren sie unterwegs und nahmen nur als Projektionen über Funkleitungen daran teil. Icho Tolot war noch im Anflug auf die Erde, auch Alaska Saedelaere war noch unterwegs. Er hatte einen Notruf aufgefangen, jenseits der Neptunbahn, und wollte Erste Hilfe leisten. „Was wir hier vor uns sehen, Freunde", gab Perry Rhodan bekannt, „könnte auf den Namen Arbeitsgemeinschaft Post-Tote-Zone hören. Wir werden zusammen versuchen müssen, die Probleme zu lösen, die durch die Tote Zone entstanden sind, wo immer diese Probleme auch auftauchen und was für Probleme es auch sind. Das sind wir den Menschen schuldig."
„Den Arkoniden auch!"
„Den Arkon-Bürgern auch", sagte Rhodan mit einem schmalen Lächeln in Richtung seines arkonidischen Freundes. „Selbstverständlich."
„Apropos Bürger, Perry!" Alaskas Stimme klang aus einem Lautsprecher. „Ich höre!"
„Ich habe mitbekommen, daß ihr ein paar Menschen mit Symptomen des Wahnsinns gefunden habt. Und daß manche Leute glauben, daß dieser Wahnsinn höchstwahrscheinlich etwas mit der Toten Zone zu tun hat."
„Das stimmt, Alaska!"
„Nun, Gucky und ich haben schon ähnliche Phänomene im Zentrumsgebiet der Milchstraße registriert, im Yolschor-Sektor."
„Das hat Gucky uns schon berichtet."
„Ich werde der Sache nachgehen", versprach Myles Kantor, Er machte sich Notizen. „In diesem besonderen Fall bin ich ohnehin der Meinung, daß wir es nicht mit einem einzigen Phänomen zu tun haben, sondern mit einem ganzen Bündel größerer und kleinerer Symptome und Erscheinungen." Er blickte auf und sah Perry Rhodan eindringlich an. „Wobei ich noch nicht völlig davon überzeugt bin, daß wir mit dem Phänomen Tote Zone den Kern des Problems erfaßt haben."
„Was willst du damit sagen, Myles?"
Theta von Ariga starrte den Wissenschaftler an; ihre Miene drückte Besorgnis aus. „Bei der in früherer Zeit gefürchteten Tuberkulose, einer Lungenkrankheit, war auch nicht das Husten der Kern der Krankheit, sondern die Infektion der Lungen. Aber zu sehen und zu hören waren das röchelnde Husten und andere Symptome dieser
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