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1612 - Der Vampir-Töter

1612 - Der Vampir-Töter

Titel: 1612 - Der Vampir-Töter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fall.«
    »Sagen Sie mir endlich, was Sie von mir wollen!«, forderte ich ihn auf.
    »Gemach, Sinclair, gemach.« Er hob den rechten Zeigefinger an. »Ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich mir etwas von Ihnen holen will. Einen Gegenstand, der sich in Ihrem Besitz befindet.«
    »Ach ja?«
    »Das ist so«, sprach er im lockeren Plauderton, »und ich bin sicher, dass ich ihn auch bekomme.«
    Mir fiel so etwas wie ein Stein vom Herzen. Jedenfalls war er nicht gekommen, um mich zu töten. Zumindest nicht so offen.
    Unsere Blicke begegneten sich und er schaute nicht weg.
    »Hätten Sie mich nicht fragen können?«
    Er klatschte in die Hände. »Das hätte ich. Nur bin ich mir sicher, dass Sie meinem Wunsch nicht entsprochen hätten.« Seine Lippen verzogen sich. »Das ist nun mal so«, bedauerte er.
    Meine Gedanken rasten.
    Hunter machte es spannend. Was zum Henker, hätte er von mir haben wollen, das wertvoll war, abgesehen von meinem Geld, das ich nicht besaß?
    Die Lösung war naheliegend. Ich dachte an mein Kreuz und auch daran, wie oft ich mir Gedanken darüber gemacht hatte, dass irgendjemand kommen würde, um es zu stehlen. Eine andere Möglichkeit fiel mir im Moment nicht wirklich ein.
    Diesmal wies der ausgestreckte Zeigefinger auf mich.
    »Ich sehe schon, Sie grübeln darüber nach.«
    »Das tue ich.«
    »Müssen Sie aber nicht. Ich werde es Ihnen gleich sagen. Wenn Sie an Ihr Kreuz denken, können Sie es vergessen. Es ist zwar wunderbar, aber darauf bin ich nicht scharf. Es gehört Ihnen, und es soll Ihnen auch weiterhin gehören. Wie ich schon erwähnte, ich bin nicht Ihr Feind, Sinclair.«
    »Was sind Sie dann?«
    Er dachte kurz nach. »Man kann sogar sagen, dass wir im selben Boot sitzen.«
    »Sorry, wenn ich widerspreche. Das sehe ich nicht so.«
    »Sie werden es erleben.«
    Mir ging es allmählich wieder etwas besser. Auch meine Stimme klang normaler.
    »Dann sagen Sie mir endlich, was Sie von mir wollen, verdammt noch mal. Das ist ja hier wie im Kindergarten.«
    »Bitte, nicht so schnell. Ich habe Zeit. Die sollte man sich bei wichtigen Dingen immer nehmen.«
    »Richtig.«
    Ethan Hunter betrachtete mich und strich dabei über sein Kinn. Die Augen verengten sich, als er mich ansprach.
    »Sie hatten mal einen guten Freund, Sinclair.«
    »Was meinen Sie?«
    »Beantworten Sie doch meine Frage.«
    »Ich habe einige gute Freunde…«
    Er unterbrach mich. »Hatte, habe ich gesagt. Sie hatten auch gute Freunde.«
    »Wollen Sie darauf hinaus, dass welche von ihnen tot sind?«
    »Genau, Sinclair.«
    Ich sah keinen Grund, es abzustreiten. »Ja, da können Sie recht haben, Hunter.«
    »Gut. So weit wären wir schon mal. Ich komme jetzt auf den Freund zu sprechen, der auch mir am Herzen liegt, obwohl er leider schon länger tot ist.«
    »Sagen Sie den Namen!«
    »Frantisek Marek!«
    ***
    Das Leben steckt voller Überraschungen, das hatte ich immer wieder erlebt. In diesem Augenblick aber war ich so überrascht, dass ich kein Wort hervorbrachte.
    Ich hatte mich in den vergangenen Minuten auf einiges einstellen können. Dass dies dabei herauskommen würde, hätte ich nicht gedacht.
    Aber Hunter hatte recht. Frantisek Marek, der Pfähler, hatte jahrelang zu meinen guten Freunden gehört. Er war ein Vampirhasser ersten Ranges gewesen. Er hatte die Blutsauger gejagt und gestellt, wo immer er konnte. Aber die andere Seite war zu stark gewesen, und auch ich hatte ihn nicht vor seinem Ende bewahren können.
    Durch Will Mallmann, alias Dracula II, war er zu einem Vampir geworden, und letztendlich hatte ich ihn erlösen müssen. Seine Leiche hatte ich nach London überführen lassen. Er lag auf demselben Friedhof begraben wie Lady Sarah Goldwyn, die Horror-Oma.
    Jetzt wurde ich wieder an ihn erinnert. Durch den Mann, der Ethan Hunter hieß.
    Was hatte er mit dem Pfähler zu tun?
    Hatte er ihn gekannt? Marek jedenfalls hatte mir gegenüber diesen Namen nie erwähnt. Daran hätte ich mich erinnert.
    »Überrascht, Sinclair?«
    Fast hätte ich gelacht. Ich schluckte es im letzten Augenblick herunter.
    »Sie sind es.«
    »Das gebe ich zu.«
    »Wunderbar. Ich denke, dass wir uns so näher kommen, wenn wir über einen gemeinsamen Freund reden, der leider verstorben ist.«
    »Sie kennen ihn also?«
    »Ich kannte ihn«, korrigierte er mich.
    »Komisch, denn Ihren Namen hat er in meinem Beisein nie erwähnt. Das können Sie mir glauben.«
    »Es war wohl nicht nötig.«
    Ich blieb am Ball und fragte: »Dann haben Sie auch in Rumänien

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