1612 - Der Vampir-Töter
schütteln.
Die beiden Killer bewegten sich trotzdem.
Auch jetzt wurde Ethan überrascht, denn sie dachten nicht daran, von ihren Liegen aus in die Höhe zu springen, sie drehten nur die Köpfe, um ihn anzuschauen, und auch er sah sie an.
Durch das Grinsen auf dem Gesicht des Glatzkopfes Alwin sah dieser aus wie ein Clown. Allerdings nicht wie ein netter, sondern mehr wie ein bösartiger.
Coor, der Killer mit den langen, stets fettigen Haaren, zeigte nicht die Spur einer Regung. Er starrte Ethan nur an und schien zu überlegen, wie man ihm am besten Herr wurde.
Nichts passierte. Keiner sprach, niemand stand auf. Die Killer blieben liegen, als hätten sie einen entsprechenden Befehl erhalten, sich nicht von der Stelle zu rühren.
Ethan Hunter fühlte sich leicht überfordert. Er war so verdammt überrascht, weil er nicht damit gerechnet hatte und die Situation erst mal begreifen musste.
Er schwenkte seine Waffe von links nach rechts. Sein Finger lag dabei am Abzug. Einige Male musste er schlucken, dann hatte er die richtigen Worte gefunden.
»Okay, es hat lange genug gedauert!«, sagte er in seiner Sprache. Er wusste, dass sie ihn verstanden. »Aber jetzt ist Schluss damit. Es gibt kein Zurück mehr für euch. Euer Weg ist hier zu Ende. Ich werde euch erschießen, so wie ihr zahlreiche Menschen gekillt habt. Ich bin der Rächer der Toten, und nichts kann euch davor bewahren.«
Sie hatten ihn gehört. Sie sagten allerdings nichts und blieben wie Puppen auf ihren Matratzen liegen. Das Licht spendeten zwei dicke Kerzen, die auf Kisten standen, auf deren Brettern sich Wachs verteilt hatte, der kalt geworden war.
Alwin grinste Ethan Hunter nach wie vor widerlich an, und der Jäger nahm sich vor, ihn zuerst ins Jenseits zu schicken. Mit einem musste er schließlich beginnen.
Es war eine gute Schussentfernung, aber Ethan hätte auch auf eine größere Distanz perfekt getroffen. Er war ein erstklassiger Schütze. Er wunderte sich nur darüber, dass keiner der beiden Killer ein Wort sagte.
Alwin grinste nur, und Coor schaute ihn fast desinteressiert an.
Hunter wollte nicht lange diskutieren. Was getan werden musste, das musste durchgezogen werden. Er war jemand, der noch nie einen Schritt zurück gemacht hatte.
Er ging nach links auf Alwin zu. Dabei ließ er Coor nicht aus den Augen, der ihn nur beobachtete und ansonsten nichts tat, was Ethan wunderte.
Warum gaben diese beiden Männer, die man bisher nicht hatte fassen können, so schnell auf?
Er konnte es nicht fassen, aber er wollte nicht länger darüber nachdenken. Hier musste endlich Schluss gemacht werden, und das tat er in den folgenden Sekunden.
Es war sinnlos, wenn er noch eine Erklärung abgab. Alwin und Coor konnten sich denken, weshalb er gekommen war. Mit einer knappen Bewegung drehte er seine Waffe nach links. So hatte er Alwin vor der Mündung.
In seinem Gesicht bewegte sich nichts, als Ethan Hunter zweimal abdrückte. Beide Kugeln jagte er in die Brust des Glatzkopfes. Sein Körper wurde in die Höhe geschleudert, fiel dann wieder zurück. Kein Laut drang dabei über seine Lippen.
Es sprudelte auch kein Blut aus den Wunden, das den dunklen Pullover genässt hätte. Kein Verdrehen der Augen. Alwin blieb bewegungslos liegen, als hätte ihn die Totenstarre schon seit Minuten erfasst.
Hunter machte sich keinerlei Gedanken um ihn, sondern kümmerte sich um Coor.
Auch dessen Haltung hatte sich nicht verändert. Er hatte nur seinen Kopf etwas stärker zur Seite gedreht, um Ethan Hunter besser ansehen zu können. Es zeigte sich auch kein Gefühl der Angst in seinen Augen, was Ethan schon wunderte, denn das kannte er anders. Diese beiden Killer schienen so abgebrüht zu sein, dass sie überhaupt keine Gefühle mehr hatten.
»Und es tut mir nicht mal leid«, erklärte Hunter, bevor er erneut abdrückte und abermals zwei Kugeln aus dem Lauf jagte.
Die Geschosse trafen todsicher. Auch hier erlebte er nichts anderes als bei Alwin. So gut wie keine Reaktion. Nur das Zucken des Körpers, dann die starre Lage.
Es war vorbei.
Ethan Hunter ließ die Waffe sinken. Das Echo der Schüsse hatte sich verflüchtigt, und jetzt trat wieder die besondere Stille ein, in der nichts mehr zu hören war.
Ethan Hunter lauschte in sich hinein. Er wollte wissen, wie er sich fühlte.
Das war bei ihm immer so. In diesem Fall allerdings war er schon etwas durcheinander. Das lag an seinen Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen.
Er hätte eigentlich zufrieden sein
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