Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1616 - Experimente im Hyperraum

Titel: 1616 - Experimente im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dient lediglich der Vorbereitung. Sie brauchen das Greifbare, um den Fünf-D-Strang zu verlassen und als reale Wesen im Standarduniversum zu erscheinen."
    Während er Sato Ambush zuhörte, hatten sich in Boris Siankows Bewußtsein die Unmrisse eines Plans gebildet. Es war noch keine feste Idee. Die Theorie, die dem Plan zugrunde lag, mußte erst noch in Einzelheiten erarbeitet werden. Aber er glaubte zu wissen, in welcher Richtung er forschen mußte.
    Der Pararealist schien zu ahnen, was in ihm vorging. Er sagte: „Ich spüre, daß du dir Gedanken machst, die unter Umständen zum Ziel führen könnten. Soweit es meine Zeit erlaubt, möchte ich gerne mit dir zusammenarbeiten. Ich glaube nämlich, daß du einer wichtigen Sache auf der Spur bist."
    Stolz schwellte Boris Siankows Brust. Solch ein Angebot von dem Mann, den er verehrte! „Ich werde dich über jeden Schritt auf dem laufenden halten", versprach er. „Dein Angebot ist mir eine Ehre.
     
    4.
     
    Es vergingen doch noch ein paar Tage, bis die FORNAX startbereit war. Besonders Paunaro, der auf einmal einen Hang zur Gesprächigkeit entdeckt zu haben schien, machte Vorschläge bezüglich der Konfiguration des technischen Geräts, die sinnvoll und vorteilhaft erschienen und deshalb in sLler Eile noch verwirklicht wurden.
    Am 25. Juni 1200 NGZ waren die Vorbereitungen abgeschlossen. An Bord der FORNAX befanden sich nur zwanzig Prozent der eigentlichen Besatzung. Der Rest war für die Dauer des Experiments auf die ODIN übergewechselt. Selbstverständlich nahmen Myles Kantor, Jan Ceribo und Boris Siankow am Flug in den Hyperdim-Attraktor teil. Mit ihnen flog eine Gruppe von Experten, die sich in mehreren wissenschaftlichen Disziplinen einen Namen gemacht hatten. Boris Siankow hatte zwar schon seit langem gewußt, daß er während dieses Unternehmens an Bord der FORNAX sein würde, aber ausgerechnet jetzt kam ihm die Sache recht ungelegen. Er hatte sich in den vergangenen Tagen jede Sekunde seiner Freizeit mit der Theorie beschäftigt, die ihm auf Zhruut in den Sinn gekommen war. Er war, so meinte er, der Lösung des Problems nahe. Der Vorstoß in den Hyperdim-Attraktor würde ihn ein paar Tage kosten. Das war viel Zeit für einen, dem Wißbegierde und Forscherdrang in der Seele brannten.
    Mit Sato Ambush über seine Fortschritte zu sprechen, dazu hatte es keine Gelegenheit gegeben.
    Der Pararealist steckte bis über beide Ohren in den Vorbereitungen der FORNAX-Expedition.
    ES selbst blieb auf der ODIN zurück, aber er war zusammen mit Lingam Tennar und Paunaro verantwortlich für die Bedienung des Hyperdim-Resonators, mit dessen Hilfe eine Sicht- und Sprechverbindung zur FORNAX aufrechterhalten werden sollte. Boris Siankow auf der anderen Seite trug die Verantwortung für das Zusatzgerät, das zugleich Sender und Empfänger war. Für Boris hatte man in unmittelbarer Nähe der Zentrale ein Labor eingerichtet, in dem er ungestört seines Amtes walten konnte. Das Zusatzgerät, Resonanz-Modulator genannt, war an das Kommunikationssystem der FORNAX gekoppelt, so daß die Sendungen, die zwischen dem Resonator und dem Modulator hin und her gingen, an jeder beliebigen Stelle im Schiff empfangen werden konnten.
    Der erste Vorstoß der FORNAX sollte lediglich den Nachweis erbringen, daß das Experimentalschiff im Innern des Lokalen Attraktors navigieren, operieren und Beobachtungen anstellen konnte. Der Aufenthalt unterhalb des Ereignishorizonts war auf dreißig Standardminuten begrenzt. Da man nicht wußte, wie sich der Zeitablauf im Attraktor von dem des Standarduniversums unterschied, wollte man kein Risiko eingehen. Es durfte nicht geschehen, daß man Stunden hinter dem Horizont verbrachte und dann in einen 4-D-Kosmos zurückkehrte, in dem inzwischen etliche Jahre vergangen waren.
    Um 15.21 Uhr Terrania-Zeit verließ die FORNAX ihren bisherigen Standort. Mit Maximalbeschleunigung stieß sie auf die zentrale Zone des Hyperdim-Attraktors zu. Zum frühestmöglichen Zeitpunkt sank sie durch den Metagrav-Vortex und tauchte noch in derselben Sekunde in zweieinhalb Lichttagen Entfernung wieder auf. An Bord der ODIN wurde folgender Hyperfunkspruch empfangen: „FORNAX klar. Alles wohlauf. Vektorierbarer Grigoroff aus Strangeness jenseits des Ereignishorizonts kalibriert. Wir stoßen vor. Haltet uns die Daumen."
    Wenige Minuten später verschwand der Reflex des Experimentalschiffs von den Bildern der Ortung. Das große Warten begann.
    Sato Ambush, Paunaro und Lingam Tennar

Weitere Kostenlose Bücher