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1616 - Experimente im Hyperraum

Titel: 1616 - Experimente im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Steuerbord-Hangarschleuse!" befahl er dem Servo.
    Der robotische Hangarmeister erkannte ihn sofort wieder. Diesmal gab es kein mühseliges Kramen in Personaldaten. „Hat Boris Siankow mit einem deiner Boote vor kurzem das Schiff verlassen?" fragte der Pararealist.
    Der Hangarmeister war mit der saloppen Ausdrucksweise organischer Wesen vertraut. Er wußte, daß „vor kurzem" soviel wie „innerhalb der letzten drei Stunden" bedeutete. „Das ist der Fall", antwortete er. „Welches Boot hat er benützt?"
    „DieFOR-B4."
    „Kannst du das Boot rufen?"
    „Ja."
    „Ruf es an! Schalte die Verbindung hierher!"
    Eine halbe Minute verstrich. Dann meldete der Hangarmeister: „Es kommt keine Verbindung außer mit dem Autopiloten zustande. Das Boot ist auf Zhruut gelandet. Boris Siankow befindet sich nicht mehr an Bord. Der Autopilot hat ihn aus der Sicht verloren."
    Sato Ambush, sonst die Unerschütterlichkeit in Person, empfand einen Anflug von Panik. Boris Siankow trug üblicherweise die leichte Bordkombination, die nicht mit automatisch arbeitenden Kommunikationsgeräten ausgestattet war. Man konnte ihn über Funk nicht erreichen, es sei denn, er hätte seinen Mikrokom zufällig gerade eingeschaltet. „Stell ein Boot für mich bereit!" trug der Pararealist dem Hangarmeister auf. „Ich muß auf dem schnellsten Weg nach Zhruut. Versuch weiterhin, Verbindung mit Boris Siankow zu bekommen.
    Wenn er sich meldet, sag ihm, er soll sich nicht rühren, ehe er nicht mit mir gesprochen hat."
    „Verstanden. Wird ausgeführt."
    Boris Siankow hatte es nicht besonders eilig. Im Gegenteil, er drosselte die Geschwindigkeit der FOR-B4, weil ihm Gedanken durch den Kopf gingen, die er zu Ende gedacht haben wollte, bevor er auf Zhruut landete.
    Er hatte das kleine Stück Howalgoniumkristall zur Hand genommen und drehte es zwischen den Fingern. Glitzernd und funkelnd spiegelte sich die Beleuchtung in den Facetten des kostbaren Materials. Wie würden die Nebelwesen reagieren, wenn er das Howalgoniumstück im Zentrum des Kreises in jenem subplanetarischen Raum deponierte? Beseitigte der Kristall die Nebelwand? Öffnete er den Weg ins Standarduniversum?
    Boris war begierig darauf, die Fremden kennenzulernen. Vermutlich gab es bei der Verständigung keine Schwierigkeiten. Die Nebelgeschöpfe hatten in einem Syntron einen Übersetzer programmiert. Ohne Zweifel hatten sie eine Kopie des Programms an sich genommen. Wahrscheinlich besaßen sie Translatoren, wie sie auch in der galaktischen Raumfahrt benützt wurden. Imu hieß die Sprache der Nebelgeschöpfe. Boris Siankow hätte gerne gewußt, wie sie sich selbst nannten.
    Diesmal erhielt er kein Peilsignal, als er in den Orbit über Zhruut einschwenkte. Das wunderte ihn nicht. Er war schon einmal hiergewesen, und Svindar, der Blau-Nakk, verließ sich darauf, daß er die Koordinaten seines Landeplatzes im Bordrechner gespeichert hatte. Die FOR-B4 fand den langgestreckten Gebirgszug, an dessen Fuß sich die porleytische Ruinenstätte ausbreitete, ohne Schwierigkeit. Es war Nachmittag, als das Boot landete. Die Sonne schien von Südwesten her an den Bergwänden entlang. Es gab keinen Schatten mehr. Boris Siankow mußte den Helm seiner Kombination schließen und die Klimatisierung in Betrieb setzen. Er atmete auf, als kühle, frische Luft ihm übers Gesicht zu spülen begann.
    Er scbritt an der Felswand entlang. Die Stelle, an der sich der getarnte Eingang befand, hatte er sich gut gemerkt. Er erwartete nichts anderes, als daß Svindar ihm sofort öffnen würde. Aber es vergingen fünf Minuten, es vergingen zehn Minuten, ohne daß sich im Gestein etwas rührte.
    Boris ging ein paar Meter auf urid ab. Vielleicht hatte er sich doch geirrt, und der Eingang lag an einer anderen Stelle. Er blieb erfolglos. Erst nach einer knappen halben Stunde schob sich genau an dem Ort, an dem Boris sich ursprünglich postiert hatte, ein übermannshohes Stück Felsgestein erst bergeinwärts, dann zur Seite und gab den Blick in den hell erleuchteten Gang frei, den der Nexialist von seinem vorigen Besuch her kannte.
    Unter der Öffnung stand Svindar. „Du bist gekommen, um das Greifbare zu bringen?" fragte er. „Ja." Boris Siankow hatte den Helm inzwischen wieder geöffnet. „Ich spüre es. Du hast die richtige Wahl getroffen. Folge mir!"
    Der Blau-Nakk wandte sich um und schwebte davon. Kein Wort verlor er darüber, warum Boris Siankow so lange hatte warten müssen. Boris stellte ihm einige Fragen. Er wollte so

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