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1617 - Die Akonin

Titel: 1617 - Die Akonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aller Art zu treffen. Entscheidungen über den Kurs, über Verhaltensweisen, über die Besatzung. Naturwissenschaftliche Probleme machten dabei den kleinsten Teil aus. Ein Kommandant, oder eine Kommandantin, benötigten psychologisches und soziologisch.es Wissen.
    Deshalb entschied sich Henna für die Soziologie als Spezialgebiet.
    Mit Erstaunen stellte sie fest, daß man speziell Galakto-Soziologie in der Hauptstadt nicht studieren konnte. Für diesen Zweig gab es kaum Bewerber. Dabei lebten die Akonen in einer dicht besiedelten Galaxis. Je weiter die Völker zusammenwuchsen, je mehr die wirtschaftlichen Systeme ineinandergriffen, desto mehr Verständnis für die anderen war notwendig. Niemand konnte sich allein auf seiner Herkunft ausruhen. Und doch schien es, als sei ein großer Teil der Akonen genau dieser Ansicht.
    Durch ihre Eltern kam Henna mit vielen hochgestellten Persönlichkeiten zusammen. Dasselbe Vorurteil stellte sie überall fest, sogar bei der selbsternannten Elite des Volkes. Im Grunde, so dachte sie, war diese Einstellung lebensgefährlich.
    In der Praxis jedoch stellte sie auch an sich selbst einen gewissen Hochmut fest.
    Jeden Tag ließ sie sich von einem Transmitter zu einer Lehranstalt in tausend Kilometern Entfernung abstrahlen. Sie galt dort als außergewöhnlich tolerant, aber auch als stolz. Es war derselbe Stolz, den auch die meisten anderen pflegten; der Stolz, eine Akonin zu sein. Nur uferte die Einstellung in ihrem Fall nicht aus. Stolz ja - aber nicht in der Form, daß sie etwa auf andere Lebewesen herabgesehen hätte. In der Galakto-Soziologie wäre das auch nicht geraten gewesen. Fast täglich kam sie mit Fremden der verschiedensten Arten und Formen zusammen, sie studierte deren Lebensweisen und Ansichten. Und je mehr sie es fertigbrachte, andere als gleichberechtigt zu betrachten, desto erfolgreicher wurde sie in ihrem Fach.
    Jahre vergingen so. Doch sie stellte fest, daß sie mit ihrem Hang zu galaktischen Themen relativ allein stand. Viele Würdenträger sahen sie schlicht als Spinnerin an; und von einem eigenen Kommando war sie weiter denn je entfernt. Aber sie hatte Zeit. Vater Pedron und Mutter Aia arbeiteten für sie, ohne es zu wissen. Dem gesellschaftlichen Rang nutzte es wenig, wenn die Tochter Galakto-Soziologin war. Eine Kommandantin dagegen ... Ja, sie konnte warten.
    Als Henna für ein paar Wochen zu Hause Urlaub machte, bekam sie erstmals seit langem wieder Eindrücke von dem, was im Firmenimperium vorging. Es schien ihr, als sei Pedron unter Druck geraten. Nicht in wirtschaftlicher Hinsicht, denn dem Zarphis-Clan ging es besser denn je.
    Vielmehr handelte es sich um politischen Druck.
    Sie mochte die Leute nicht, die in ihrem Haus aus und ein gingen. Pedron Zarphis wurde immer nervöser. Er verstrickte sich in dubiose Geschäfte, über die er seiner Tochter nicht einmal dann etwas verriet, wenn sie es mit allem Charme versuchte. Und das wollte in ihrem Fall etwas heißen.
    Eine Woche später zog der Zarphis-Clan um. Ihr neuer Wohntrichter lag in einem der angrenzenden Viertel. Ringsum wohnten andere, ebenso mächtige Magnaten, ein paar Bezirkschefs der Polizei, vorwiegend reaktionäre Politiker, dazu zwielichtige Privatpersonen ohne ständige Tätigkeit.
    Eines Tages verfolgte Henna, wie einer dieser Privatleute das Haus betrat. Sie sah seine schmale Gestalt mit Argwohn, das strenge Gesicht mit Widerwillen. Der Name des Mannes war Nots Matorin. Gemeinsam mit ihrem Vater verschwand er in einer der abhörsicheren Konferenzkammern, und als die beiden wieder auftauchten, wirkte Pedron nervös und fahrig.
    Sie wartete, bis der Fremde gegangen war, dann fragte sie: „Was hat das zu bedeuten? Was wollen all diese Leute hier?"
    Pedron Zarphis lächelte gequält. „Verhandeln, Henna. Das ist alles."
    „Worüber verhandeln?"
    „Das kann ich dir nicht sagen ..."
    „Seit wann bestimmen Fremde, was du mit deiner Tochter zu bereden hast? Du bist es, der das Zarphis-Imperium beherrscht."
    Ihr Vater zögerte lange mit der Antwort, und sie konnte sehen, daß er es sich nicht einfach machte. „Ich kann nicht mehr so, wie ich möchte, mein Kind."
    „Warum? Wer hindert dich daran?"
    „Das werde ich dir nicht sagen. Irgendwann werden sie vielleicht auch auf dich aufmerksam.
    Dann gehst du vielleicht aus freien Stücken zu ihnen, oder man wird dich dazu bringen. Aber vielleicht wirst du von ihnen niemals hören. Das ist es, was ich mir wünsche." Sie...
    Henna hätte zu gern

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