Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1618 - Panik

Titel: 1618 - Panik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
telepathischen Fühler aus, um die Wahrheit zu erfahren. „Saira war zu diesem Zeitpunkt schon lange tot."
    Die Gedankenflut, die im selben Moment auf Gucky niederprasselte, ließ ihn erkennen, daß er einen Fehler gemacht hatte. Für Sekunden schien es im Kopf Beneks regelrecht zu brennen, und die geistigen Flammen drohten auf den Ilt überzuspringen.
    Er hätte den Tod Sairas nicht erwähnen dürfen!
    Doc Nebi rief warnend aus dem Hintergrund: „Sein Bewußtsein bricht zusammen! Es hat keinen Sinn mehr."
    Gucky trat zurück und signalisierte etwas. Alaska verstand ihn sofort. „Wartet!" flüsterte er den Medikern zu. „Er liest die Gedanken Beneks. Vielleicht findet er noch eine Erklärung für..."
    Ein oder zwei Minuten verstrichen in absoluter Stille. Dann verließ Gucky den Raum. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, wandte er sich an die Ärzte: „Eine merkwürdige, aber eigentlich doch ganz normale Geschichte", sagte er, „die ich seinen Gedanken entnehmen konnte. Cadfael Benek fühlt sich sehr stark mit Saira verbunden. Man könnte sagen, er hat sie sehr geliebt. Der Wahnsinn hat bewirkt, daß er glaubt, daß sie noch lebt. Oder anders ausgedrückt: Er akzeptiert ihren Tod nicht. Als ich den erwähnte, stürzte ich ihn in einen Strudel von völlig wirren Gedanken. Am Schluß entstand aber ein absolut klares Bild in seinem Bewußtsein. Er schritt Hand in Hand mit Saira durch eine weite Landschaft, die haargenau mit der von Wanderer übereinstimmt."
    Die Mediker bemerkten nichts dazu. Auch Alaska schwieg, und so sprach der Mausbiber weiter: „Benek kann Wanderer nicht kennen. Ich habe in seinem Bewußtsein auch nichts entdeckt, was darauf hindeutet, daß er jemals etwas von der Welt der Superintelligenz gehört hat. Daß er in seinen Wahnsinnsträumen diese Bilder erzeugt, bedeutet für mich, daß ihn ES auf irgendeine unerklärliche Weise beeinflußt hat, vielleicht, um mir eine Botschaft zu übermitteln. „ „Darf ich fragen, was du nun beabsichtigst?" erkundigte sich Alaska. „Ich muß der Spur der Superintelligenz folgen", entgegnete Gucky ernst. „Das weißt du. Also werde ich Homer den versprochenen Besuch abstatten und dann in die Provcon-Faust fliegen."
    Er wandte sich noch einmal an die Mediker: „Ich weiß nicht, wann ich wieder hier sein kann. Die Patienten weiß ich bei euch in den besten Händen. Vorerst muß ich das Solsystem verlassen, aber ich komme bestimmt wieder.
    Dann geht es Cadfael Benek und den anderen hoffentlich besser."
    Keine halbe Stunde später war die GECKO wieder unterwegs.
    Sie steuerte Terra an, und die Daten für die Provcon-Faust standen schon im Bordsyntron bereit.
    Sofort nach dem Eintreffen des Gepäcks hatten Zornatur und Yankipoora ihre Unterkünfte im HQ aufgesucht. Nach einer kurzen Erfrischung und einer ausgiebigen Mahlzeit in der Robotkantine trafen sie sich mit Chris Montmary in einem Labor, das der Hanse-Mitarbeiter für sie bereitgestellt hatte. Über Sonderschaltungen standen den Spezialisten ferner die Hauptsyntronik des HQ direkt zur Verfügung sowie bei Bedarf eine Leitung zu NATHAN.
    Montmary war ein sehr jugendlich aussehender Mann, aber bereits über hundert Jahre alt. Er erzählte den beiden, daß ein Wissenschaftler mit ihm Experimente durchgeführt habe, um ihn von einer schweren Krankheit zu heilen, die er aus dem Simusense-Netz mitgebracht hatte. Das hatte zu den äußerlichen Veränderungen geführt.
    Unbeabsichtigt, das betonte er. Denn im Innern war er schon mehr tot als lebendig. „Ich habe höchstens noch zehn Jahre zu leben", gestand er. „Aber damit habe ich mich abgefunden. Spätschäden, die ich Monos zu verdanken habe. Den Rest meines Lebens möchte ich vernünftig nutzen."
    Für die meisten Menschen der Post-MonosÄra war ein solches Schicksal nichts Außergewöhnliches. Es gab viele davon. Und irgendwie zählten auch die beiden Agenten dazu.
    Nachdem sich die drei ein bißchen beschnuppert und ein paar persönliche Erfahrungen ausgetauscht hatten, kamen sie schnell zur Tagesordnung. Und die hieß nun einmal „Careful Menetekel" oder „Amulette des Lebens". „Ich habe schon einmal ein bißchen recherchiert", sagte der Agent. „Mir kam dieser Name „Careful Menetekel" gleich etwas merkwürdig vor. Natürlich handelt es sich nicht um einen echten Namen. „Careful" stammt aus dem alten Englisch und bedeutet „vorsichtig" oder „sorgfältig". Und „Menetekel" ist noch älter. Im Aramäischen der vorchristlichen

Weitere Kostenlose Bücher