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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie mich beinahe erwischt. Ich musste ausweichen. Jetzt ist sie verschwunden.« Shao winkte ab. »Eine Verfolgung lohnt sich nicht. Sie ist zu schnell, und wir haben einfach zu viel Zeit verloren.«
    Suko streckte ihr einen Arm entgegen. »Komm hoch!«
    Das tat Shao noch nicht, sie wollte erst etwas wissen.
    »Was ist mit Lisa Dell?«
    »Sie lebt.«
    »Ist sie denn verletzt?«
    »Ich habe noch nicht nachschauen können.«
    »Okay, dann zieh mich hoch.«
    Es war für Shao kein Problem, mit Sukos Hilfe auf den Balkon zu klettern.
    »Die war uns über, nicht?«
    Suko hob die Schultern. »Man trifft sich im Leben immer zweimal. Dann sehen wir weiter.«
    »Das meine ich auch.«
    Nach dieser Antwort betraten sie das Zimmer.
    ***
    Lisa Dell lag rücklings und völlig apathisch auf der Couch. Sie hatte den Schock noch nicht verdaut und nahm ihre beiden Retter erst nach einer Weile wahr. Dann aber weiteten sich ihre Augen, und sie flüsterte mit rauer Stimme: »Ihr?«
    Suko hielt sich im Hintergrund und ließ Shao den Vortritt. Er übersah auch nicht die Flasche und das Glas auf dem Tisch, aber das war jetzt nicht mehr wichtig.
    Shao kümmerte sich um ihre Bekannte und kniete jetzt neben der Couch. Es war eine dumme Frage, aber sie musste sie einfach stellen.
    »Bist du okay?«
    »Bitte?«
    Shao wiederholte die Frage.
    »Ja«, erwiderte Lisa, »ja, ich bin okay. Aber ich habe einen schrecklichen Traum gehabt, wobei ich nicht mal sicher bin, ob das ein Traum gewesen ist.«
    Shao erwiderte nichts darauf. Sie schaute sich stattdessen Lisas Hals genauer an, um zu sehen, ob nicht doch irgendwelche Bissstellen vorhanden waren.
    Da sah sie nichts.
    Die Haut war glatt. Sanft strich sie über Lisas Wangen. »Es ist alles gut mit dir.«
    »Es war kein Traum - oder?«
    »Leider nicht.«
    Die Frau schauderte. »Dann hat mich die Echse tatsächlich besucht. Ja, und sie wollte mein Blut trinken! Sie wollte mich leer saugen wie ein Vampir!« Die nächsten Worte formulierte sie als Frage. »Ist sie ein Vampir gewesen? Kann man sie als ein solches Wesen bezeichnen?«
    »Im Prinzip schon.«
    Die Wahrheit schockte Lisa. Sie sagte erst mal nichts, stöhnte auf und bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen.
    »Es ist vorbei, Lisa.«
    »Ja, ja, das weiß ich. Aber nicht die Erinnerung daran. Die werde ich nie mehr los. Die wird mich mein Leben lang begleiten, da bin ich mir sicher, und das denkst du doch sicher auch.«
    »Es ist möglich.«
    Lisa umklammerte Shaos Hand. Sie brauchte eine Stütze, um sich in eine sitzende Stellung zu ziehen. Dann fragte sie mit zitternder Stimme: »Und wie geht es jetzt weiter mit mir? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein, ich bin keine Hellseherin.«
    »Aber ich kann dir sagen, was ich denke.«
    »Klar.«
    »Sie - sie wollte mich. Ja, sie wollte mein Blut. Aber warum gerade mich? Weißt du es, Shao?«
    »Nicht genau. Aber allein an deinem Blut kann es wohl nicht gelegen haben.«
    »Aha. Und was ist deiner Meinung nach noch ein Grund?«
    Shao hob beide Hände. »Bitte, es ist nur eine Theorie. Aber ich kann mir vorstellen, dass sie dir auf der Spur geblieben ist, weil sie in dir eine Zeugin gesehen hat. Du hast sie gesehen, du kannst sie beschreiben, und das will sie nicht zulassen. So sehe ich die Dinge. Aber das muss nicht so sein.«
    Lisa Dell überlegte. »Es könnte aber stimmen. Ja, ich habe sie am Gully gesehen. Du nicht. Du bist erst später gekommen. Und was mit Suko in den Kanälen genau war, weiß ich auch nicht.«
    »Er sah sie, aber nicht so deutlich wie du.« Shao runzelte die Stirn. »Die Kreatur hielt sich ja unter Wasser auf.«
    »Verstehe.« Lisa Dell rieb ihre Augen. Die Lippen hatte sie zusammengepresst. Sie schaute sich im Zimmer um, ohne dass sie etwas entdeckt hätte. »Dann würde ich gern wissen, wie es weitergeht.« Sie hob die Schultern. »Ich habe das Gefühl, als wäre mein gesamtes Leben innerhalb kürzester Zeit auf den Kopf gestellt worden.«
    »Nein, Lisa, so ist es nicht.«
    »Doch, Shao, doch. Nenn mir bitte jemanden, der so etwas erlebt hat wie ich.«
    »Da bin ich überfragt.«
    »Genau. Und deshalb weiß ich nicht, wie alles weitergehen soll. Das musst du doch einsehen.«
    »Stimmt. Ich gehe davon aus, dass es nicht gut ist, wenn du hier allein in der Wohnung bleibst.«
    »Ja, das habe ich auch gedacht. Aber hast du einen Vorschlag oder eine Alternative?«
    Shao nickte. »Ich denke, die habe ich.«
    »Und welche?«
    »Wir bringen dich in Sicherheit. Es ist ganz einfach, Lisa.

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