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1619 - Die Vampir-Echse

1619 - Die Vampir-Echse

Titel: 1619 - Die Vampir-Echse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denen sie ständig zwinkerte, lagen dunkle Ringe. Auch ihre Lippen zuckten, doch sie hielt den Mund geschlossen.
    Vor ihr stand eine Tasse Tee, die sie zur Hälfte geleert hatte. Müsli gab es auch, die Schale war leer gegessen worden.
    »Ihr habt also einen Gast«, stellte ich fest, »und ich denke, dass ich seinetwegen gekommen bin.«
    »Das stimmt«, sagte Suko.
    »Dann höre ich gern den Grund.«
    Suko gefielen meine Worte nicht. »Ob du ihn gern hören willst, möchte ich mal dahingestellt sein lassen, denn wir haben ein echtes Problem, und Lisa ist praktisch so etwas wie der Auslöser.«
    Ich stellte jetzt keine Fragen mehr, lehnte mich auf meinem Stuhl zurück und hörte dem zu, was Shao und Suko mir abwechselnd berichteten. Die Person, um die es ging, hielt dabei den Kopf gesenkt. Nur hin und wieder räusperte sie sich leise.
    Ich spürte, dass sich eine leichte Gänsehaut auf meinem Rücken bildete.
    Ich hatte es ja in meiner Laufbahn schon mit vielen Gegnern zu tun gehabt, aber eine VampirEchse war bisher nicht darunter gewesen. Ich hatte mir auch bis heute nicht vorstellen können, dass so etwas überhaupt existieren könnte, aber man wird im Leben immer wieder eines Besseren belehrt.
    »So«, sagte Suko zum Schluss. »Jetzt weißt du alles.«
    Ja, das wusste ich tatsächlich. Ich fühlte mich nur nicht in der Lage, einen Kommentar abzugeben, und schüttelte erst mal den Kopf.
    »Glaubst du uns nicht?«
    »Doch, Shao, aber ich muss das alles erst mal verdauen. Das ist ja ein Hammer.«
    Sie nickte. »Ja, das ist es. Und wenn du sie gesehen hättest, dann hättest du nur den Kopf geschüttelt.«
    »Das glaube ich dir sofort. Was müssen wir tun? Sie suchen, das ist wohl klar. Und wir müssen sie so schnell wie möglich finden, bevor sie Unheil anrichten kann. Habt ihr eigentlich schon etwas von Opfern gehört oder gesehen, die ihr in die Falle gegangen sind?«
    »Nein, John, haben wir nicht.« Suko sah plötzlich besorgt aus. »Und ich wünsche mir auch nicht, dass wir welche finden.«
    »Finden ist das Stichwort. Habt ihr denn eine Ahnung, wo wir sie suchen müssen?«
    Shao antwortete. »Ich denke an die Kanalisation. Dort hat sie sich aufgehalten. Es kann sein, dass dieses Gebiet zu ihrer Heimat geworden ist. Da ist es einsam. Ein besseres Versteck gibt es nicht für sie. Und wenn sie scharf auf irgendwelche Nahrung ist, kann sie sich den einen oder anderen Arbeiter aussuchen, der dort unten seinem Job nachgeht.«
    »Ist denn schon etwas bekannt?«, fragte ich.
    »Das wissen wir nicht.«
    Ich blickte Suko über den Tisch hinweg an. »Macht keinen Spaß, sich da unten herumzutreiben.«
    »Du sagst es. Aber siehst du eine andere Möglichkeit?«
    »Bis jetzt nicht.«
    »Sie hat das gesamte Gebiet für sich. Da kannst du suchen, bis du schwarz wirst, John. Wir sollten wirklich darüber nachdenken, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt.«
    Suko fragte direkt. »Hast du einen Vorschlag, John?«
    »Nein, bisher nicht.«
    »Und weiter?«
    »Wir werden darüber nachdenken müssen. Nur nicht hier, sondern im Büro. Da können wir uns die Informationen holen, die wir brauchen. Besonders die über die Londoner Unterwelt.«
    Dagegen hatte Suko nichts einzuwenden. Shao hielt sich sowieso heraus, denn sie würde zusammen mit Lisa Dell hier in der Wohnung bleiben. Nur hier waren sie sicher.
    Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, schon wieder in einen Fall hineingezogen zu werden. Leider war es so. Aber ich durfte mich auch nicht beschweren, den Beruf hatte ich mir schließlich selbst ausgesucht.
    »Willst du nicht etwas essen?«, fragte Shao.
    »Na ja, ich muss ja etwas im Magen haben. Dann nehme ich auch was von deinem Müsli.«
    »Tut dir auch gut, John.«
    Nun ja, sie war der Ansicht, und ich sagte auch nichts, aber die Geschmäcker sind eben verschieden.
    Die kleine Schale hatte ich schnell leer und gab zu, dass es mir sogar geschmeckt hatte.
    Shao grinste nur. »Siehst du!«
    Suko und ich hatten hier nichts mehr zu suchen. Wir wollten so schnell wie möglich ins Büro. Verspätet hatten wir uns sowieso schon, aber das spielte keine Rolle.
    Im Rover fragte ich: »Und auch du hast dieses Wesen genau gesehen, Suko?«
    »Habe ich.«
    »Also ein Mittelding zwischen Mensch und Echse, das zudem ein Vampir ist. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht, woher so etwas stammen könnte?«
    »Habe ich.«
    »Und?«
    Suko setzte seine dunkle Brille auf, weil die Sonne leicht blendete. Er schüttelte den Kopf.

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