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1619 - Krisenherd Bolan

Titel: 1619 - Krisenherd Bolan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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laut auf und preßte die linke Hand um das schmerzende rechte Gelenk.
    Er sprang auf und drehte sich um.
    Vor ihm, keine fünf Meter entfernt, stand eine Gestalt im Licht der Monde. Es war hell genug, um ihr Gesicht vage erkennen zu lassen. Der Mann hatte die Schockpeitsche schon wieder an einer Gürtelschlaufe seiner Montur befestigt, die auf den ersten Blick aussah wie eine Uniform.
    Nein, korrigierte sich Daccran. Wie ein leichter Raumschutzanzug. Egal, was es war - so zog sich niemand auf Bolan an, auch nicht die Mitglieder der Garde oder der verschiedenen Ordnungsdienste. „Es tut mir leid dafür", sagte der Fremde und deutete auf Daccrans Hand. „Der Schmerz ist gleich vorbei. Hätte ich zulassen sollen, daß du dich tötest?"
    „Was geht es dich an, was ich mit meinem Leben mache?" fragte Daccran wütend. „Eigentlich nichts", erwiderte der andere. „Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und wenn du meinst, dieses Leben wegwerfen zu müssen - deine Sache." Der Mann trat zwei Schritte näher und lächelte. „Aber vielleicht gibt es Leute, denen du vorher noch nützlich sein kannst." Er bückte sich nach dem Strahler und gab ihn Daccran zurück. „Ich möchte nur, daß du mich anhörst. Danach kannst du dich entscheiden.
    Ich werde mich nicht noch einmal einmischen."
    Daccran nahm die Waffe entgegen und kniff die Augen zusammen.
    Er sah jetzt, daß sein Gegenüber weiße Haare und rötliche Augen hatte, ein fast oder sogar völlig reinrassiger Arkonide also. Der Mann war etwa 1,90 Meter groß, schlank und kräftig.
    Daccran schützte ihn auf höchstens fünfzig Jahre. Die uniformähnliche, jedoch schlichte Kombination war dunkelgrün und besaß unzählige Taschen und Täschchen, Ösen und Besätze, die wahrscheinlich nicht nur bloße Verzierungen waren. An der Hüfte lag eine Strahlwaffe an einer Magnethalterung, in der linken Achselhöhle eine zweite. „Also, wer bist du?" fragte Daccran. „Und wer hat dich geschickt? Falls du mich gesucht hast, wie hast du mich gefunden?"
    „Das war nicht schwer", antwortete der Fremde mit seinem freundlichen Lächeln. Er neigte den Kopf, wie um auf eine Stimme zu lauschen, die ihm aus dem Unsichtbaren etwas zuflüsterte, und sprach weiter. „Wir haben weniger Zeit, als ich hoffte. Aber paß auf. Du bist momentan der meistgesuchte Mann auf Bolan. Nicht nur, daß man dir den Tod einer Rätin und eines Sohnes sehr einflußreicher Bürger anlastet. Du bist für die Akonen eine Gefahr, weil du der engste Vertraute von Tenesch von Valvaar warst. Offenbar trauen sie dir zu, das Volk gegen sie aufbringen zu können."
    „Mir?" fragte Daccran verblüfft. „Ausgerechnet mir?"
    Die Szene hatte etwas Gespenstisches. Das Licht der Monde tauchte die Landschaft in einen fast idyllischen Zauber, während anderswo auf diesem Planeten weitergekämpft wurde.
    Daccran suchte noch immer vergeblich nach einem Fahrzeug, mit dem der Fremde gekommen war. „Wir ahnten gewisse Dinge voraus", sagte der Mann. „Deshalb befaßte ich mich mit deinem Gleiter und seinem Syntron. Als du flüchtetest, brauchte ich nur einem Signal zu folgen, das der Gleiter sendete und das nur mit meinen Spezialgeräten aufgefangen werden kann."
    „Wir?" fragte Daccran. „Wer ist das, wir? Von wem redest du?"
    „Ich heiße Imahl Cendor und bin ein Agent der GAFIF. Sagt dir das etwas?"
    „Natürlich!" Daccran spürte, wie plötzlich sein Herz schneller schlug. „Dann hast du wahrscheinlich mehr Lügen über uns gehört, als ein einzelner Mensch sie erfinden kann. Ich berichte dir später von uns. Sie werden bald hiersein." Wieder lauschte er zur Seite. Daccran sah es auf der Schulter des Arkoniden schwach aufblinken, oder täuschte er sich? Imahl Cendor nickte, nun sehr ernst. Seine Stimme wurde härter, sein Sprechen schneller. „Arkon und die GAFIF sind daran interessiert, den Frieden auf Bolan wiederherzustellen. Wir wollen nicht, daß die Akonen das Pungin-System schlucken."
    „Ich auch nicht!" rief Daccran aus. „Dann hilf uns! Wir brauchen dich, deine Persönlichkeit, dein Ansehen und deine Informationen. Du wirst uns bestimmt vieles sagen können, was nur den Ratsmitgliedern bekannt war und ist."
    „Mein Ansehen? Ich werde als Mörder gejagt!"
    „Aber du bist es nicht, und das werden wir beweisen, wenn es soweit ist. Die Akonen betreiben ein abgekartetes Spiel, Daccran von Umayn. Sie haben den Bürgerkrieg provoziert und entfesselt und die Schuld euch Arkoniden in die Schuhe geschoben. Nicht

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