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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dir das klar?« fragte Tom.
    »Ich wette, du wagst es nicht, Elmo hinauszuschicken und noch mal so mit mir zu reden«, bemerkte ich trocken.
    »Du hältst dich wohl für einen Killer«, entgegnete Tom verächtlich. »Wie war doch gleich dein Name?« Er warf einen Blick auf meine Lizenz.
    »Ballard«, sagte ich. »Tony Ballard - für den Fall, daß du des Lesens nicht mächtig bist.«
    Elmo lachte. »Der Junge imponiert mir irgendwie. Steckt bis zur Halskrause in der Scheiße, reißt aber trotzdem das Maul auf.« .
    »Ich werde es ihm mit der Faust gleich schließen«, knurrte Tom.
    »Ich bin dafür, daß wir ihn mitnehmen.«
    »Wohin?« wollte ich wissen.
    »Wirst du schon sehen«, gab Elmo zurück, und dann ›transportierten‹ sie mich ab. Ich mußte in ihren Wagen steigen, und Goldzahn-Tom riet mir, keinen Fluchtversuch zu unternehmen, denn das würde ich nicht überleben. Sein Ton gefiel mir nicht, aber er konnte ihn sich erlauben, denn er befand sich im Besitz meiner Waffe, und eine eigene Kanone besaß er obendrein.
    Der Fall lief auf einmal irgendwie verkehrt, oder doppelgleisig. Diese Kerle waren dem Monster-Maler offensichtlich nicht wohlgesonnen, und ich fragte mich, was er angestellt haben mochte, daß sie sauer auf ihn waren.
    Sie brachten mich zu einem Mann, der mir sogar seinen Namen nannte: Scott Aron hieß er, und er wollte von mir ebenfalls wissen, für wen ich arbeitete. »Hat James Purviance Sie in sein Haus bestellt, Mr. Ballard?« fragte Aron. Er hatte wenigstens Manieren, duzte mich nicht sofort.
    »Nein«, antwortete ich.
    »Sie sollten nicht für Purviance arbeiten?«
    »Ganz sicher nicht«, gab ich zurück.
    »Was hatten Sie dann in Purviances Haus zu suchen?«
    »Das sagte ich bereits Ihren Männern: James Purviance.«
    Der Mann musterte mich nachdenklich. »Sie halten mich vermutlich für einen skrupellosen Gangsterboß, aber das bin ich nicht«, erklärte er. »Ich bin Geschäftsmann, gewöhnt, Profit zu erzielen, und ich liebe keine Komplikationen. Am liebsten ist es mir, wenn alles reibungslos abläuft und ich meinen Gewinn nach getaner Arbeit einstreichen kann. Diesmal hatte ich einen besonders fetten Brocken an der Angel, doch ich kann ihn nicht an Land ziehen.«
    »Hindert Purviance Sie daran?« fragte ich.
    Aron nickte. »Und seine Frau Edna. Sie entwendete mir etwas, das sehr viel Geld wert ist.«
    »Und Sie schickten Elmo und Tom los, damit sie Ihnen wiederbringen, was Ihnen gehört«, sagte ich.
    »So ist es, aber die Purviances haben ihr Haus verlassen. Niemand weiß, wo sie sich versteckt haben. Ich möchte Sie engagieren, Mr. Ballard. Helfen Sie mir, Edna und James Purviance zu finden.«
    »Was tun Sie mit den beiden, wenn Sie sie gefunden haben?«
    »Sie brauchen mir nur mein Eigentum zurückzugeben, und alles ist vergeben und vergessen. Edna Purviance hat einen Fehler gemacht. Sie bekommt von mir eine faire Chance, und ich bin sicher, daß sie sie nutzen wird. Wie wär’s, wenn Sie die beiden für mich finden, Mr. Ballard?«
    »Ich habe bereits einen Klienten.« Aron lächelte. »Was hindert Sie daran, gleichzeitig auch für mich zu arbeiten?«
    »Mein Gewissen«, gab ich zurück. »Das habe ich befürchtet. Nun, Mr. Ballard, wenn ich Sie nicht für meine Sache gewinnen kann, muß ich Sie bitten, mir und meinen Männern nicht mehr in die Quere zu kommen. Wie schon erwähnt, liebe ich einen reibungslosen Ablauf der Dinge, und der wäre durch Sie möglicherweise gestört.« Er hatte das wunderbar umschrieben, aber das hieß nichts anderes als: Halte dich aus meinen Angelegenheiten raus, sonst legen wir dich um.
    Ich hatte verstanden.
    Aber ich würde mich nicht daran halten.
    ***
    Hasenscharte und Goldzahn brachten mich zu meinem Wagen zurück. Scott Aron hatte seinen Männern aufgetragen, mich nett zu behandeln. Anscheinend brauchte er den Frieden mit mir, damit er sich ungestört auf seine Geschäfte konzentrieren konnte. Was ihm Edna Purviance geklaut hatte, hatte er mir zwar nicht verraten, aber ich konnte mir vorstellen, daß ihm das lukrativste Geschäft seines Lebens durch die Lappen zu gehen drohte.
    Elmo und Tom stiegen aus. Weil sie schon hier waren, wollten sie sich wahrscheinlich noch einmal in Purviances Haus umsehen. Ich war für sie abgehakt, erledigt, aber ich schuldete dem Goldzahn noch etwas: einen Kinnhaken.
    Ich habe nicht gerne Schulden.
    Tom grinste mich ohne Argwohn an und ließ dabei seinen Goldzahn blitzen. Ich schoß eine Gerade ab, die Tom in Elmos

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