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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schmalen Gesicht.
    »Sie erkennen mich wieder?« fragte ich.
    »Aber selbstverständlich, Sir. Sie waren gestern mit Mr. Peckinpah bei mir.«
    »Mein Name ist Tony Ballard, ich bin Privatdetektiv.«
    Stoddard lächelte unsicher. »Ja? Und was führt Sie zu mir? Wenn Sie denken, mit dem Bild wäre irgend etwas nicht in Ordnung, es wäre eine Fälschung, kann ich Sie beruhigen. Bei dem Gemälde handelt es sich garantiert um ein Original. Ich kenne den Künstler persönlich.«
    »Das ist es«, sagte ich. »Ich möchte ihn kennenlernen. Das Gemälde ist mit James Purviance signiert, und ich möchte von Ihnen seine Adresse haben.«
    »So etwas ist nicht üblich. Ich bin gewissermaßen sein Vertreter. Wenn Sie Fragen haben, stellen Sie sie bitte mir.«
    »Ich glaube nicht, daß Sie in der Lage sind, sie zu beantworten, Mr. Stoddard. Sie brauchen keine Angst zu haben, daß ich Purviance hinter Ihrem Rücken ein Bild abkaufe und Sie dadurch um Ihre Provision prellen will. Es ist etwas passiert, das es nötig macht, daß ich mit James Purviance rede…«
    »Darf ich erfahren, was?«
    »Nein«, antwortete ich kühl, »und nun lassen Sie hören, wo Purviance zu Hause ist.«
    Der Galeriebesitzer seufzte schwer und verriet mir endlich, was ich wissen wollte.
    »Hat Purviance mehr solche Mon, ster gemalt?« erkundigte ich mich.
    »Ich denke, es war das erste. Jedenfalls hat er mir noch nie eines angeboten. Warum fragen Sie mich das?«
    »Nur so«, gab ich zurück und zuckte mit den Schultern. »Aus reinem persönlichem Interesse.«
    ***
    James Purviance nahm die Morddrohung ernst, deshalb blieb er auch nicht in seinem Haus. Er zog mit seiner Frau in ein Hotel, das durch seine Unscheinbarkeit genau richtig für sie beide war. Wenn jetzt Scott Aron etwas unternahm, ging sein Schlag weit daneben. Auch James Purviance begann allmählich vom Reichtum zu träumen. Aron hatte keine Chance, und mit Hilfe des Gneels wollte ihn Purviance das Fürchten lehren.
    Edna war gar nicht so dumm, sie hatte großartige Arbeit geleistet. Zum erstenmal war James Purviance stolz auf seine Frau. Heute morgen hatte er kurz in der Galerie angerufen, und die Neuigkeit, die ihm Eric Stoddard mitzuteilen hatte, versetzte ihn in Jubelstimmung. Das Bild »Die Angst im Frieden« war verkauft. 10.000 Pfund konnte sich der Künstler abholen. Ihm lachte das Herz im Leib.
    »Nun sind wir fürs erste finanziell aus dem Schneider«, freute sich Edna, »und können uns dem Geschäft mit Scott Aron widmen.«
    Purviances Augen glänzten. »Ich habe meinen Stil, meine ganz persönliche Note gefunden. Ich werde alle meine Bilder hernehmen und sie mit einem Gneel vervollständigen. Endlich weiß ich, was meinen Bildern fehlt: das Monster, das die Hölle verkörpert.«
    Edna schauderte.
    Purviance verließ sie. Er begab sich nach Mayfair und betrat die Galerie. Eric Stoddard befand sich mit einem Mann namens Tony Ballard - einem Privatdetektiv - in seinem Büro, und der Maler hörte, daß sie über ihn redeten. Ballard wollte seine Adresse haben. Weshalb? Hatte Scott Aron einen Privatschnüffler auf ihn angesetzt? Als Ballard das Monster erwähnte, stutzte Purviance. War der Spürhund etwa hinter dem Gneel her? Ein kaltes Lächeln huschte über Purviances Gesicht. Tony Ballard sollte sich in acht nehmen, denn wenn ihn der Gneel erwischte, ging es ihm an den Kragen.
    Stoddard und der Detektiv traten aus dem Büro. Purviance versteckte sich. Der Galeriebesitzer brachte Tony Ballard an die Tür, als wollte er sicher sein, daß der Detektiv auch wirklich ging. Hinter dem Rücken der beiden huschte Purviance in Stoddards Büro. Wo Eric die Schecks aufbewahrte, wußte er. Er nahm den 10.000-Pfund-Scheck an sich. Ein gewisser Tucker Peckinpah hatte ihn ausgestellt. Purviance steckte ihn ein und zog sich zurück.
    Tony Ballard hatte inzwischen die Galerie verlassen, und Eric Stoddard eilte ins Büro zurück, weil das Telefon läutete. Während Stoddard dann mit einem Kunden sprach, verschwand der Maler unbemerkt. Schecks waren nicht Purviances Fall, er wollte Bares sehen, deshalb ging er zur Bank und löste ihn ein.
    Wieder im Hotel, wedelte er mit den Geldscheinen, und Edna lachte begeistert.
    Purviance rief Stoddard an und teilte ihm mit, daß er sich seinen Scheck geholt habe.
    »Sie haben was?« fragte der Galeriebesitzer verblüfft. Vermutlich sah er nun nach. Dann hörte ihn Purviance sagen: »Tatsächlich, der Scheck ist weg.«
    »Und bereits eingelöst«, fügte Purviance

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