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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Arme warf. Es war fast dieselbe Szene wie in Purviances Atelier, wir hatten nur die Plätze getauscht.
    Tom verstand in diesen Dingen keinen Spaß. Er starrte mich mit haßsprühenden Augen an, und seine Hand stieß ins Jackett, zum Ballermann.
    Elmo hinderte den Komplizen daran, die Waffe zu ziehen. »Laß das, Tom, der Boß will keinen Ärger.«
    »Der verdammte Hurensohn hat mir eine geknallt!« schrie Tom empört.
    »Ich konnte mich doch nicht vor der Revanche drücken«, sagte ich leichthin. »Wie hätte ich denn vor euch dagestanden?«
    Elmo-Hasenscharte stellte seinen Freund auf die Beine.
    »Nichts für ungut«, sagte ich und wollte mich zu meinem Rover begeben.
    Da wurden Elmos Augen plötzlich groß wie Tennisbälle, und nacktes Grauen spiegelte sich in ihnen. Wenn diesen hartgesottenen Burschen etwas so sehr entsetzte, mußte es sich schon um etwas sehr Schlimmes handeln -und es befand sich offensichtlich hinter mir!
    ***
    Ich drehte mich um, war schnell wie der Blitz und sah zum erstenmal den Gneel in Natura. Mir gefror bei seinem Anblick das Blut in den Adern. Er sah furchterregend aus und war fast so groß wie ich. Der Schatten in seinen Augenhöhlen schien aus Haß, Mordlust und Grausamkeit zu bestehen. Steingrau war er, von Kopf bis Fuß, nur seine Zähne waren blitzweiß. Er mußte sich in Purviances Haus aufgehalten haben, und nun griff er uns an.
    Urplötzlich saß ich mit den Verbrechern im selben Boot, denn wir hatten denselben schrecklichen Feind, eine lebendig gewordene Kreation des Monster-Malers James Purviance!
    Der Gneel hatte einen ballonartigen Körper, der sich bei jeder Bewegung ausdehnte und zusammenzog, als wäre er mit Wasser oder irgendeiner anderen Flüssigkeit gefüllt.
    Jetzt hinderte Elmo seinen Komplizen nicht mehr daran, die Kanone zu ziehen, und er tat es ihm nach.
    Mir kam es vor, als würde der Gneel mich nicht als Feind betrachten. Seine Aggression schien sich nur gegen Scott Arons Männer zu richten, und damit ich mich aus der Angelegenheit raushielt, setzte er mich mit dem ersten Zug schon schachmatt. Die Gangster hatten mir meinen Colt Diamondback zurückgegeben, aber das graue Monster hinderte mich daran, ihn zu ziehen, indem es gedankenschnell seinen langen Schwanz um mich schlang und mir die Arme hart gegen den Körper preßte.
    Und während mich der Gneel fest, hielt, attackierte er Tom und Elmo.
    Die beiden feuerten gleichzeitig; der Erfolg war so, wie ich es mir vorstellte: gleich Null. Die großen Projektile richteten nicht den geringsten Schaden an. Die Einschußlöcher schlossen sich in derselben Sekunde; der Gneel hatte die Kugeln geschluckt.
    Ein Schlag, und Tom war entwaffnet.
    Der Mann mit dem Goldzahn brüllte auf. »Er hat mir die Hand gebrochen!«
    Elmo wich verstört zurück; Tom war nicht schnell genug. Der Graue griff nach ihm und riß ihn an sich. Tom schrie um Hilfe, als der Gneel sein Maul öffnete, doch Elmo dachte nicht daran, ihm beizustehen. Vermutlich sah er keine Chance, etwas für Tom zu tun, deshalb riß er die Tür ihres Wagens auf.
    »Elmo!« schrie Tom. »Du kannst mich doch nicht im Stich lassen! Hilf mir!«
    Der einzige, der für Tom etwas hätte tun können, wäre ich gewesen; nur ich besaß Waffen, mit denen ich den Grauen hätte vernichten können, aber ich konnte mich kaum bewegen. Verzweifelt versuchte ich, freizukommen, um Tom das Leben zu retten. Gangster oder nicht - in erster Linie war er ein Mensch, dem ich beistehen mußte, aber der verdammte Gneel hatte mich so gut im Griff, daß es mir unmöglich war, freizukommen.
    So bekam ich aus nächster Nähe mit grausamer Deutlichkeit mit, wie Tom sein Leben verlor.
    Der Gneel ließ ihn fallen und wollte sich Elmo holen. Hasenscharte unternahm den x-ten Startversuch, aber der Motor wollte nicht anspringen. »Komm schon! Komm!« schrie er und schlug mit den Fäusten auf das Lenkrad. »Spring an, du verfluchte Mistkarre!«
    Wenigstens ihn sollte der Gneel nicht kriegen, deshalb stemmte ich meine Beine fest auf den Boden, damit der Graue den Wagen nicht erreichte, doch das Monster war so stark, daß es mich mühelos mitzog.
    Der Motor brüllte los.
    Menschen - von den Schüssen aufgescheucht - schauten aus den Fenstern der umliegenden Häuser oder wagten sich, wenn sie etwas mutiger waren, auf die Straße. Verständnislosigkeit und nacktes Entsetzen war in allen Gesichtern zu erkennen.
    Der Gneel riß den Wagenschlag auf und wollte Elmo aus dem Fahrzeug zerren. Der Gangster gab in

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