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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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ohne Technik, ohne weitere Ausrüstung. Du würdest dich nur in der Weite verlieren, weil du dich nicht orientieren kannst.«
    »Was heckt ihr da aus?«, rief Chandra.
    »Ich glaube, ich weiß es«, sagte Ranjen. »Du willst schwimmen, richtig?«
    »Das ist doch verrückt!«, unterbrach Samari. »Jeder weiß, dass das nicht klappen kann!«
    »Ich glaube schon«, wandte Matt ein. Sein Blick war unverwandt auf Windtänzer gerichtet. »Wenn der Sand so beschaffen ist, wie ihr sagt, geht es gar nicht anders, man muss durchschwimmen. Oder sich vielmehr durchschlängeln, so wie ein Sandkorn zwischen den anderen hindurchrieselt.«
    »Ja«, sagte Windtänzer. »Es funktioniert. Nur wenige beherrschen diese Kunst.«
    »Und du gehörst dazu?«, stieß Chandra verdattert hervor.
    Der Baumsprecher lächelte. »Ich habe es noch nie versucht. Aber ich weiß, was ich tun muss. Und ich werde es tun.«
    »Du hast nur einen Versuch«, warnte Matt.
    »Wenn dies mein Weg ist, so wird er mich hindurchführen«, versetzte Windtänzer gelassen. »So oder so, ich werde ihn gehen. Ich habe die Entscheidung gefällt.«
    Matt konnte noch nicht zustimmen, das war ihm sicher deutlich anzusehen. Aber er musste sich fügen, auch das war ihm klar. Einem Mann wie Windtänzer widersprach man nicht einfach, wenn er so entschlossen wirkte wie jetzt.
    »Du bist ein ziemlich großes Sandkorn«, bemerkte Chandra.
    »Und du schwimmst gegen den Strom.«
    »Das weiß ich, Chandra. Ich danke dir für deine Anteilnahme.«
    Die junge Frau zuckte zusammen, sagte jedoch nichts.
    ***
    Matt begleitete Windtänzer zur Schleuse und befestigte das Seil um dessen Taille. Es bestand aus demselben reißfesten, widerstandsfähigen Material wie die Leinen der Windfänger.
    »Was ist, wenn du dort oben nichts findest, um das Seil festzumachen?«
    »Dann ziehe ich dich nach oben, und damit sind wir schon zu zweit«, meinte Windtänzer zuversichtlich.
    Matt war nervös; es gefiel ihm nicht, einem anderen diesen schwierigen Part überlassen zu müssen. Aber er sah ein, dass Windtänzer bessere Chancen hatte als er. »Also, noch einmal: Du hast eine Stunde. Danach werde ich solange am Seil ziehen, bis ich festen Widerstand spüre. Wenn ich nachgiebigen Widerstand spüre, ziehe ich dich zurück, in hoffentlich lebender Verfassung.«
    »Und wenn du ein leeres Seil einholst, hat mich ein Sandmauler gefressen«, ergänzte Windtänzer.
    »Ein Sandmauler?«, schrie Matt.
    »Ein Scherz.« Windtänzer grinste und klopfte Matt leicht auf die Schulter. »Nur ein Scherz, mein Freund, damit du dich entspannst. Mach dir keine Gedanken, unsere gemeinsame Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt.«
    »Ihr Baumbewohner seid ja richtige Frohnaturen«, meinte Matt schief grinsend. Er half Windtänzer, den Anzug vollständig zu schließen, ebenso den integrierten faltbaren Helm zusätzlich über Sauerstoffmaske und Brille.
    »Wenn du oben angekommen bist, warte beim Seil, bis wir es straff ziehen«, instruierte er den Waldmann. »Gib uns ein paar Minuten, dann hol es wieder ein. Wenn alles glatt geht, werde ich daran hängen.«
    »Verstanden.«
    Windtänzer ging in die Schleuse und Matt schloss das Schott. Der Baumsprecher winkte ihm noch einmal kurz zu, bevor er das Außenschott öffnete. Sofort drang Sand in einem unaufhaltbaren Schwall herein und füllte rasch die Kammer.
    Matt sah, wie Windtänzer die Arme über dem Kopf wie zu einem Hechtsprung zusammenlegte und dann in den hereinströmenden Sand eintauchte und in einer Schlängelbewegung verschwand. Der Sand füllte die Schleuse bald bis zur Hälfte aus, dann aber war Schluss, es kam nichts mehr nach.
    »Alles Gute, Freund«, murmelte Matthew.
    In achtundfünfzig Minuten würde er das innere Schott öffnen und am Seil ziehen.
    ***
    Eine Stunde später war die gesamte Mannschaft in der Schleuse versammelt, als Matt am Seil zog und zerrte. Er holte zehn Meter davon ein, dann war Schluss. Es gab nicht mehr nach.
    »Wie es aussieht, hat es geklappt«, sagte er, optimistisch grinsend.
    Die anderen brachen in Jubel aus. Matt hob die Hände.
    »Langsam, Freunde, nicht so voreilig. Noch sind wir nicht draußen. Packt alles Notwendige zusammen: Wasservorrat, Medsets, Sauerstoffpatronen, Handmessgeräte. Ich habe zusätzlich noch ein portables Funkgerät bei mir, das wir vielleicht aktivieren können. Verstaut alles so, dass es möglichst wenig Widerstand bietet. Ich gehe als Nächster, damit ich Windtänzer beim Einholen helfen kann.«
    Er

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