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162 - Wer den Sturm sät...

162 - Wer den Sturm sät...

Titel: 162 - Wer den Sturm sät... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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das Luftschiff weit abgetrieben war, über hundert Kilometer vom Zielpunkt entfernt, und eine Bruchlandung hingelegt hatte. Kein Wunder also, dass die PACs keine Verbindung mehr bekommen hatten.
    Der Crash hatte auch die Rover in Mitleidenschaft gezogen, aber die Crew hatte größtenteils nur leicht verletzt überlebt und harrte nun aus, bis Hilfe eintraf.
    July hatte sich per Schiffsfunk, dessen Reichweite weitaus größer war, mit der Utopia-Station in Verbindung setzen können und die Lage geschildert. Ein Luftschiff war bereits zur Rettung unterwegs.
    Von Maya und den anderen hatte die Kommandantin allerdings keine Nachricht.
    »Haltet uns auf dem Laufenden, sobald ihr neue Erkenntnisse habt.« Damit unterbrach Matt die Verbindung.
    Windtänzer, der still ein wenig abseits saß, wandte den Kopf zu ihm. »Hier prallen gewaltige Mächte aufeinander«, sagte er leise. »Es ist nicht gut, dass wir hier sind, und wir sind weniger denn je erwünscht. Aber unser Vater schützt uns, denn schließlich geht es um uns alle.«
    In diesem Moment fuhr Chandra auf, stellte sich an den Rand des Lagers und spähte angestrengt in die Dunkelheit.
    »Ranjen«, sagte sie aufgeregt, »schieß eine Leuchtkugel ab, schnell!«
    Matt stellte sich neben sie und starrte, aber er konnte nichts entdecken. Sie musste die Augen eines Falken haben, vor allem in dieser Finsternis.
    Kurz darauf flog eine rot glühende Kugel in den Himmel.
    Chandra brach in Jubel aus, als nach einer Weile ganz in der Ferne eine blaue Kugel antwortete. Sie warteten alle in banger Aufregung.
    Nach Mitternacht, in der bittersten Kälte, trafen die weiteren Überlebenden ein, fest in ihre Isodecken gewickelt und mit geschlossenen Helmen. Überglücklich schlossen sich die Menschen in die Arme und klopften sich gegenseitig auf die Schulter.
    Es waren Maya, die Zwillinge, Leonie, Elkon Mur und sein Mitarbeiter Rasfar Jakob, augenscheinlich unverletzt, wenngleich auch ziemlich erschöpft. Sie wurden nah an das Wärmeaggregat gesetzt und mit Wasser und Proviant versorgt.
    Wie sich herausstellte, waren Mayas und Roys Goliaths nicht weit voneinander entfernt niedergegangen, und zwar schon kurz nach dem Start. Bei Roys Goliath war der Antrieb ausgefallen, und Mayas Käfer war bei dem Versuch, ihm zu folgen, um die Besatzung sofort bergen zu können, in einen kleinen Sandwirbel geraten und ebenfalls abgestürzt. Glück im Unglück hatten sie gehabt, dass sie in einer Senke gelandet waren, über die der Sandsturm hinwegbrauste, ohne viel Schaden anzurichten.
    Es gab zwei Tote zu beklagen und jede Menge Verletzte, die in Notzelten mit etwas Wasser und Proviant bei den Trümmern zurückgelassen werden mussten.
    Matt funkte sofort July an und setzte sie über die neue Lage in Kenntnis; die Bergung der Verletzten bei den Goliaths hatte oberste Priorität. July versprach, sich darum zu kümmern. Matt blickte besorgt auf die Energieanzeige des Funkgeräts und sagte: »Ich melde mich dann erst wieder, July, wenn wir einen Erfolg oder eine Notlage haben. Die Energie reicht vielleicht noch für zwei Rufe. Unseren Standort könnt ihr ja über das Notsignal des Goliaths anpeilen.«
    »In Ordnung!«
    Maya, deren Zähne inzwischen nicht mehr klapperten, seufzte. »Es wird wieder endlose Diskussionen geben, wenn der Rat erfährt, dass wir alles zu Bruch geflogen haben –Luftschiffe, Goliaths und Bodentransporter.«
    »Wenn wir scheitern, braucht sich der Rat darüber keine Gedanken mehr zu machen«, meinte Matt leichthin. »Und wenn wir den rettenden Kristall finden, macht das die Verluste mehr als wett… die Toten ausgenommen.«
    Windtänzer trat in den Lichtkreis. »Ich schlage vor, jetzt zu schlafen. Die Stunde der Stille beginnt, und wir wollen die Aufmerksamkeit der Mächte, die hier am Werk sind, nicht noch schüren.«
    »Also dann – sammeln wir Kräfte für morgen«, fügte Matt, der nicht recht wusste, was er von dieser mystischen Betrachtung der Dinge halten sollte, leise hinzu. Auf der Erde, vor über fünfhundert Jahren, hatte er solche New-Age-Typen nie für voll genommen. Hier war das anders. Er spürte geradezu, dass Windtänzers Worte kein Hirngespinst waren.
    Die Frage war nur: War der »Geist des Mars« ihnen wohl oder feindlich gesonnen?
    ***
    Bei Morgendämmerung, als die Sicht ausreichend war, brachen sie auf. Da sie das Wärmeaggregat auf dem Abstieg in den Canyon nicht mitnehmen konnten, ließen sie es zusammen mit dem Notzeit und dem Leuchtfeuer zurück.
    Matt

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