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1620 - Vorleser des Teufels

1620 - Vorleser des Teufels

Titel: 1620 - Vorleser des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkelhäutigen Mann bekommen. Er nennt sich Karu. Er ist derjenige, der alles inszeniert hat.«
    »Du hörst dich an, als säßest du in der Klemme.«
    »Naja, ganz so ist es nicht.«
    »Soll ich kommen?«
    »Nein, aber bleib erreichbar. Der heutige Abend wird entscheidend werden.«
    »Gut. Und soll ich Suko schon mal vorwarnen?«
    »Das wäre super.« Ich hatte während des Telefonats immer wieder Blicke auf die nicht ganz geschlossene Tür zum Wohnzimmer geworfen.
    Bisher hatte man dort nichts von meinem Gespräch mitbekommen. Ich wollte es auch nicht auf die Spitze treiben und sagte deshalb mit leiser Stimme: »Gut, Purdy, ich melde mich wieder.«
    »Soll ich doch Hilfe schicken?«
    »Nein. Ende.«
    Der abrupte Abbruch war nicht grundlos geschehen, denn ich hörte jetzt Schrittgeräusche, wenn auch gedämpft, und mich erreichte ein ungewöhnlicher Geruch, der alles andere als angenehm war.
    Was sollte ich tun?
    Es war am besten, wenn ich weiterhin den Bewusstlosen spielte.
    Deshalb ließ ich mich zurückfallen. Allerdings nicht, ohne zuvor meine Beretta zu ziehen. Die behielt ich in der Hand. Nur nicht sichtbar, denn ich verbarg meinen rechten Arm unter dem Körper.
    Gerade noch im richtigen Augenblick. Die Tür wurde von innen geöffnet, und aus dem Zimmer fiel Helligkeit in diese kleine Diele, sodass Karu besser zu sehen war.
    Er war in der Tat ein Baum von einem Mann. Zwar füllte er nicht die gesamte Türbreite aus, viel fehlte aber nicht. Er trug einen langen dunklen Mantel. Aus dem Kragen ragten sein Hals und der haarlose Kopf hervor, dessen Platte leicht glänzte. Seine dunklen Augen waren auf mich gerichtet, das beobachtete ich aus schmalen Schlitzen hervor.
    Ob ich es schaffte, mich bewusstlos zu stellen, war zweifelhaft. Ich setzte zunächst mal darauf und rührte mich nicht, obwohl ich ein leises Stöhnen von mir gab, weil ich es nicht übertreiben wollte.
    Er kam noch einen Schritt näher.
    Unerwartet trat er zu.
    Sein Fuß traf mich an der Außenseite des rechten Oberschenkels. Er war so überraschend geführt worden, dass ich einen Schrei nicht zurückhalten konnte.
    »Stell dich nicht so an!«
    Ich sagte nichts, öffnete nur weiter die Augen, was ihn zufriedenstellte, denn er nickte und zeigte ein breites Grinsen.
    »Bitte, so schlimm war es doch nicht.«
    »Danke, es geht«, erwiderte ich stöhnend.
    »Gut, dann wollen wir reden. Wer bist du?«
    Es war klar, dass ich ihm nicht die Wahrheit sagen konnte, und so flüsterte ich: »Ein Freund von Audrey.«
    »Ach ja? Das glaube ich dir nicht. Audrey hatte keine Freunde. Und wenn sie welche gehabt hätte, ich hätte es gewusst, denn vor mir gibt es keine Geheimnisse.«
    »Ich verstehe.«
    »Wer bist du dann?«
    »Trotzdem ein Freund.«
    Diesmal trat er nicht zu, was ich schon mal als Vorteil ansah. Er fixierte mich, und ich war stark genug, um seinem Blick standzuhalten.
    Nach einigen Sekunden Pause übernahm er wieder das Wort.
    »Etwas gefällt mir nicht an dir.«
    »Und was ist es?«
    »Ich kann mir vorstellen, dass du mich anlügst. Du bist wegen etwas anderem hier.«
    »Und weswegen?«
    Er winkte ab. »Es ist komisch, aber das interessiert mich jetzt nicht mehr.« Auf seinen dicken Lippen erschien ein breites Grinsen, das mir überhaupt nicht gefiel. »Ich muss auf meinem Weg weitergehen, und das werde ich auch tun, wobei ich jedes Hindernis zur Seite räume. Auch du bist ein solches Hindernis.«
    »Ja, das begreife ich.«
    Er nickte und beschäftigte sich dabei mit seinen Händen, ohne mich aus den Augen zu lassen. Dabei kam er auf bestimmte Todesarten zu sprechen, die er mir genüsslich unter die Nase rieb.
    »Ich könnte dich auf die verschiedensten Arten foltern. Es würde mir nichts ausmachen. Ich könnte dich langsam und qualvoll sterben lassen. Ich könnte dafür sorgen, dass du über Tage hinweg ausblutest, aber das werde ich nicht tun. Ich werde einfach nach einer alten und sehr wirkungsvollen Methode vorgehen, indem ich meine eigenen Hände nehme und dich langsam erwürge.« Er lachte und rieb seine Hände. »Ja, das ist perfekt. Ich muss es mal wieder tun, damit ich nicht aus der Übung komme. Verstehst du?«
    »Klar. Ich habe zugehört.«
    »Sehr gut. Das Erwürgen ist mein Spezialgebiet.« Er zeigte mir jetzt seine Hände. »Damit habe ich schon so manchen Gegner in den Tod befördert.«
    »Und was ist der Grund?«
    Karu runzelte die Stirn. »Du bist der Grund. Du hättest nicht herkommen sollen, das ist alles. Aber du bist hier, und

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