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1620 - Vorleser des Teufels

1620 - Vorleser des Teufels

Titel: 1620 - Vorleser des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es, der den Zauber beherrschte, und als er seinen Singsang anfing, da gerieten die starren Körper der Schlangen in Bewegung. Sie sammelten sich an einem Platz, an dem sie sich einfach auflösten. Dazu musste Karu die entsprechenden Beschwörungsformeln sprechen.
    Innerhalb des Zimmers entstand ein ungewöhnliches Flimmern. Etwas Fremdes drang ein. Mehr ein Geruch, der kaum zu beschreiben war.
    Eine Botschaft aus einer anderen Welt. Bei genauem Hinschauen hätte man den dünnen Rauch sehen können, der die Schlangen umgab und schließlich dafür sorgte, dass sie verschwanden.
    Karu musste nicht mehr sprechen. Seine Aufgabe hatte er erfüllt.
    Zumindest den ersten Teil. Da brauchte er nur einen Blick auf die tote Audrey Wilder zu werfen, deren Körper starr auf der Couch lag.
    Jetzt konnte er sich um den zweiten Teil kümmern, den er keineswegs vergessen hatte. Er befand sich zwar allein im Zimmer, war aber nicht allein in der Wohnung, denn nebenan lag jemand, der seiner Meinung nach nicht mehr länger leben sollte.
    Um ihn wollte er sich persönlich kümmern. Er schaute dabei auf die kräftigen Hände mit den langen Fingern, zog daran und machte sie geschmeidig. Das dabei entstehende Knacken störte ihn nicht. Er wusste, was er konnte, und das wollte er beweisen…
    Es hatte mich erwischt!
    Zwar nicht so hart, dass ich für längere Zeit in die Tiefen der Bewusstlosigkeit gesackt wäre, aber außer Gefecht war ich schon gesetzt worden. Ich befand mich in einem seltsamen Zustand. Ich war nicht völlig weggetreten, aber auch nicht voll da.
    Der Schlag hatte mein Kinn erwischt, und dessen Folgen spürte ich auch jetzt. Vom Kinn aus strahlte der Schmerz ab, wobei ich das Gefühl hatte, mein Kinn wäre um das Doppelte gewachsen. Die Stiche erreichten meinen Kopf, klangen dort allerdings ab, was mir gefiel, denn so konnte ich mich wieder fangen.
    Nach dem Treffer hatte man mich in Ruhe gelassen. Mir war allerdings klar, dass dies nicht für immer so bleiben würde. Es hatte ja keinen Sinn, wenn man mich nur niederschlug und dann verschwand. Der Gegner war oder musste noch da sein, und ich erinnerte mich daran, ihn für einen kurzen Moment gesehen zu haben.
    In meiner Erinnerung war er ein Berg von einem Mann gewesen. Ein dunkelhäutiger und muskulöser Bodybuilder, gegen den meine Chancen in einem Kampf ziemlich schlecht standen.
    Die Augen hielt ich offen. Ich sah meine enge Umgebung, die mir wie eine Zelle vorkam, aber ich sah ihn nicht, und er war auch nicht zu hören. Allerdings glaubte ich, aus dem Nebenzimmer Geräusche zu vernehmen. Ich war mir allerdings nicht sicher, denn leider hatte auch mein Gehör gelitten.
    Für mich war wichtig, dass mich der schwarze Hüne nicht entwaffnet hatte.
    Ich konnte mich noch auf meine Beretta verlassen, wenn es hart auf hart kam.
    Zunächst mal hatte ich andere Sorgen. Ich musste wieder einigermaßen zu mir kommen. Zu viel Zeit konnte ich mir nicht lassen. Zum Glück war der Typ noch im Nebenzimmer beschäftigt.
    Ich kämpf te gegen meine Schwäche ah und war froh, als ich es geschafft hatte, mich hinzusetzen. Kein Schwindel warf mich um, es blieben allerdings die Schmerzen im Kopf. Doch darum konnte ich mich nicht kümmern.
    Ich wollte aufstehen und in den anderen Raum gehen. Dort spielte die Musik. Ich dachte an Audrey Wilder, die sich bestimmt in Todesgefahr befand. Ich konnte mir vorstellen, dass dieser Karu nichts anderes mit ihr vorhatte als mit Rita Benson.
    Die Wand befand sich in greifbarer Nähe. Ich musste nur den Arm ausstrecken, um mich abstützen zu können, worauf ich allerdings verzichten musste, denn es geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.
    Mein Handy meldete sich.
    Zum Glück nicht durch einen Klingelton. Ich hatte es auf Vibration gestellt, und die spürte ich an meiner Hüfte.
    Drangehen oder nicht?
    Innerhalb von Sekunden musste ich mich entscheiden. Da ich von dem Dunkelhäutigen nichts sah und er sich wohl zunächst nicht für mich interessierte, entschloss ich mich, den Anruf anzunehmen.
    Ich stellte die Verbindung her und zischte nur ein leises: »Vorsicht…«
    Purdy Prentiss war gewarnt, denn keine andere Person als sie wollte mich sprechen.
    »John?«
    »Ja.«
    »Du bist so leise.«
    »Das hat seinen Grund.«
    »Hast du Probleme?«
    »Sie halten sich in Grenzen.«
    »Und wo steckst du?«
    »Noch immer in Rita Bensons Wohnung. Aber ich bin nicht mehr allein. Eine Freundin von Rita Benson ist hier aufgetaucht und hat Besuch von einem

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