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1621 - Die Verdammten

1621 - Die Verdammten

Titel: 1621 - Die Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gespannt.
    Ich traute dieser Stille irgendwie nicht.
    Ich hatte immer den Anruf aus Rom im Kopf und fühlte mich wie auf dem Sprung, auch wenn ich hier nichts Auffälliges sah.
    Ich erreichte die Kirchentür und hielt davor an. Es wäre normal gewesen, die Tür aufzuziehen und die Kirche zu betreten.
    Das hatte ich auch vor, nur wollte ich eine gewisse Vorsicht walten lassen. Das hatte mich die Erfahrung gelehrt.
    Ich legte die Hand auf die schwere Klinke.
    Die Tür ließ sich leicht, wenn auch nicht geräuschlos öffnen. Daran konnte ich nichts ändern, ebenso nicht an der grauen Dunkelheit, die das Kirchenschiff erfüllte.
    Ich sah nichts oder nicht viel, aber ich wusste trotzdem, dass hier etwas nicht stimmte. Dazu trugen die ungewöhnlichen Geräusche bei, die mich vom Altar her erreichten.
    In diesem Augenblick wusste ich, dass Father Ignatius mich an den richtigen Ort geschickt hatte…
    ***
    Rob McCallum spürte unter sich den harten Widerstand der Altarplatte.
    Er befand sich in einer nicht eben beneidenswerten Lage, denn als Gefangener des Verdammten war er zur Bewegungsunfähigkeit verdammt.
    Die Platte war groß genug, um auch dem Verdammten noch Platz zu bieten.
    Die Gestalt hatte sich neben den Geistlichen gekniet, nachdem sie ihn auf den Rücken gedreht hatte. Ein Bein hatte sie angewinkelt und auf den Unterleib des Mannes gestellt, sodass McCallum sich nicht erheben konnte. Es war ihm auch nicht möglich, sich vom Altar zu rollen, denn die beiden Hände mit den krallenartigen Fingernägeln drückten schmerzhaft gegen seine Brust.
    McCallum hatte die Augen schließen wollen. Es gelang ihm nicht. Er musste einfach in die Höhe schauen. Es war wie ein Zwang, in das Gesicht zu starren. Zugleich wurde ihm übel, weil er diesen Verwesungsgeruch wahrnahm, den er jetzt und aus nächster Nähe noch intensiver roch.
    Er wollte nicht fragen, was diese Gestalt mit ihm vorhatte, deren Flügel wieder zusammengefaltet waren.
    Er konnte es sich denken. Er war ein Zeuge, und da reagierte die andere Seite so, wie man es von Gangstern annehmen konnte, die unliebsame Zeugen aus dem Weg schafften.
    McCallum sah das bleiche Gesicht. Um es herum hingen die dunklen Haare. Er hörte die pfeifenden Laute aus dem Mund der Gestalt dringen und verspürte dann den Druck der beiden Hände, die sich schwer auf seine Brust gelegt hatten.
    Die langen, gekrümmten Nägel drückten gegen die Kleidung, und McCallum wusste, dass er den Druck nicht mehr lange aushalten konnte.
    Es brachte ihn sicher nicht weiter, wenn er Fragen stellte oder um sein Leben bettelte. Diese Gestalt hatte sich einmal entschieden und würde um keinen Deut weichen.
    Es begann mit einem Zucken.
    McCallum schrie leise auf, als er das bemerkte. Er wusste, dass es der Anfang war, und plötzlich spürte er den Druck der Nägel, als wären aus ihnen Messerspitzen geworden. Es war ein Leichtes für sie, in sein Fleisch zu dringen und ihm Wunden zuzufügen.
    Das geschah noch nicht, denn sie hatten etwas anderes vor. Durch ihre scharfen und gebogenen Spitzen waren sie in der Lage, die Kleidung zu zerreißen, und damit begannen sie jetzt.
    In diesem Moment wurde Father McCallum bewusst, dass er sein Jackett nicht mehr trug. Es musste ihm während des Flugs oder auch auf dem Altar entrissen worden sein. Er hatte es nicht mal bemerkt. Jetzt traf ihn der Schock umso härter.
    Es war kein Problem für die Krallen, den Stoff des Hemdes zu zerfetzen.
    Er hörte das dabei entstehende Geräusch, und er spürte die Spitzen der Nägel auf seiner Haut.
    Nicht nur auf, sondern auch in ihr.
    Er war für ihn eine Folter, als die Krallen damit begannen, Wunden zu reißen. Sie hinterließen regelrechte Furchen in der Haut, aus denen das Blut quoll.
    Und sie brachten die Schmerzen!
    In den ersten Augenblicken nahm McCallum sie nicht mal richtig wahr.
    Das änderte sich Sekunden später, da musste er den Atem anhalten. Es war einfach grauenhaft, und er hatte so etwas noch nie erlebt.
    Andere hätten geschrien. Er aber riss sich zusammen. Er wollte nicht, dass seine Schreie die Kirche durchdrangen, doch ein schmerzerfülltes Keuchen konnte er nicht unterdrücken.
    Es waren Laute, die McCallum selbst fremd waren. Sein Feind war in einen regelrechten Blutrausch geraten. Seine Krallenhände bewegten sich, und jedes Zucken ließ erneute Schmerz wellen durch Father McCallums Körper rasen.
    Es war eine Tortur. Die Krallen erwischten auch seinen Hals und hinterließen auch dort rote tiefe Streifen.

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