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1623 - Der Zombie-Rabe

1623 - Der Zombie-Rabe

Titel: 1623 - Der Zombie-Rabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stahl und ich sahen, was passierte. Sukos Hände gerieten aus der Ruhe, die Kugel verließ den Lauf trotzdem - und verfehlte ihr Ziel.
    Harry und ich wussten nicht, auf wen der Inspektor gefeuert hatte. Im Moment war das auch egal, wir sahen nur, dass sich der Riesenrabe in die Luft erhob und so steil anstieg, dass der darauf sitzenden Fabricius beinahe das Gleichgewicht verloren hätte. Er schaffte es im letzten Moment, sich festzuklammern.
    Suko kam nicht mehr dazu, einen zweiten Schuss abzufeuern. Es wäre eine Kugelverschwendung gewesen, außerdem war die Gestalt wenig später unseren Blicken entschwunden. Der Rabe musste irgendwo hoch über der Gondel schweben.
    »Mist!«, sagte ich und drehte mich. Suko hob nur die Schultern. Er hatte sein Bestes getan, aber das Schicksal war gegen uns gewesen. Es hatte sich auf die Seite des Riesenraben und seines Reiters gestellt.
    Die Gondel rollte wieder normal weiter. Ohne großes Rucken glitt sie auf die Talstation zu.
    Wir konnten durchatmen. Zumindest in den folgenden Sekunden.
    Wie lange das noch andauern würde, wussten wir nicht. Jedenfalls war das Riesentier mit seinem Reiter zunächst nicht mehr zu sehen. Es musste sehr hoch gestiegen sein. Wahrscheinlich befand es sich direkt über uns.
    Auch Montini und Hoffmann saßen nicht mehr. Sie standen sich gegenüber und schauten zur Gondeldecke, als würde sie im nächsten Augenblick zusammenbrechen.
    Harry Stahl hatte seine Runde hinter sich und dabei nur nach draußen geschaut. Jetzt blieb er vor uns stehen und breitete die Arme aus.
    »Sorry, nichts mehr von ihm zu sehen.«
    »Ich denke nicht, dass er geflüchtet ist«, meinte Suko. »Das hätten wir gesehen. Er ist schlau. Ich denke, dass er über uns schwebt, sodass wir ihn nicht sehen.«
    »Sollen wir aufs Dach klettern?«, fragte Harry.
    »Nein, das ist zu gefährlich.«
    Der Meinung war auch ich.
    Die starke Spannung hatte sich bei uns in den letzten Sekunden wieder gelöst. Zwar atmeten wir nicht auf, standen aber auch nicht mehr unter einem so großen Druck, und das war schon gut.
    Die Sicht war wieder klarer geworden.
    Als ich in die Tiefe schaute, da sah ich bereits die Talstation. Rechts und links reckten sich die Nadelbäume in die Höhe. Schnee war nicht mehr zu sehen, auch die Dunststreifen waren verschwunden. Alles schien normal abzulaufen.
    »Wo ist er?«, fragte Urs Hoffmann.
    »Ich sehe ihn nicht«, erwiderte Mario Montini.
    »Dann haben wir eine Chance?«
    »Sicher. Ich denke nicht, dass er uns noch mal angreifen wird.« Hoffmann sprach weiter. »Das verstehe ich nicht. Bei seiner Kraft, bei seiner Macht und allem, was sonst noch dazu gehört. Da wäre es für ihn ein Leichtes, die Gondel zu zerstören. Was hält ihn davon ab?« Urs hob die Schultern.
    Darüber hatte auch ich mir schon Gedanken gemacht und glaubte, eine Erklärung gefunden zu haben. Mit der hielt ich nicht hinter dem Berg.
    »Der Mensch hält ihn davon ab, Urs. Der Mensch, der Fabricius heißt. Ich denke, dass der Rabe den Tod oder die Verletzung eures Freundes Fabricius nicht riskieren will. Nur deshalb hat er sich zurückgezogen. Wohin, das wissen die Götter.«
    Ich sah den Mitfahrern an, dass meine Worte auf fruchtbaren Boden gefallen waren.
    Harry sagte: »Wenn das stimmt, haben wir großes Glück gehabt.«
    »Das meine ich auch.«
    Die beiden Bergsteiger sahen erleichtert aus. Jetzt glaubten sie wieder an die Chance, heil in die Station zu gelangen. Wie es weiterging, war ihnen erst einmal egal. Zunächst mal festen Boden unter den Füßen haben. Alles andere würde sich schon ergeben.
    Suko war zu einem unruhigen Geist geworden. Er durchstreifte die Gondel und schaute dabei unaufhörlich nach draußen. Er wollte alles überblicken und ging auch einige Male in die Hocke, um einen Blick in den Himmel zu werfen.
    Nichts. Keine Meldung von ihm. Dafür gelangten wir immer näher an die Station heran, von der wir auch gestartet waren. Dort würden uns Mitarbeiter erwarten, und ich fragte mich, ob die den Angriff des Riesenvogels wohl mitbekommen hatten.
    Erst mal abwarten. Ich machte mir keine Gedanken darüber, was wir ihnen erklären sollten. Für mich war es wichtiger, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
    Man erwartete uns. Die beiden Mitarbeiter, die unten geblieben waren, schauten der Gondel entgegen. Auf mich machten sie einen normalen Eindruck. Überaus nervös schienen sie nicht zu sein.
    Urs Hoffmann und Mario Montini mussten einfach in die Hände klatschen, als

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