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1623 - Dimension des Grauens

Titel: 1623 - Dimension des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schien, aus welchem Grund auch immer, der Brennpunkt des Geschehens zu sein.
    Das so ungemein Aufregende an diesem Geschehen war, so seltsam das auch klingen mochte, die schlichte Tatsache, daß überhaupt etwas geschah.
    Die angeblich kürzeste Gruselgeschichte Terras lautete: Der letzte Mensch der Erde sitzt in seinem Zimmer. Da klopft es!
    Daran mußte ich in dieser Lage immer wieder denken. Die Hyperraum-Parese war vornehmlich dadurch gekennzeichnet, daß es darin kein 5-D-Geschehen mehr gab. Das jedenfalls war der Stand unserer Forschung -die in diesem Fall den hochtrabenden Namen schwerlich verdiente und eigentlich mehr als Spekulation bezeichnet werden sollte.
    Und doch gab es dieses höchst eigentümliche 5-D-Phänomen, mit dem wir uns befaßten.
    Gherada Ipharsyn trug die zuletzt gefundenen Daten, Informationen und Einsichten vor. Ihre wohltönende Stimme klang verhalten, nachdenklich, es schwang Besorgtheit darin mit. Offenbar bereitete ihr das Auftauchen dieses seltsamen Kristalls erhebliches Kopfzerbrechen. „Die Struktur dieses Gebildes ist eindeutig kristallin", berichtete sie der kleinen Versammlung von Fachleuten, die ich zusammengerufen hatte.
    Ich mußte sie bereits nach diesem ersten Satz unterbrechen. „Du sagst immer noch Gebilde -heißt das, daß es sich bei diesem Ding um etwas Konstruiertes handelt? Oder haben wir es mit einem zwar riesenhaften, aber eindeutig natürlichen Kristall zu tun?"
    Gherada Ipharsyn zögerte mit der Antwort. „Soweit sich das mit unseren Mitteln feststellen läßt", fuhr sie schließlich fort, „hat es sich bei dem Kasholur-Phänomen, wie wir es nennen wollen, um einen einzigen großen Kristall gehandelt."
    „Wohe5 weiß man das?"
    „Fotochemische Untersuchungen", antwortete Gherada Ipharsyn. „Nur -wir kennen keinen Stoff, der diese seltsame Kristallstruktur hat."
    Ich zuckte die Achseln. „Das heißt nicht viel", gab ich zu bedenken. „Unser Wissen erweitert sich in jedem Jahr. Warum sollten wir alle nur denkbaren Formen von Kristallen kennen."
    Die Frau lächelte schwach. „In der - allerdings sehr kurzen - Zeit, die uns zur Verfügung stand", berichtetesie, „haben wir eine ganze Reihe von Messungen und Untersuchungen vorgenommen, alles natürlich nur in den Grenzen, die uns vor den Hyperraum-Parese gesteckt werden. Das hat unsere Möglichkeiten selbstverständlich stark beschränkt, aber wir sind dennoch zu brauchbaren Ergebnissen gekommen." Sie machte eine kleine Pause. „Zunächst einmal steht ziemlich klar fest, daß es sich bei dem Kasholur-Phänomen nicht um eine Aktion der Akonen, speziell der Blauen Legion handelt."
    „Beweise?"
    „Die Art und Weise, in der das Gebilde erschien und wieder verschwand, hat mit einem normalen Transmittertransport nichts zu tun. Ein Transmitter befördert Material, das ist sein Zweck. Hier aber haben wir es mit einer nichtmateriellen Projektion zu tun. Außerdem haben wir das Licht, das von dem Kristallgebilde reflektiert worden ist, ziemlich genau untersucht."
    Sie verstummte und sah mich an. Ich sah, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. „Und?" fragte ich knapp. „Das Spektrum dieses Lichts stammt definitiv nicht von der Sonne Arkons, auch nicht von Akon, der blauen Riesensonne. Deren Spektrallinien sind anders."
    Abermals verstummte sie. „Und von welchem Gestirn stammt das reflektierte Licht?" faßte ich nach. „Mach es nicht so spannend."
    „Wir kennen das Muttergestirn nicht", antwortete Gherada Ipharsyn, „Spektrallinienmuster dieser Art kennen wir in unserer Milchstraße nicht." .
    Ich zögerte. „Heißt das ...", fragte ich vorsichtig, „daß diese Projektion von außerhalb der Galaxis stammt?"
    Gherada Ipharsyn zögerte ebenfalls. Ihre Stimme war leise. „Nirgendwo in den Unterlagen findet sich ein Spektrallinienmuster, das auch nur annähernd mit diesen Werten vergleichbar wäre", sagte sie dann. „Keine Ähnlichkeit zu finden. Nicht die geringste!"
    Ich schluckte.
    Die Schlußfolgerungen, die sich aus dieser einfachen Tatsache ergaben, waren ungeheuerlich. Es sei denn, Gherada Ipharsyn und deren Mitarbeiter hatten sich geirrt oder verrechnet. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür war außerordentlich gering. Ich kannte meine Leute, sie waren zuverlässig und präzise. „Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten", setzte Gherada ihre unheimlichen Erklärungen fort. „Entweder sind unsere Messungen durch irgendeinen, uns noch unbekannten Faktor verfälscht und verzerrt worden ..."
    „Die Tote Zone!"

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