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1623 - Dimension des Grauens

Titel: 1623 - Dimension des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das verbot mir mein Stolz und meine Erfahrung. „Wir sind durchaus in der Lage, unsere Probleme selbst zu lösen."
    Philip lachte nur. „Wie schön", stieß er hervor. „Na dann - leb wohl, Albino-Fürst!"
    Dieser Ennox war durchaus imstande, sich jetzt davonzumachen und so schnell nicht wieder zurückzukehren. Normalmenschliche Umgangsformen waren ihm zwar gewiß bekannt - um derart effektvoll gegen alle Etikette und guten Manieren zu verstoßen, mußte maji sich auf diesem Gebiet vorzüglich auskennen - aber augenscheinlich gab der Ennox nichts auf diese Kenntnisse. „Halt ein, Freund!" sagte ich schnell, bevor sich der Ennox aus dem Staub machen konnte. „Stopp!"
    Du wirst um Zugeständnisse nicht herumkommen, bemerkte das Extrahirn knapp. Genau das war es, was ich fürchtete. „Nimm wieder Platz!" forderte ich Philip auf. „Du wolltest doch mit mir reden, nicht wahr?"
    „Habe ich das gesagt?" zweifelte der Ennox. „Du hast, mein Extrahirn kann es bestätigen", 'versicherte ich. „Dann ..."
    „Dann habe ich gelogen", offenbarte Philip achselzuckend. „Kann passieren, tut mir saumäßig leid. Also, ich habe nichts, worüber ich mit dir reden könnte." Sein Grinsen war breit, herausfordernd und unverschämt. „Es sei denn, du weißt etwas, worüber wir reden könnten."
    Ich preßte kurz die Lippen zusammen. „Zweierlei", sagte ich dann, so ruhig wie nur möglich. Ich versuchte, meiner Stimme einen Klang von gelassener Zuversicht zu geben. Aber meine Hoffnung, den Ennox damit täuschen zu können, war recht gering. „Erstens haben wir, wie auch bei der ersten Hyperraum-Parese, das Problem der Information. Gerade auf diesem Gebiet habt ihr Ennox euch als außerordentlich nützlich erwiesen."
    Philip legte die hageren Beine auf den Tisch. Wie brachte er es fertig, daß sich auf dem rechten Bein die häßliche Behaarung rechts herum kräuselte und auf dem linken nach links drehte? „Das ist nur zu gut in Erinnerung", 'sagte Philip ruhig.
    Er beherrschte die zahlreichen Idiome, Sprachen und Dialekte, die er in seiner Konversation mit anderen Geschöpfen verwendete, mit extremer Meisterschaft. In diesem Fall hatte er seiner Stimme einen Unterton mühsam gezügelter, kalter Wut gegeben. Kultiviert, aber unüberhörbar zornig.
    Ich kannte natürlich den Grund. „Ich kann versprechen", sagte ich und sah ihn dabei offen an, „daß dergleichen nicht wieder vorkommen wird. Von mir, von Arkon, wird kein Ennox mehr dazu benutzt..."
    „... mißbraucht...!"
    „Meinetwegen", gestand ich zu. „Kein Ennox wird mehr 'dazu mißbraucht, ohne sein Wissen Geheimbotschaften zu übermitteln. Ich kann für Arkon reden, wahrscheinlich wirst du von Perry Rhodan und den anderen das gleiche zu hören bekommen."
    Philip nickte. „Versprechungen!"
    Er konnte jederzeit und überall schwadronieren wie ein Wasserfall, ein entnervenderer Schwätzer war mir niemals untergekommen, aber er beherrschte auch die Kunst, eine Fülle von Aussagen in ein einzelnes Wort zu packen. „Du hast mein Wort", antwortete ich.
    Philip zögerte, dann nickte er ,langsam. „Einverstanden", sagte er. „Ach üb-Tigens, weißt du schon, welcher phantastische Witz im Augenblick in Umlauf ist? Du wirst dich kringeln, Arkon-Häuptling. Also, stehen zwei Butterblümchen im Heu ..."
    „Erbarmen", stieß ich hervor und hob beide Hände. „Keine Witze mehr, Philip."
    „Banausenpack", murmelte der Ennox. „Phhhh!"
    Ich sah ihn eindringlich an. „Was willst du noch?" fragte ich. „Der Witz war doch nur ein rhetorisches Ablenkungsmanöver, oder?"
    Philips Grinsen verbreiterte sich. „Du bist nicht übel, Häuptling", gestand er zu; er feixte, aber seinen Augen konnte ich entnehmen, daß er es bitter ernst meinte. „Ja, wir wollen noch mehr."
    „Wir - du meinst damit dein Volk? Alle Ennox insgesamt?
    Oder nur die Regierung eures Volkes, oder eine andere Form von Oberhaupt, das ihr habt?"
    Mein Versuch, auf diese Weise wenigstens ein paar Informationskrümel über die Spezies der Ennox zu erhäschen, mißlang kläglich. Das Ausforschen und Informationensammeln in diesem Fall blieb eine einseitige Angelegenheit - die Ennox sammelten, was sie kriegen konnten, und rückten ihrerseits außer dreisten Bemerkungen mit nichts heraus. „Wer auch immer", konterte Philip. „Mit unserer ersten Forderung allein wird es nicht getan sein."
    Nun gut, die Ennox forderten einen Preis für ihre Hilfe. Das war angemessen, sofern ihre Forderungen innerhalb zumutbarer

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