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1624 - In der Wechselzone

Titel: 1624 - In der Wechselzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Bilder schärfer. Er meinte, Konturen von riesigen Gesichtern ausmachen zu können. Was er zunächst für Saurier auf einer Grasfläche, dann für Schaumberge auf einer Flüssigkeit gehalten hatte, erschien ihm nun als Schatten auf Gesichtern. Er glaubte, Einzelheiten erkennen zu können.
    Lächelte ihm nicht eines dieser humanoid erscheinenden Gesichter zu?
    Er schloß die Augen, um ein wenig Abstand zu gewinnen, und als er sie wieder öffnete, wußte er, daß er sich abermals getäuscht hatte.
    Es waren keine Gesichter. „Verdammt", murmelte er. „Will uns jemand zum Narren halten?"
    Wiederum nahm er Verbindung mit dem Kommandanten der LEPSO auf, um sich von ihm sagen zu lassen, was auf den Monitoren zu sehen war. Es waren völlig andere Bilder als jene, die er meinte erkennen zu können.
    Als er sich erneut weiter von dem Raumschiff entfernte, tauchte die zuvor bereits beobachtete Prozession wieder auf.
    War es aber wirklich eine Prozession? Konnte es nicht auch ein technischer Prozeß sein, der sich in der Projektion darstellte?
    Ich könnte an eine Kette von Bierflaschen glauben, die langsam über ein uraltes Fließband wandern! durchfuhr es ihn.
    Er fühlte sich frustriert und genarrt, weil es ihm nicht gelang, Details zu identifizieren.
    Er schritt jetzt schnell hin und her, entfernte sich von der LEPSO oder näherte sich ihr, hatte mal das Gefühl, sich mitten in einer Menge von fremdartigen Gestalten zu bewegen, und schien dann wieder über die Oberfläche eines ins Gigantische vergrößerten Facettenauges hinwegzuschweben, aus dem Gebilde emporragten, die er für Haare hielt - nur um gleich darauf zu merken, daß er sich geirrt hatte. „Wie geht es Zeppe-Fao-F'ay?" fragte er. „Ich habe sie auf einem der Monitore", erwiderte Garra-Noe-S'ley. „Sie sitzt im Rena-Raum auf einem Tisch. Im Schneidersitz. Sie lächelt ständig, scheint aber ansonsten in Ordnung zu sein. Thepa-Thro-T'hem war gerade bei ihr. Er hat nichts Ungewöhnliches festgestellt."
    „Hat er mit ihr gesprochen?"
    „Ja, aber sie hat nur sehr einsilbig geantwortet."
    Tekener versuchte nun, sich der vermeintlichen Prozession zu nähern, doch das gelang ihm nicht. Im Gegensatz zu den Erscheinungen bei der ersten Projektion konnte er gehen und schien dabei auch voranzukommen, doch zugleich schien sich die Prozession von ihm zu entfernen, und wenn er wirklich den Eindruck hatte, ein paar Schritte Raum zu gewinnen, dann löste sie sich auf, um an anderer Stelle neu zu entstehen.
    Plötzlich war alles vorbei. Die Projektion verschwand. „Exakt die gleiche Dauer wie beim erstenmal", stellte der Kommandant fest. „Vier Minuten und neun Sekunden."
    Der Galaktische Spieler konnte die LEPSO nun wieder deutlich sehen. Die Landschaft hatte sich nicht verändert.
    Rasch kehrte er zum Raumschiff zurück. „Was ist mit den Monitoren?" fragte er, als er durch die Schleuse eintrat. „Sie sind wieder ausgefallen", antwortete Garra-Noe-S'ley. „Und nicht nur sie. Jetzt funktionieren auch die Monitore der Interkoms nicht mehr."
    Ronald Tekener legte den SERUN ab und ging in den Reha-Raum, in dem Zeppe-Fao-F'ay im Schneidersitz auf einem Tisch saß.
    Sie blickte ihn freundlich lächelnd an. „Wie geht es dir?" fragte er.
    Sie antwortete in einer Sprache, die sich aus seltsamen Knack- und Zischlauten zusammensetzte. Eine solche Sprache hatte er noch nie zuvor gehört. Fasziniert hörte er ihr zu. Bis dahin hatte er es für unmöglich gehalten, daß menschliche Sprechwerkzeuge derartige Laute zustande brachten. „Ich verstehe dich nicht", erwiderte er. „Könntest du das auf interkosmo wiederholen?"
    Er zweifelte daran, daß sie überhaupt etwas wiederholen konnte, da er sich nicht sicher war, daß die Laute aus ihrem Mund überhaupt einen Sinngehalt hatten.
    Sie lächelte, und in ihren Augen war ein warmes Licht, doch sie reagierte wiederum mit ähnlichen Lauten wie zuvor. Das Multicomb an seinem Handgelenk hatte sich automatisch eingeschaltet, konnte mit so wenigen Informationen jedoch noch nichts anfangen. Tek stellte weitere Fragen, um sie zum Sprechen zu veranlassen, und sie reagierte wie erhofft. „Leben und Sterben", übersetzte der Translator schließlich und bewies damit, daß seine Zweifel unberechtigt gewesen waren. „Alles ist in Bewegung. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen. Nichts ist endgültig."
    „Natürlich nicht", erwiderte Tek. „Aber wie kommst du ausgerechnet jetzt darauf? Hat das etwas mit den Projektionen da draußen zu

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