1624 - In der Wechselzone
unserer Geräte zu tun", stellte er fest. „Da kann es keinen Zusammenhang geben."
Dem konnte Thepa-Thro-T'hem nur zustimmen. „Ich bin aber sicher, daß die Waben etwas mit unseren Schwierigkeiten zu tun haben."
Tekener lächelte nur. Er hielt es nicht für nötig, so etwas zu erwähnen. „Was machen wir?" fragte der Stellvertretende Kommandant. „Die Energiegeschütze der LEPSO funktionieren noch", erwiderte der Smiler, und jetzt wurde sein Lächeln kalt und drohend. „Wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher, werden wir uns den Weg freischießen und die ganze Hochebene wegblasen!"
Er horchte in sich hinein.
Das darfst du nicht! wisperte es in ihm. Es wäre das Ende für euch alle!
War es die Stimme von Zeppe-Fao-F'ay? „Eine gute Idee", stimmte Thepa-Thro-T'hem zu. „Und vermutlich der einzige Weg, um alle Schwierigkeiten mit einem Schlag aus dem Weg zu räumen;"
„Wir gehen wieder an Bord", entschied Tek. „Danach sehen wir weiter."
Während er zur Schleuse ging, blickte er auf die Ebene hinaus, die nun tischeben war. Jetzt zweifelte er nicht mehr daran, daß die wabenförmigen Gebilde irgendeine Form von Leben darstellten, daß sie sogar eine gewisse Intelligenz beinhalteten und seine Gedanken und die seiner Begleiter erfassen konnte. „Die Geschütze überprüfen und einsatzbereit machen", befahl er, als sie in der Schleuse waren. „Von jetzt an bleibt der Feuerleitstand besetzt."
Nein! Die Stimme war deutlich lauter. Diesen Weg darfst du nicht beschreiten!
Er ging in den Reha-Raum, wo Zeppe-Fao-F'ay noch immer im Schneidersitz auf dem Tisch hockte. Sie blickte ihn mit großen Augen an. Ihm entging nicht, daß ihre Hände bebten. Er setzte sich ihr gegenüber auf einen anderen Tisch.
War sie das Medium, mit dessen Hilfe er Verbindung zu dem geheimnisvollen Leben aufnehmen konnte, das auf der Hochebene existierte?
Er wartete.
Ihre Barthaare vibrierten.
Etwas mehr als eine Stunde verstrich, ohne daß einer von ihnen ein Wort sagte. Dann trat der Kommandant ein. „Ich muß mit dir reden", sagte er leise. „Rede", antwortete Tek, ohne seine Blicke von Zeppe-Fao-F'ay zu lösen. „Wir haben Störungen in der Triebwerkssteuerung", berichtete Garra-Noe-S'ley. „Unter diesen Umständen ist ein Start nicht möglich."
Er sprach von dem Start, der möglicherweise erfolgen sollte, wenn die Tote Zone zurückgewichen war. Die Lenkungssysteme der LEPSO wurden ständig kontrolliert, auch wenn sich das Schiff in einer Ruhephase befand, damit die Schiffsführung beim Start nicht von Mängeln überrascht werden konnte. „Suche dir eine Randzone der Hochebene aus", befahl Tekener, wobei er die Kartanin auch jetzt nicht aus den Augen ließ. „Richte eines der Energiegeschütze darauf."
„Eine Randzone?"
„Ich gehe davon aus, daß es ein lebendes, halbwegs intelligentes Wesen da draußen gibt, und daß es für die Störungen im Schiff verantwortlich ist."
Jetzt verstand der Kommandant. „Ich gebe dir Bescheid, wenn das Geschütz ausgerichtet ist", erklärte er.
Ronald Tekener meinte, ein leichtes Flackern in den Augen der jungen Kartanin zu sehen. „Wir sind nicht hier, um irgendjemandem zu schaden", sagte er leise. „Wir werden diesen Planeten sehr bald wieder verlassen, aber nur dann, wenn wir nicht behindert werden. Die bei uns auftretenden Störungen empfinden wir als Angriff auf uns."
„Ich verstehe nicht", erwiderte Zeppe-Fao-F'ay mit normaler Stimme. „Wovon sprichst du?"
Er antwortete nicht. Er wartete.
Garra-Noe-S'ley meldete sich über Funk. Tek hörte seine Stimme aus den Lautsprechern seines Armbandgerätes. „Das Geschütz ist ausgerichtet."
„Gibt es noch Störungen?" '„Die Situation ist unverändert."
„Dann schieß auf die Randzone!"
„Nein! schrie es in ihm. „Tu dem Kind nichts."
„Warte", befahl er dem Kommandanten, obwohl er wußte, daß es nicht nötig gewesen wäre. Garra-Noe-S'ley kannte ihn gut genug, um zu wissen, daß er sich auf ein verwegenes Spiel eingelassen hatte, ein Spiel, das seiner würdig war. „Könntest du mir klarer sagen, was du eigentlich vorhast?" fragte der Kommandant mit polternder Stimme. „Soll ich die Randzone nun zur Hölle schicken oder nicht?"
„Bitte nicht", flehte Zeppe-Fao-F'ay. „Es würde uns sonst alle töten."
Ronald Tekener lehnte sich zurück. In seinem Gesicht bewegte sich kein Muskel. Ein eigenartig drohendes Lächeln lag auf seinen Lippen. Jetzt hielt er die besseren Karten in der Hand. Mit seiner Drohung
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