1624 - In der Wechselzone
er schwieg und ließ sie reden. „Atlan hat inzwischen erfahren, was auf Bolan passiert ist", fuhr Sankhala fort. „Er ist der Ansicht, daß es höchste Zeit ist, wegen dieser Angelegenheit vor den Galaktischen Gerichtshof zu gehen."
Rhodan glaubte heraushören zu können, daß der Ennox ebenfalls hinter diesem Vorschlag stand, und daß er eine Lösung des Konflikts auf dem Verhandlungsweg vor dem höchsten galaktischen Gericht befürwortete. Dies war wiederum ein Anzeichen dafür, daß die Ennox sich gewandelt hatten. „Wir haben bereits entsprechende Schritte eingeleitet", erwiderte er. „Wir haben eine Petition eingebracht und über das Galaktikum einen Verhandlungstermin zum 13. September bewirkt. Ein Anwalt wird uns vor Gericht vertreten."
Rhodan zögerte kurz, entschloß sich dann, den Ennox ein Angebot zu machen, um unterstreichen, daß er in nichts vor ihnen verbergen wollte, und fügte hinzu: „Der Anwalt Yaenz Viesher ist mit seinem Team noch an Bord der BASIS. Wir werden jedoch innerhalb der nächsten zwei Stunden mit der ODIN zum Humanidrom aufbrechen. Willst du mit ihm reden?"
„Ich denke nicht", lehnte Salomon ab. Damit überraschte er Rhodan, der erwartet hatte, daß der Ennox sich begierig auf diese neue Möglichkeit stürzen würde, Informationen zu schöpfen.
Auf der LEPSO wartete Ronald Tekener zunächst vergeblich darauf, daß sich die Projektionen wiederholten. Nach dem Ablauf der ersten 28 Stunden und dreieinhalb Minuten blieben die Projektionen aus, und auch an Bord veränderte sich nichts.
Tekener ließ Zeppe-Fao-F'ay untersuchen, erteilte der Positronik jedoch den Befehl, niemandem außer ihm etwas über das Ergebnis zu sagen, bevor er die Genehmigung dazu erteilt hatte.
Er befand sich in seiner Kabine, als das Resultat vorlag.
Abgesehen von einem winzigen, leicht radioaktiv strahlenden Knoten im Rückenmark war keine Anomalie bei der Versorgungsspezialistin vorhanden. „Was hat dieser Knoten zu bedeuten?" fragte er. „Das kann ich noch nicht beantworten", erklärte die Positronik, mit der er sich über den kodierten Interkom unterhielt. „Mit den mir zur Verfügung stehenden Untersuchungsmethoden kann ich es nicht klären."
Der Galaktische Spieler blickte verblüfft auf den Monitor, auf dem lediglich das medizinische Symbol der Karaponiden zu sehen war, das Blatt einer Pflanze, aus der schon im Altertum der Kartanin wichtige Substanzen für die Behandlung von verschiedenen Krankheiten gewonnen worden waren. „Was soll das heißen?"
„Ich kann nur feststellen, daß dort ein strahlender Knoten vorhanden ist, kann jedoch nicht klären, aus welcher Substanz er besteht", erwiderte der Medo-Roboter. „Dazu müßte ich operieren."
„Kommt nicht in Frage", lehnte der Terraner ab. Die operative Entfernung des radioaktiv strahlenden Knotens aus dem Rückenmark war nach wie vor ein höchst komplizierter und mit erheblichen Gefahren für die Patientin verbundener Prozeß. Er wollte das Risiko nicht eingehen. „Du wirst den Knoten beobachten. Sobald er sich vergrößert oder seine Position verändert, greifen wir ein."
„Ich habe es registriert." Damit schaltete sich die Positronik aus. Es war alles gesagt.
Tekener verließ seine Kabine und ging in die Hauptleitzentrale, als die nächsten 28 Stunden abgelaufen waren. Inzwischen hatten die Wissenschaftler der LEPSO eine Reihe von Versuchen mit den wabenförmigen Steingebilden in der Umgebung des Raumschiffs unternommen, ohne allerdings zu einem greifbaren Ergebnis gekommen zu sein.
In der Hauptleitzentrale leuchtete kein einziger der Monitore!
Garra-Noe-S'ley und sein Stellvertreter arbeiteten an den Geräten. Mehrere mobile Reparaturroboter waren bei ihnen.
Sie hatten die Verkleidung von einigen Geräten geöffnet. „Was ist denn hier los?" fragte Tek. Verwundert blickte er sich um. Eine derartige Situation hatte er noch nie erlebt. „Alle Monitore sind ausgefallen", erwiderte der Kommandant. „Nur die Monitore", betonte Thepa-Thro-T'hem. Ratlos hob er die Hände. „Und wir haben keine Ahnung, wieso!"
Ronald Tekener ging zu den Geräten und nahm einige Schaltungen vor. Er wußte, daß er sich auf die Männer und Frauen der Schiffsführung verlassen konnte, und er tat es auch nicht aus einem Mißtrauen ihnen gegenüber. Es war eine unwillkürliche Reaktion gegenüber dem Unerklärlichen. „Die Positronik gibt keine Antwort?"
„Oh, doch", antwortete Garra-Noe-S'ley mit einem Anflug von Verzweiflung, wie sie nicht so
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