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1625 - Botschaft von ES

Titel: 1625 - Botschaft von ES
Autoren: Unbekannt
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Wanderer. Er hatte die EI-DOLON inzwischen auf den Weg gebracht und ihr eine Eskorte von vier Hanseschiffen mitgegeben. Der kleine Konvoi hatte sich aus der Höhe der Plutobahn gemeldet und berichtet, es sei ihm ein Kleinraumschiff namens TOMARI in die Quere gekommen, das sich weigerte, den Bereich, in dem Wanderer aller Voraussicht nach materialisieren würde, zu verlassen.
    Der Kosmischen Hanse standen keinerlei Rechtsmittel zur Verfügung, nichthanseeigenen Raumfahrzeugen vorzuschreiben, wo sie sich bewegen bzw. aufhalten dürften und wo nicht.
    Andererseits versah die Hanse nicht nur die Funktion eines Handelsunternehmens, sie war vielmehr seit den Tagen ihrer Gründung, als Seth-Apophis ihr Unwesen trieb, die Institution, die über die Sicherheit der Liga Freier Terraner wachte. Insofern fühlte Homer G. Adams skh mitunter als Nachfolger des legendären Allan D. Mercant, des Chefs der Solaren Abwehr, der im Verlauf der Second-Genesis-Krise im Jahr 2909 alter Zeitrechnung den Tod gefunden hatte.
     
    *
     
    Adams konnte also der TOMARI keine Vorschriften machen. Aber er interessierte sich dafür, was sie ausgerechnet um diese Zeit auf der Höhe der Plutobnahn zu suchen hatte - und wer dafür verantwortlich war, daß sie sich dort aufhielt.
    Die Informationsmechanismen der Kosmischen Hanse gehörten zu den effizientesten, die der Geist intelligenter Geschöpfe je ersonnen hatte. Ohne Zweifel hätte Homer G. Adams binnen weniger Minuten alle Antworten bekommen, die für ihn im Zusammenhang mit dem „Fall TOMARI" von Interesse waren.
    Aber es kam etwas anderes dazwischen.
    Die Warnung, die Reuben Shayn im Kontrollraum der TOMARI gehört hatte, wurde direkt ins HQ Hanse übertragen. Homer G. Adams registrierte mit Befriedigung, daß der Kommandant der HESPERA, der den Konvoi befehligte, in der gewünschten Weise reagierte: die HESPERA und drei weitere Einheiten zogen sich auf dem schnellsten Wege aus dem angeblich gefährdeten Gebiet zurück; die EIDOLON - unbemannt, von ihrem Autopiloten gesteuert - glitt weiter auf den Punkt zu, an dem Wanderer voraussichtlich erscheinen würde.
    Philip war plötzlich wieder da. Diesmal blieb er auf seinem radlosen Fahrrad sitzen. „Hast du dir über Gucky schon weitere Gedanken gemacht?" erkundigte er sich forsch. „Habe ich nicht", antwortete der Hansechef barsch. „Im Augenblick gibt es Wichtigeres."
    „Wichtigeres als die Auffindung des leistungsfähigsten Mutanten, der je im Dienst der Terraner stand?"
    „Gucky ist nicht verloren", erwiderte Homer Adams. „Wir werden bald wieder von ihm hören."
    „Aber trotzdem ..."
    Eine Serie von hellen Summtönen erklang. Das war das Zeichen, das man mit dem Bordsyntron der EIDO-LON verabredet hatte. Der Autopilot war aufgrund dieser Verabredung verpflichtet, sich zu melden, sobald Wanderer auftauchte. „Ereignis Merceile hat um dreizehn Uhr, achtunddreißig Minuten, sechzehn Sekunden stattgefunden", sagte der Servo.
    Merceile war die Kodebezeichnung für das Auftauchen der Kunstwelt Wanderer. „Was heißt das?" fragte Philip. „Geht dich nichts an", wies Homer G. Adams ihn ab. „Wenn du weiter nichts weißt, wäre ich dir dankbar ..."
    „Wenn ich mich aus dem Staub machte, nicht wahr?" vollendete der Ennox den begonnenen Satz. „Ich tue dir den Gefallen. Nicht um deinetwillen. Ich habe gerade erfahren, daß es in der Festung aus Stahl interessantere Dinge zu erfahren gibt."
    Es machte „Plop", dann war Philip mitsamt seinem Fahrradrahmen verschwunden. Homer G.
    Adams war's zufrieden. Er wandte sich in Richtung des Servos. „Rührt sich etwas auf Wanderer?" wollte er wissen. „Bis jetzt ist alles ruhig."
    Festung aus Stahl, dachte Adams. Titan hat er gemeint: die Stahlfestung? Was gibt's dort außer Reginald Bull und seiner esoterischen Arachn oidenforschung? „Noch immer keine Bewegung auf Wanderer", meldete der Servo.
    Reuben Shayn störte sich nicht daran, daß Fritjob Upjohn offenbar jegliches Verständnis für das unerwartete Auftauchen des Ennox fehlte. Er ging auf Zigmond zu. „Du warst lange fort", sagte er. „Lange?" protestierte Zigmond. „Fünf Tage."
    „Wo warst du?"
    „Was kümmert's dich?"
    „Ich dachte, wir wollten zusammenarbeiten. Da sollte der eine vor dem anderen kein Geheimnis haben."
    „Von Geheimnis ist keine Rede", konterte Zigmond. „Für unsere Zusammenarbeit brauchst du nicht zu wissen, wo ich war. Wichtig sind allein die Gegenwart und die Zukunft."
    „Also gut", lenkte Reuben ein.
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