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1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte, dann mußte er das Wort tatsächlich im Lebensbereich des Dreizehntausendjährigen suchen.
    Und da schlug er sich gegen die Stirn. Warum war er nicht gleich darauf gekommen!
    Das Kodewort hieß Gonozal!
     
    8.
     
    Arkon I- 2. Oktober 1200 NGZ Atlan blickte erwartungsvoll zur Tür, wo die Gestalt des Besuchers auftauchte.
    Kassian! dachte er erstaunt. Im nächsten Augenblick korrigierte er sich.
    Nein, das war nicht Kassian.
    Der Arkonide, der hereinkam und auf ihn zuhielt, war älter und reifer als der junge Mann von der ATLANTIS. Seine Gestalt strahlte Würde und Ruhe aus, und gleichzeitig bewegte er sieh mit harmonischen und fließenden Bewegungen vorwärts, ein Zeichen für die Vollkommenheit seines Körpertrainings.
    Narr! meldete sich Atlans Extrasinn. Du kannst ihn gar nicht mit Kassian verwechseln. Die beiden sind nicht miteinander verwandt, sie gleichen sich nicht einmal. Mach dir nichts vor.
    Du weißt ganz genau, wer das ist.
    Der Dreizehntausendjährige lockerte sich ein wenig und wartete reglos.
    Ja, er kannte diesen Mann, obwohl er ihm noch nie begegnet war. Eine seltsame Fügung des Schicksals hatte bewirkt, daß sie sich nie begegnet waren.
    Und jetzt dieser Zufall.
    Er musterte den Ankömmling mit dem silbernen Haar und der grünen Strähne, die vom Haaransatz an der Stirn bis nach hinten reichte und sich wie das gespreizte Gefieder eines Paradiessängers verzweigte. Das Gesicht des Mannes wies einen edlen, ebenmäßigen Schnitt auf. Es zeigte Milde und ein selbst für sein Alter überstarke Betonung von Wissen und Altersweisheit. Auf der Stirn leuchtete eine winzige Narbe, und das Kinn besaß ein energisches kleines Grübchen. Die Nase unterstrich den Ausdruck von Entschlossenheit im Charakter dieses Mannes.
    Ein leichter Schauder lief über Atlans Rücken. Wenn er es nicht besser gewußt hätte, dann wäre er jetzt zu der Überzeugung gelangt, daß hier ein Herrscher auf ihn zukam, ein Mann, der ein Volk oder ein Reich regierte.
    Ein Imperator.
    Atlan blinzelte. Er suchte nach Ähnlichkeiten in dem Gesicht, Ähnlichkeiten mit einer Vorfahrin des Mannes. Er fand sie nicht. Es war zu lange her, der Baum des Schicksals hatte sich in den über zweitausend Jahren zu stark verzweigt.
    Und doch gab es keinen Zweifel. „Willkommen!", rief er dem Ankömmling entgegen. Seine Stimme klang fest, er hatte sich jetzt vollständig in der Hand.
    Er kreuzte die Arme über der Brust und beobachtete fasziniert, mit welcher Lässigkeit, Ehrerbietung und Würde der andere die Geste erwiderte. „Ich grüße dich, Tamyn von Zoltral!" sagte Atlan.
    Der Angesprochene neigte leicht den Kopf und erwiderte den Gruß.
    Von Zoltral!
    Thora war eine von Zoltral gewesen, die letzte charaktervolle Frau in einem damals degenerierten Volk.
    Aber das war lange her. Das Volk der Arkoniden hatte zwar die Chance verpaßt, die ihm einst von ES gegeben worden war, aber es hatte den Weg aus der Sackgasse der Evolution aus eigener Kraft gefunden.
    Für Atlan war es in diesem Augenblick, als schließe sich ein Kreis, der vor langer Zeit begonnen worden war. Spontan machte er einen Schritt nach vorn und streckte die Arme aus.
    Tamyn von Zoltral tat es ihm nach. Ihre Handflächen berührten sich, und sie preßten sie für ein paar lange Augenblicke gegeneinander. Eine schönere Geste der gegenseitigen Hochachtung und des Vertrauens gab es nicht.
    Von einem Augenblick auf den anderen herrschte eine Vertrautheit zwischen diesen beiden Männern, wie sie sonst nur auf Grund langer Freundschaft entstehen konnte. Jeder wußte vom anderen, daß er ihm vorbehaltlos vertrauen konnte.
    Die beiden Männer ließen sich in die komfortablen Polster sinken und musterten sich eine Weile schweigend. „Ich danke dir, daß ich dein Gast sein darf", begann Atlan die Unterhaltung. „Du hast mir die Möglichkeit gegeben, mich zurückzuziehen und meine Gedanken zu sammeln."
    „Es ist wichtig für einen Mann wie dich, Atlan. Erlaube mir ein Wort!"
    Er nannte ihn nicht Erhabener oder Erhabenheit, schon gar nicht Imperator oder Präsident. Tamyn von Zoltral zählte nicht zu den Schwärmern wie Kassian oder Tydon von Tramis, dem Galaktischen Rat des arkonidischen Volkes.
    Atlan senkte zustimmend den Kopf. „Unser Volk braucht dich jetzt mehr denn je", fuhr Tamyn von Zoltral fort. „Es wird sich langsam bewußt, in welcher aussichtslosen Lage es sich befindet. Es giert nach Idolen und Persönlichkeiten, an die es sich klammern kann. Sprich zu unserem Volk,

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