Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1628 - Kristall aus dem Nichts

Titel: 1628 - Kristall aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dem richtigen Terminal und dem richtigen Sensor, mit dem er das Fesselfeld abschalten konnte. Er schaffte es durch blindes Suchen, und dabei desaktivierte er auch den Schirm um das Labor herum. „Na, was ist?" riefen die Ennox. „Aufstehen, arbeiten. Wozu hat man dich gebaut, Maschine? Bist du schon vollständig eingerostet?"
    Accoma hätte jetzt ohne weiteres die Flucht ergreifen können.
    Er tat es nicht. Er blieb liegen, und aus seinem Sprechgitter kam die Anweisung: „Ihr seid es, die etwas tun müssen. Zerlegt mich. Nehmt mich auseinander. Ich gebe euch die Anweisungen, wie ihr es zu tun habt!"
    In Sachen Tote Zone erwiesen sich die Ennox als ausgesprochen mitteilungsfreudig. Die Besatzung Jimmerins erfuhr auf diese Weise Genaues über die Ausmaße der neuen Hyperraum-Parese und die Auswirkungen, die sich teilweise von denen unterschieden, die ihre Vorgängerin erzeugt hatte.
    Die Tote Zone besaß auch nur den halben Durchmesser, und sie wies eine gewisse Fluktuation auf. Ihr Randbereich zog sich rhythmisch zusammen und dehnte sich wieder aus. Dies nutzten die Galaktiker außerhalb aus, um an zusätzliche Informationen über die Wirkungsweise der Parese zu gelangen.
    Inzwischen befanden sich über zwanzig dieser merkwürdigen Kerle in der Station. Die Arkoniden hatten alle Hände voll zu tun, die eigentliche Ziele Jimmerins geheimzuhalten. Es stellte geradezu ein Glück dar, daß die Syntrons nicht funktionierten und keine Informationen preisgeben konnten. Immer wieder entstanden gefährliche Situationen, weil Ennox in ihrem Wahn, allen technischen Dingen auf den Grund zu gehen, vor nichts haltmachten und mit ihrem teilweise naiven Verständnis mehr Unheil anrichteten, als sie nützten.
    Nurtians Weitsicht erwies sich als hilfreich. Den Gedanken, einen Ennox nach Arkon zu schicken und bei Atlan das Kodewort einzuholen, hatten die Wissenschaftler in Jimmerin schnell verworfen. Wer konnte schon sagen, was die Ennox alles mit dem Kode anstellen würden. Außerdem mußte man annehmen, daß sie sich Zeit ließen, die Antwort nach Jimmerin zu überbringen. Zudem plapperten ein paar Ennox immer munter drauflos, und die Arkoniden erfuhren dadurch Dinge, daß ihnen fast Hören und Sehen verging.
    Es gab zwei Gruppen Ennox in der Milchstraße. Die eine hielt zu den Terranern und Arkoniden, die andere sympathisierte mit den Akonen und ihren Verbündeten, den Springern und Blues.
    Daraus ergab sich für Barro Nurtian eine völlig neue Situation.
    Von diesem Augenblick an achtete er stärker darauf, wo in Jimmerin sich die Ennox herumtrieben und was sie dort taten.
    Er erwähnte kein Wort von seiner Absicht, den Roboter abtransportieren zu wollen und hielt sich ständig auf dem laufenden, was in dem Labor vor sich ging, in dem die Ennox eine Art Sichtschutz errichtet hatten. Sie glaubten tatsächlich, heimlich agieren zu können.
    Schließlich war es Jörge, der das Schweigen brach. Der kleine, dürre Ennox mit den fettigen, schwarzen Haarsträhnen in der Stirn tauchte bereits zum zweitenmal in Jimmerin auf, und er richtete es so ein, daß er gerade da erschien, wo Nurtian sich aufhielt. „Eine Gruppe von sechs meiner Artgenossen bleibt hier in der Station", verkündete er. „Wir anderen zählen derzeit acht. Wir sind bereit, den Wunsch des Roboters zu erfüllen, nach Arkon zu Atlan gebracht zu werden."
    Der Kommandant ließ sich nichts anmerken, was er dachte.
    Er tat, als fiele ihm die Einwilligung und die Trennung von dem Roboter schwer. „Ihr habt uns von Atlans Abmachung mit Philip berichtet", entgegnete er schließlich. „Wir werden uns daran halten. Das heißt, wir werden euch nicht zu Botengängen und ähnlichen Dingen mißbrauchen. Ihr dürft hier frei ein und aus gehen, und wir integrieren euch in unsere Forschungsarbeiten, wenn ihr das wol..."
    „Schon gut, schon gut, alter Junge", fiel Jörge ihm ins Wort. „Das ist doch selbstverständlich. Der Roboter mit dem schauerlichen Namen macht uns Spaß. Wir werden ihn zum Häuptling bringen."
    „Einverstanden. Gute Reise!"
    Aber da war Jörge bereits verschwunden, und Barro Nurtian sah sich um. Er entdeckte keinen weiteren Ennox und rieb sich zufrieden die Hände.
    Sein Plan ging auf, und mehr konnte er in der derzeitigen Situation nicht erwarten.
    Dennoch bohrte irgendetwas in seinem Innern. Ein Gedanke ließ ihn nicht los. Wie lautete das Kodewort?
    Nach Tagen erst kam er darauf. Wenn Harian Meklos seinen Auftrag wirklich von Atlan persönlich erhalten

Weitere Kostenlose Bücher