1629 - Das Gift der schönen Laura
weg.
Eine blonde Frau hatte er nicht gesehen…
***
Last Corner - letzte Ecke!
Es war zu sehen, warum das Lokal so hieß, denn es war eine Eckkneipe.
Wir hatten uns kundig gemacht und das Ziel auch gefunden. Die Gegend war normal. Ältere Häuser, in denen es auch Geschäfte gab. Oft nur winzige Läden, in denen allerlei Kram verkauft wurde. Ich fragte mich, wie die Besitzer existieren konnten.
Die Hitze war an diesem Tag gnadenlos, obwohl die Sonne nicht auf die Stadt an der Themse niederstach. Ein dichter Dunstvorhang verbarg den Himmel. Das roch nach einem Gewitter.
Suko und ich hatte einen Parkplatz gefunden und gingen auf den Pub zu. Dessen Tür stand offen. So konnten wir einen Blick in das Innere werfen, in dem es alles andere als hell war. Es lag auch an den dunklen Scheiben, die das Licht abhielten.
Ich schob mich vor Suko in das Lokal hinein. Meine Augen gewöhnten sich schnell an das Halbdunkel. Ich sah eine lange Theke und dahinter einen Mann, der uns entgegenschaute. Er hatte seine Arme ausgebreitet und die Fäuste auf die Theke gestemmt. Bekleidet war er mit einem weißen Hemd, das flatterig seinen Körper umgab, der knochig aussah.
Die Haut zeigte eine ungesunde Röte.
Als wir vor der Theke anhielten, bemerkten wir das Glitzern in seinen Augen.
»Hier wird nicht gedealt, hier gibt es auch kein Falschspiel«, erklärte er uns.
Suko nickte. »Das haben wir auch nicht angenommen. Und deshalb sind wir nicht hier.«
»Und was will die Polizei dann von mir?«
Der Wirt hatte ein gutes Auge, das musste man ihm lassen.
Suko sagte: »Wir sind nicht einfach nur die Polizei, sondern kommen aus einem Gebäude, vor dem Scotland Yard steht.«
»Was soll das denn schon wieder?«
»Die Fragen stellen wir.«
»Auch gut.«
Ich hatte mich bisher rausgehalten und mich in der Umgebung umgeschaut.
Viele Gäste sah ich nicht. Nur vier Männer hielten sich hier auf.
Drei saßen an Tischen und schauten uns an. Ein Vierter hockte an der Theke und las Zeitung.
»Wollen Sie was trinken?«
Das wollten wir und entschieden uns für Mineralwasser. Der Wirt nickte.
Er stellte uns zwei geöffnete kleine Flaschen hin und ebenfalls zwei Gläser.
»Und weshalb sind Sie hier?«
Ich stellte die nächste Frage. »Wie heißen Sie?«
»Milton. Einfach nur Milton.«
»Sehr schön.«
Er grinste uns an. »Kann ich denn mal Ihre Ausweise sehen?«
»Gern.« Ich lächelte zurück. »So sicher sind Sie sich doch nicht - oder wie?«
Er hob die Schultern. »Man kann nie wissen.«
Wir zeigten ihm unsere Ausweise.
»Können wir nun zur Sache kommen?«
»Immer doch.«
»Gut, Mr. Milton. Es geht nicht um Sie und auch nicht um Ihren Pub hier. Es geht uns um einen Ihrer Gäste. Er heißt Charlie Penn. Was sagt Ihnen dieser Name?«
»Hm.« So lautete seine erste Antwort.
Wir kannten das Spiel. Milton wollte Zeit gewinnen und so tun, als wüsste er von nichts.
Suko sagte: »Wir haben gehört, dass er hier Stammgast sein soll.«
»Kann sein.«
Suko runzelte die Stirn. Ein Zeichen, dass ihm die Antwort nicht gepasst hatte. Er ließ noch einige Sekunden verstreichen, dann fuhr er den Wirt hart an.
»Wenn Sie nicht den Mund aufmachen, wir können auch anders. Wenn es sein muss, stellen unsere Kollegen Ihren Laden auf den Kopf. Da können Sie noch so harmlos tun, wir finden immer etwas. Es ist für Sie bestimmt besser, wenn Sie reden.«
»Und weiter?«, fragte er.
»Was ist mit Charlie Penn?«
Milton nickte. »Ja, er ist Stammgast hier.«
»Wunderbar. Und was wissen Sie noch von ihm?«
»Dass er hier in der Nähe wohnt.«
»Die genaue Adresse!«, forderte Suko.
Da musste der Mann erst nachdenken. Er gab sie uns dann bekannt und sprach weiter über seinen Gast.
»Hören Sie, Charlie ist okay. Der hat seine Rechnung immer bezahlt. Er hat hier keinen Stress gemacht. Gäste wie ihn wünscht man sich einige.«
»War er oft hier?«, fragte ich.
»Ja, manchmal jeden Abend.«
»Auch mit Laura?«
Meine Frage hatte ihn überrascht. Er trat einen kleinen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. »Wen meinen Sie denn mit Laura?«
»Eine Frau.«
»Klar.« Milton kratzte an seinem Kinn. »Aber ich habe keine Laura hier gesehen.«
»War er denn mal in Begleitung hier?«
»Nie mit einer Frau.«
Ich blieb am Ball. »Und er hat auch nie von ihr gesprochen. Oder?«
»Davon habe ich nichts gehört. Charlie hatte andere Themen. Eigentlich nur eines.«
»Und worum ging es da?«
Milton hob die Schultern. »Charlie war ein
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