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1629 - Das Gift der schönen Laura

1629 - Das Gift der schönen Laura

Titel: 1629 - Das Gift der schönen Laura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zocker, verstehen Sie? Er hat immer gewettet. Egal, auf was und auf wen. Zudem waren Pferde seine Leidenschaft. Er war der Typ mit den todsicheren Tipps. Frauen spielten in seinem Leben keine Rolle. Zumindest hatte er keine am Hals, wie er sich immer ausdrückte. Auch keine Laura. Aber warum fragen Sie mich? Wenden Sie sich doch an ihn.«
    »Das geht leider nicht mehr«, sagte Suko.
    »Warum nicht?«
    »Charlie ist tot!«
    Das war auch für den Wirt eine Überraschung. Beide sahen wir, dass er erbleichte. Er griff nach einem Tuch und trocknete seine Stirn. Er musste einige Male ansetzen, um sprechen zu können.
    »Habe ich richtig gehört? Er ist tot?«
    »Haben Sie.«
    Milton brauchte jetzt einen Schluck und goss Whisky in ein Glas. Aus leicht fiebrigen Augen schaute er uns nach dem Drink an.
    »Das verstehe ich nicht. Ich meine - hat man ihn denn umgebracht? Da Sie von der Polizei sind, muss ich davon ausgehen. Sonst wären Sie ja nicht hier - oder?«
    »Ja, er wurde ermordet, und wir suchen den Mörder.« Suko lächelte kalt.
    »Es kann auch eine Mörderin sein.«
    »Ach. Diese Laura?«
    »Gut gefolgert.«
    Milton überlegte. Er verkrampfte sich leicht, rang nach Luft und hob seine knochigen Schultern an. »Ich würde alles sagen, wenn ich etwas wüsste, aber über eine Laura weiß ich nichts. Er hat den Namen niemals erwähnt.«
    Ich runzelte die Stirn. »War er denn tatsächlich ein Einzelgänger, oder hatte er Freunde?«
    »Keine Ahnung. Zu mir kam er immer allein. Ich glaubte, dass er von Beruf Zocker war. Über andere Themen haben wir nie gesprochen. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Das war wenig. Aber so etwas Ähnliches hatten wir uns schon gedacht.
    Zumindest kannten wir jetzt die Adresse des Toten. Er wohnte in der Nähe, und dort wollten wir uns umschauen.
    Milton hatte sich wieder gefangen und fragte: »Haben Sie denn keinen Verdacht?«
    »Noch nicht«, gab Suko zu. »Und Sie wissen auch nicht, ob er Feinde hatte?«
    »Hier nicht.«
    Es hatte keinen Zweck, wenn wir uns noch weiter mit ihm unterhielten.
    Eine Frage musste ich trotzdem noch loswerden. »Hatte Charlie Penn denn Freunde? Oder Menschen, mit denen er sich gut verstand?«
    Der Wirt überlegte kaum. »Nicht, dass ich wüsste. Er war immer allein hier. Er hat niemanden mitgebracht. Nur habe ich mich einmal über eine seiner Bemerkungen gewundert. Ich habe sie bis heute nicht verstanden.«
    »Na, dann raus damit.«
    Milton starrte mich an. Dann sagte er leise: »Er hat mal von einem Gift der Hölle gesprochen.«
    »Oh, das ist ungewöhnlich.«
    »Dachte ich auch.«
    »Haben Sie denn nachgehakt?«
    Er verzog den Mund. »Ja, das habe ich. Charlie hat nur die Schultern angehoben und gemeint, dass man Gift auch wunderbar verpacken kann.«
    »Was hat er damit gemeint?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Kann er Laura damit gemeint haben?«
    Der Wirt verdrehte die Augen. »Was weiß ich? Hören Sie doch mit dieser Laura auf. Ich kenne sie nicht. Ehrlich.«
    »Sind Sie denn nicht neugierig geworden?«
    »Nein. Und wenn, ich hätte nicht nachgefragt.«
    »Gut«, sagte Suko. Das Wasser war in unseren Mägen verschwunden, und Suko zahlte die Rechnung. Viel hatten wir nicht herausgefunden.
    Mal schauen, ob uns eine Durchsuchung der Wohnung des Toten weiterbrachte.
    Suko hatte das Geld auf die Theke gelegt. Der Wirt nahm es nicht an. Er schaute zwischen uns hindurch auf die offene Tür, und sein Blick war so verändert, dass auch wir neugierig wurden.
    Zugleich drehten wir uns um.
    In der offenen Tür stand eine Frau!
    ***
    Wenn eine Frau ein Lokal betritt, ist das normalerweise kein besonderes Ereignis. In diesem Fall schon, sonst hätte der Wirt nicht so erstaunt geschaut.
    Sie war es zudem wert, angeblickt zu werden, denn was wir da sahen, das hatte schon Klasse.
    Die Frau war recht groß. Sie trug ein gelbes, schulterfreies Sommerkleid.
    Es endete in Kniehöhe und ließ viel von ihren Beinen sehen.
    Sie war einfach da. Und sie machte auf uns den Eindruck, als hätte sie sich verlaufen. Die anderen Gäste hatten sie ebenfalls gesehen und saßen starr auf ihren Plätzen.
    Das blonde Haar hatte die Frau nach hinten gekämmt. Am Stirnansatz zeigte es einen rötlichen Schimmer, den wir auch an den Augenbrauen sahen. Sie stand noch im Hellen und machte den Eindruck, als ob sie ihren Auftritt genießen würde.
    »Kennen Sie die Frau?«, fragte ich leise.
    »Nein«, flüsterte Milton zurück. »Aber die hat Klasse, das sage ich als Kenner.«
    Wir wollten ihm nicht

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