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163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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herzlich gleichgültig. Er überlegte, ob er es schaffen konnte, sich mitsamt dem Bett durch das Fenster zu stürzen. Wenn es unten auf schlug, würde es zerbersten, und er war nur noch mit den Ketten gefesselt. Aber ein Blick durch das an der anderen Wand befindliche Fenster verriet ihm, daß er im vierten oder fünften Stock sein mußte. Das Risiko, daß er selbst von dem zersplitternden Bett erschlagen wurde, war ihm zu groß.
    Also machte er es anders.
    Er rumpelte mit dem Bett zur Tür, stets ausbalancierend, damit es nicht wieder umkippte und alle Arbeit umsonst war. Schließlich hatte er die Tür erreicht und manövrierte das Bett so davor, daß es den Zugang versperrte. Wer immer als nächster hereinkam, würde seine Schwierigkeiten haben und das Bett zumindest stark beschädigen müssen. Wie Dorian Angelinas Naturell einschätzte, würde sie Gewalt anwenden und es völlig zerstören.
    Er hoffte, daß sie jetzt bald kam, denn das Stehen machte ihm noch mehr Beschwerden als das Liegen, zumal er von seinem Kraftakt erschöpft war.
    Und dann, endlich, als es draußen schon völlig dunkel geworden war, versuchte jemand die Tür zu öffnen. Dorian hielt den Atem an.
    Jetzt mußte es sich entscheiden, ob die Dämonin selbst ihn ungewollt befreite - oder ob dies sein Ende war!
    Er dachte an seine früheren Leben, die Asmodi ihm gewährt hatte. Damals hatte er immer noch die Gewißheit gehabt, in einem neuen Körper wiedergeboren zu werden, wenn sein Körper getötet wurde. Aber nachdem er Asmodi zusammen mit Olivaro ausgeschaltet hatte, schien es so, als sei seine Unsterblichkeit wieder von ihm genommen, die manchmal auch ein Fluch gewesen war - der Fluch, immer wieder sterben zu müssen, manchmal unter grausamen Umständen, um wiedergeboren zu werden.
    Und selbst wenn er wiedergeboren werden würde - was würde aus Martin, seinem Sohn, was aus Coco und was aus seinen Freunden und Gefährten? Und was aus seinem Kampf gegen die Schwarze Familie?
    Dorian hing am Leben wie jeder andere Mensch, vielleicht sogar stärker, weil er in den Jahrhunderten den Tod in all seinen schrecklichen Variationen bis zur Neige ausgekostet hatte.
    Und in seiner aktuellsten Ausgabe erstürmte der Tod soeben das Hotelzimmer…

    Akbar, der Große, zitterte in seiner kugelförmigen Flasche. Er hatte die Macht der Hexe gespürt. Sie war da, sie hatte es geschafft, nach ihm zu spüren. Er hatte sie abgewehrt, aber er ahnte, daß sie nicht aufgeben würde.
    Ein Teil seines Blickes in die Zukunft war Wirklichkeit geworden!
    Der Flaschenteufel verspürte Furcht. Die Dämonin Angelina aus der Schwarzen Familie, die ihm Hilfe zugesagt hatte, war bisher noch nicht eingetroffen. Das beunruhigte ihn. Es konnte ihm auch nicht helfen, daß nur die Hexe Zamis gekommen war, daß der Dämonenkiller Hunter nicht bei ihr war. Die Zamis allein war schon schlimm genug. Akbar kannte ihre wahre Stärke nicht, aber er hatte sich einst über die Zamis-Sippe informiert, als es diese noch gab. Und er fürchtete ihre Kräfte, wenn es hart auf hart ging.
    Er mußte der Hexe zuvorkommen.
    Sicher, er war stark. Aber da stand dieser magielose Zustand bevor, von dem er nur wußte, daß er hier stattfinden würde, nicht aber wann! Und wenn es ihn traf, war er der Hexe ausgeliefert. Sie würde ihre magischen Kräfte auch nicht benutzen können, aber sie konnte die Flasche zerstören, in der er sich befand.
    Und das durfte nicht geschehen. Er würde sterben. Er konnte nicht außerhalb des Behältnisses existieren. Auch wenn in den alten Geschichten immer berichtet wurde, daß der Flaschengeist ins Freie drang, wenn man den Korken löste, oder daß er aus Aladins Wunderlampe hervorquoll, wenn dieselbe gerieben wurde - die Wirklichkeit war anders. Akbar war gezwungen, sich im Innern der Flasche aufzuhalten. Von dort aus konnte er seine Kräfte entfesseln und wirken lassen. Von dort aus zog er seine Fäden wie die Spinne im Netz.
    Akbar rief mit der Kraft seines Geistes nach Mahmed Akhamoud. Und er erteilte dem Scheich einen Auftrag, dem sich dieser nicht entziehen konnte. Akhamoud wollte nicht, aber er mußte für den Dämon arbeiten. Denn er befand sich längst in dessen Gewalt. Er brauchte Akbar.
    Und das nutzte dieser aus…

    Angelina erreichte das Hotelzimmer, in dem sie Dorian Hunter gefangen wußte. Sie hatte sich den Genuß, mit ihm abzurechnen, bis zum Abend aufgehoben und in der Zwischenzeit noch andere Dinge erledigt. Inzwischen wollte sie schon nicht mehr nach

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