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163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der kleinere von ihnen. Dorian starrte die beiden an. Was wollten sie von ihm? Sie sahen nicht ungefährlich aus, und er fühlte sich erschöpft. Zu viel war in den letzten Stunden auf ihn eingestürmt. Er war am Ende seiner Kräfte. Das einzige, was er brauchte, war Schlaf. Und den fand er noch nicht. Das, was er am wenigsten brauchte, war jetzt eine weitere Prügelei mit diesen beiden Männern.
    „Was hat Angelina euch bezahlt?" fragte er müde. „Laßt mich in Ruhe, ich zahle euch das Doppelte."
    Der Kleine schüttelte den Kopf.
    „Bezahlt? Nichts hat sie bezahlt", zischte er böse. „Sie ist einfach verschwunden und hat uns stehengelassen. Da haben wir gedacht, daß wir uns an Sie halten, Signore. Was haben Sie mit Angelina zu tun? Warum war sie so versessen darauf, daß wir Sie lebend entführen sollten?"
    Dorian begriff.
    Die beiden kleinen Gangster witterten ein Geschäft. Sie mußten auf sein Erscheinen gewartet haben, nachdem ihnen klar wurde, daß sie die Dämonin wohl nicht wiedersehen würden. Der Dämonenkiller gestattete sich ein spöttisches Lachen.
    „Glauben Sie im Ernst, Signori, daß Sie das Kopfgeld jetzt von mir bekommen? Ich fürchte, das dürfte ein wenig lächerlich sein."
    Die Polizeisirenen waren vor dem Hotel verstummt. Wahrscheinlich waren die Carabinieri bereits auf dem Weg nach oben. Dorian verspürte steigende Unruhe. Die beiden Gangster schien das nicht im mindesten zu stören. Der Kleine wippte auf den Fußballen.
    „Vielleicht kennen Sie Signorina Angelina etwas besser als wir", sagte er. „Denn ohne Grund wollte sie bestimmt nicht, daß wir über Sie herfallen. Ich hoffe, Sie sind uns deshalb nicht böse. Wir hätten denselben Auftrag auch für Sie übernommen."
    Dorian schüttelte etwas sprachlos den Kopf. Die Frechheit dieser Männer war schon bewundernswert! Der Kleine fuhr fort: „Sehen Sie, Angelina hat uns betrogen. Und da Sie sie kennen, wissen Sie vielleicht auch etwas darüber, wo wir sie finden können."
    „Oh, nein", flüsterte Dorian. „Das ist zuviel. Ich halt's nicht aus. Freunde, ihr seid von allen guten Geistern verlassen. Glaubt ihr im Ernst, ich würde es euch sagen? Nicht einmal, wenn ich mich dadurch an ihr rächen könnte… ihr seid Gangster, aber Menschen. Sie würde euch töten."
    „Aber uns doch nicht", grinste der Kleine, und der andere, der den großen Schweiger spielte, nickte dazu.
    Dorian winkte ab. „Nichts. Ich weiß nichts, ich sage nichts, und die Carabinieri dürften schon auf dem Korridor sein."
    „Dann hatten wir eben Pech", sagte der Kleine, schob sich an Dorian vorbei und kletterte aus dem Fenster. Der große Schweiger folgte ihm. Binnen Augenblicken waren die beiden verschwunden.
    Dorian eilte ebenfalls zum Fenster. Er sah, wie die beiden die Feuerleiter hinunterturnten.
    Da sah er einen schmalen Zettel auf dem Tisch neben dem Schrank liegen. Einen Zettel, den er auch vorhin schon beim Durchsuchen des Zimmers gesehen, aber nicht beachtet hatte. Jetzt nahm er ihn an sich und warf einen Blick darauf.
    Es handelte sich um eine geschwungene, unverkennbar weibliche Handschrift. Die Handschrift der Dämonin Angelina?
    Trinidad,
las Dorian. Dahinter war ein Datum vermerkt und ein Name, dazu eine kurze Skizze, die Dorian nicht begriff. Aber es schien sich um eine Art Lageplan zu handeln. Der Name lautete:
Makemake.
    Da begriff er.
    Er hatte einen Hinweis auf Angelinas nächstes Reiseziel in der Hand.
    Und als die Carabinieri über den Korridor rannten, um das Zimmer zu betreten, verschwand auch Dorian hastig über die Feuerleiter nach draußen.
    Ein Weg, dachte er grimmig, der ihm eigentlich auch für den Hinweg hätte einfallen sollen. Das zerstörte Fenster war nicht zu verfehlen.
    $
    In den frühen Morgenstunden fand er das Magnetfeld wieder, mit dem er Neapel unfreiwillig erreicht hatte. Um diese Zeit war der Straßenverkehr fast unbedeutend, und es gelang ihm, das Feld neu abzustecken und sich einzufädeln. Er hatte wieder Castillo Basajaun angepeilt - und kam zu seiner Überraschung diesmal exakt dort an, wohin er wollte.
    Er begriffs nicht so recht.
    Ursprünglich hatte er sich sofort wieder auf die Reise machen und nach Coco suchen wollen. Aber er war zu erschöpft dazu. Die Anstrengungen forderten ihren Tribut. Er schaffte es gerade noch, mit Martin zu sprechen, der sehr erstaunt war, daß sein Vater allein zurückkehrte. Dorian bat ihn, telepathischen Kontakt mit seiner Mutter aufzunehmen. Er war erleichtert, als er erfuhr, daß

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