163 - Der Zauberhelm
sein.
Unseretwegen? Wegen Jack Bixby?
Wir beschlossen, uns die brasilianische Karnevals-Show anzusehen. Mr. Samba war einen Theaterbesuch wert - und mit Sicherheit auch einen Besuch in seiner Garderobe, nach dem Auftritt.
Okay, was Caulfield und sein Komplize getan hatten, hieß ich nicht gut, aber ich konnte auch nicht zulassen, daß Parembao Rache nahm und sich seinen Zauberhelm wiederholte, denn sobald er ihn aufsetzte, würde er ausschließlich das tun, was ihm die Hölle eingab.
Eine Tote - Kay Morley - reichte.
Es durfte zu keinem Blutbad kommen. Das ließ sich aber nur vermeiden, wenn wir Jack Bixby aus dem Verkehr zogen und Parembao zwangen, seine Rachegelüste zu vergessen und ohne den Zauberhelm abzureisen.
***
Parembao starrte den jungen Mann durchdringend an. »Wer bist du?«
»Ich heiße Caulfield.«
»Bist du mit Wendell Caulfield verwandt?«
»Er ist mein Vater.«
»Du hast einen Verbrecher zum Vater, einen Räuber und Mörder!« sagte Parembao anklagend.
Fenmore Caulfield nickte. »Ich weiß.«
Der Wabaro musterte ihn argwöhnisch. »Dich beherrscht die Kraft meines Zauberhelms.«
»Ich habe ihn aufgesetzt.«
Es funkelte in Parembaos schwarzen Augen. »Das ist dir nicht bekommen.«
»Der Helm machte mich zu seiner Kreatur«, gestand Fenmore Caulfield. »Ich habe ein Mädchen umgebracht.«
»Du wirst weiter töten, immer wieder wird dich dieser Drang überkommen.«
»Ich werde mich nicht dagegen wehren.«
»Das könntest du auch gar nicht«, erklärte Parembao. »Du besitzt keinen eigenen Willen mehr. Es geschieht nur noch, was die Kraft des Helms dir befiehlt. Wo befindet sich mein Eigentum?«
»Im Museum.«
Zorn glitzerte in Parembaos Augen. »Mein Helm ist jedermanns Blicken preisgegeben?«
»Ausgestellt ist nur eine Kopie. Das Original ist im Keller-Tresorraum eingeschlossen.«
»Ich muß meinen Flügelhelm wiederhaben«, knurrte Mr. Samba. »Lange mußte ich auf die Kräfte der Hölle verzichten, doch nun sollen sie mich wieder durchdringen und leiten.«
»Ich bin hier, um dich zu warnen«, sagte Fenmore Caulfield. »Ein Mann namens Tony Ballard - ein Dämonenjäger - und eine weiße Hexe interessieren sich für den Zyklopenhelm. Vielleicht möchten sie ihn nur in Verwahrung nehmen, es kann aber auch sein, daß sie versuchen, die Zauberkraft, die den Helm ausfüllt, zu vernichten.«
»Das wird ihnen nicht gelingen«, behauptete Parembao überzeugt. »Niemand ist der Kraft des Helms gewachsen!«
»Du kannst nicht wissen, welche Waffen sie besitzen.«
»Ich kenne die Kraft meines Helms«, erwiderte Parembao. »Wir reden nach der Vorstellung weiter.« Damit entließ er Fenmore Caulfield vorläufig.
Der junge Mann verließ die Garderobe. Parembao setzte sich vor den Schminkspiegel, doch Fenmore Caulfield blieb nur fünf Minuten fort.
Als er die Garderobe des Wabaro-Indianers wieder betrat, spürte dieser sogleich die aufgestaute Aggression, die aus dem jungen Mann hervorbrechen wollte.
»Sie sind da!« knurrte Caulfield. »Im Theater!«
»Wer?«
»Die weiße Hexe und der Dämonenjäger«, antwortete Fenmore rauh. »Sie sitzen im Zuschauerraum!«
Parembao wollte, daß Caulfield ihm die beiden zeigte. Er verließ mit ihm die Garderobe und begab sich mit ihm auf die Bühne. Seitlich im Vorhang befand sich ein Guckloch.
Durch dieses zeigte Fenmore Caulfield dem Wabaro-Indianer Roxane und Tony Ballard. Feinde des Helms, Feinde der Hölle! Mr. Samba schickte den jungen Mann von der Bühne.
Halbnackte Mädchen in glitzernden Perlenbikinis, mit großen Federn geschmückt, nahmen nervös Aufstellung. Das Lampenfieber hatte sie wie vor jedem Auftritt gepackt.
Es würde erst vergehen, wenn sich der Vorhang hob und die Show ihren Anfang nahm. Nur Parembao blieb von diesem Fieber stets verschont.
Völlig gelassen wartete er auf seinen Auftritt, ruhig und konzentriert. Seine Kollegen beneideten ihn um diese Ruhe. Er kehrte in seine Garderobe zurück.
Seine Darbietung würde genauso ablaufen wie immer - bis auf eine Ausnahme… Der Wabaro-Indianer öffnete einen Schrank und entnahm diesem sein Blasrohr und Giftpfeile.
Die weiße Hexe und der Dämonenjäger sollten diese Vorstellung nicht überleben!
***
Fenmore Caulfield wartete hinter dem Theater. Er würde wieder hineingehen, sobald die Vorstellung begonnen hatte. Im Schutz der Dunkelheit würde er sich zu den Zuschauern gesellen und sich die farbenprächtige brasilianische Samba-Show ansehen, und kurz vor dem Finale würde
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