Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
163 - Der Zauberhelm

163 - Der Zauberhelm

Titel: 163 - Der Zauberhelm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
leise.
    »Ich empfange feindselige Signale«, raunte mir die weiße Hexe zu. »Als wüßte Parembao, wer wir sind.«
    ***
    Terence Pasquanell wußte ebenfalls von Parembaos Zauberhelm, und selbstverständlich wollte auch er ihn besitzen, denn dann brauchte er Yora nicht zu dienen. Er konnte ihr die verdammten Augen zurückgeben und mit Hilfe des Zauberhelms sehen.
    Er erbat sich von der Dämonin Bedenkzeit, die sie ihm großzügig gewährte, obwohl es nach ihrer Ansicht nichts zu überlegen gab. Pasquanell konnte nur einverstanden sein. Eine andere Möglichkeit sah Yora für ihn nicht.
    Für den bärtigen Werwolf jäger war es deshalb beinahe lebensnotwendig, den Zyklopenhelm in seinen Besitz zu bringen. Er nützte die Frist, die ihm Yora gewährt hatte, sogleich.
    Angeblich wollte er persönliche Dinge regeln, in Wirklichkeit aber traf er Vorbereitungen, die darauf abzielten, den Flügelhelm zu übernehmen.
    Ihm kam alsbald zu Ohren, daß auch andere ›seinen‹ Helm haben wollten: Zum ersten der rechtmäßige Besitzer Parembao, dann ein Gangsterboß namens Barry Shaddock und - last but not least - auch noch Roxane und Tony Ballard.
    Egal, wie viele gierige Hände sich noch dem Zauberhelm entgegenstreckten, er, Terence Pasquanell, mußte das Rennen machen, das war von existenzieller Wichtigkeit.
    Er brachte in Erfahrung, daß sich Barry Shaddock einen wertvollen Trumpf in diesem Spiel beschafft hatte, und er beschloß, zunächst einmal abzuwarten.
    Sollte es dem Gangsterboß gelingen, den Zauberhelm an sich zu bringen, würde er postwendend bei ihm erscheinen und ihn ihm entreißen, und Shaddock konnte dann von Glück sagen, wenn er am Leben bleiben durfte.
    Im Moment arbeitete Shaddock für Terence Pasquanell, ohne es zu wissen. Der bärtige Werwolfjäger ließ Shaddock nicht aus den Augen.
    ***
    »Abführen!« kommandierte Jerry Dreyfuss und zeigte auf Fenmore Caulfield.
    Der Befehl galt Bob Kendall und Blake Eckman. Kendall legte dem jungen Mann die Hand auf die Schulter. »Komm, mein Junge.«
    »Nimm die Angelegenheit nicht weiter tragisch«, riet ihm Barry Shaddock. »Es wird sich alles in Wohlgefallen auflösen. Jeder wird bekommen, was er möchte, du deine Freiheit, dein Vater dich und ich… den Zauberhelm. Betrachte dich vorläufig als mein Gast.«
    »In Handschellen?« entgegnete Fenmore und hob die gefesselten Hände.
    »Eine notwendige Vorsichtsmaßnahme«, gab der Gangsterboß zurück. »Damit du uns nicht abhanden kommst. Du bekommst ein schönes Zimmer, und wenn du irgendeinen Wunsch hast, brauchst du ihn nur auszusprechen. Wir werden uns bemühen, dir den Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten.«
    Bob Kendall und Blake Eckman nahmen den Gefangenen in die Mitte und führten ihn hinaus. Sie brachten ihn in ein geräumiges Zimmer im Erdgeschoß, dessen Fenster nur einen einzigen Schönheitsfehler hatte: es war vergittert.
    Das Bett war groß und sah sehr bequem aus, es gab ein Sofa, zwei Sessel, einen Fernsehapparat, und die Hausbar war gut bestückt.
    »Mehr Komfort als im Hilton«, behauptete Eckman grinsend.
    »Setz dich, mach es dir bequem«, riet Kendall dem jungen Mann.
    »Fühl dich wie zu Hause.«
    Fenmore Caulfield nahm Platz und verlangte einen Drink. Kendall war so freundlich, ihm einen Scotch zu servieren, dann zog er sich mit Eckman zurück.
    Bevor sie aus dem Zimmer gingen, meinte Kendall: »Du brauchst nur zu husten, schon sind wir zur Stelle. Wir stehen vor deiner Tür.«
    »Ist ja ungeheuer beruhigend, das zu wissen«, brummte Fenmore, griff nach der Fernbedienung und schaltete das Fernsehgerät an. Keiner der Gangster wußte, daß er dieses Spiel jederzeit beenden konnte.
    Die Augen würden sie aufreißen, wenn sie sahen, wen sie eingefangen hatten, doch noch paßte es ihm, mitzumachen.
    Er war gespannt, wie sein Vater auf die Entführung reagieren würde. Würde er sich vom Zauberhelm trennen? Fenmore grinste. Er hatte dem Gangsterboß absichtlich verraten, daß es zwei Helme im Museum gab - das Original und die Kopie.
    Sein Vater hätte mit Sicherheit versucht, dem Gangsterboß die Kopie unterzujubeln, das war nun nicht mehr möglich. Fenmore verfolgte damit ein ganz bestimmtes Ziel: Barry Shaddock sollte den echten Helm in die Hände bekommen und aufsetzen, damit er so wurde wie er selbst.
    Genauso ahnungslos wie er sollte sich der Gangsterboß den Zyklopenhelm über den Kopf stülpen und zur ›Helm-Kreatur‹ werden. Warum soll es ihm besser gehen als mir?

Weitere Kostenlose Bücher