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1630 - Das Vampirwelt-Monster

1630 - Das Vampirwelt-Monster

Titel: 1630 - Das Vampirwelt-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die ganze Nacht würde es nicht andauern. Außerdem kam die Morgendämmerung schon recht früh. Bis dahin musste alles erledigt sein.
    Die Vampirin hatte sich den Kopf darüber zerbrochen, was Mallmann von ihr wollte. Eine Erklärung fand sie nicht. Sie ging nur davon aus, dass es schon etwas Großes und auch Ungewöhnliches sein musste, wenn er seine ehemalige Verbündete und jetzige Feindin treffen wollte.
    Und er hatte dabei sicherlich einen Trumpf im Ärmel, den er auch ausspielen würde.
    Auch wenn sie sich so locker gab, konnte man bei ihr doch von angespannten Sinnen sprechen.
    Ihr Gehör war perfekt. Jedes Geräusch nahm sie wahr.
    Keines beunruhigte sie. Es waren die Laute der Nacht, verursacht von den Tieren, die durch den Wald huschten und dort ihre Bleibe hatten.
    Dann kam es anders. Das Geräusch hörte sie hinter sich. Und sie wusste auch, was es bedeutete. Dabei wunderte sie sich, dass sich Mallmann ihr auf diese Weise näherte. Sie hatte damit gerechnet, dass er als Fledermaus zu ihr stoßen würde.
    Lässig drehte sich die Blutsaugerin um und zeigte einen leichten Anflug von Überraschung, denn Dracula II war es nicht, der plötzlich vor ihr stand. Sie starrte auf eine andere Person. Eine Frau wie sie. Auch dunkel gekleidet, aber mit Haaren, die in die Höhe toupiert und dort zusammengelegt waren.
    Sie trug ein Oberteil, das mehr einer Weste glich und durch Schnüre unter den Brüsten zusammengehalten wurde. In Höhe der Hüften befand sich ein Gürtel, den sie tragen musste, denn dort gab es die Scheide, in der ihr Schwert steckte.
    Es war eine Waffe, mit der sie perfekt umgehen konnte und die sie auch brutal und gnadenlos einsetzte.
    Schließlich wurde Loretta nicht grundlos die Köpf erin genannt. Sie war Mallmanns neue Vertraute und hatte praktisch Justine abgelöst. Auch sie war eine Blutsaugerin und jemand, der kein Erbarmen kannte.
    Mallmann konnte sich hundertprozentig auf sie verlassen. Sie als Killerin einsetzen zu können bereitete ihm eine besondere Freude, so bekam er wieder Kontakt zur normalen Welt.
    Selbst Justine Cavallo, die ansonsten nichts und niemanden fürchtete, war bei ihr vorsichtig, und auch jetzt nahm sie eine angespannte Haltung ein.
    »Du, Loretta?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Ist Mallmann zu feige?«
    Loretta lachte auf. »Wie kannst du so etwas nur sagen? Er ist perfekt, er hat mich aus Staub geschaffen, er ist nicht feige. Er hat mich nur gern an seiner Seite.«
    »Dann wird er noch kommen?«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Und was willst du von mir?«
    Loretta lächelte, und sie präsentierte fast weiße Zähne.
    »Ich wollte mal meine Vorgängerin zu Gesicht bekommen. Wieder mal, muss ich sagen.«
    »Das hast du jetzt.«
    »Und ich kann mich immer nur wundern, dass sich Dracula II auf eine wie dich verlassen hat.«
    Es war eine reine Provokation, die Justine entgegengeschleudert worden war. Sie wusste nicht, warum die Köpferin das tat.
    Eines allerdings stand fest. Justine musste davon ausgehen, dass Loretta sie hasste und davon ausging, dass eine von ihnen beiden zu viel auf der Welt war.
    Es konnte durchaus sein, dass Loretta den Kampf wollte, und darauf stellte sich Justine ein.
    »Okay, sag, was du willst.«
    »Am liebsten deinen Kopf.«
    Justine nickte. »Das habe ich mir gedacht. Ich stehe hier. Bitte, du kannst ihn dir holen.«
    Loretta zog mit einer eleganten Bewegung ihre Waffe. Es war ein dünnes Schwert, dessen Klinge beidseitig höllisch scharf geschliffen war.
    Sie ließ die Klinge mit zwei zackigen Bewegungen durch die Luft sausen, wobei ein gut hörbares Pfeifen entstand.
    »Soll mir das Angst einjagen, Loretta?«
    »Nein. Respekt.«
    »Habe ich nicht vor dir.« Die Cavallo lachte. Danach provozierte sie ihre Nachfolgerin. »Du bist doch ein Nichts. Eine Unperson, die von einem anderen abhängig ist. Man hat dich entstehen lassen. Du bist so etwas wie Frankensteins Monster, falls dir das etwas sagt. Nichts kannst du aus eigenem Antrieb tun, und es ist einfach lächerlich, mich mit deinem Schwert zu bedrohen. Du würdest gar nicht zuschlagen dürfen, weil Mallmann etwas von mir will.«
    Loretta war keine Person, die eine Provokation ertragen konnte. Da musste sie sich einfach Luft verschaffen, was sie auch tat.
    Urplötzlich sprang sie in die Höhe und hatte den Boden kaum erreicht, als sie auf Justine zustürmte und mit ihrer Waffe zweimal einen Kreis über ihrem Kopf schwang, bevor sie ihr Ziel erreichte.
    Die Klinge fuhr auf Justines Hals zu.

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