1630 - Das Vampirwelt-Monster
in meine Hand.
Genau das hatte ich gewollt.
Nicht mit dem Kreuz wollte ich Loretta erledigen. Sie sollte auf genau die Weise vernichtet werden, wie sie es für mich vorgesehen hatte.
Kopf ab!
Ich ließ das Kreuz verschwinden. So war es nicht mehr in ihrer Nähe und konnte auch nicht mehr von ihr wahrgenommen werden. Da bestand die Chance, dass sie sich wieder erholte.
Das hatte ich einkalkuliert. Sie sollte sehen, was ich vorhatte.
Sie war kein Mensch, auch wenn es so aussah.
Wir starrten uns an.
Ich hatte die Waffe bereits zum Schlag angehoben und zielte auf den Hals der Gestalt.
Loretta brüllte. Sie wollte retten, was zu retten war. Ich sah ihre wilden Kopfbewegungen, als sie auf mich zustürmte.
Mitten in meinen Schlag hinein. Den hatte ich seitlich angesetzt.
Ich hörte das Pfeifen, als die Klinge durch die Luft schnitt. Das Geräusch hielt sich nur einen Sekundenbruchteil und dann - ja, dann war so gut wie kein Widerstand zu spüren, als das scharfe Metall den Kopf vom Körper der Köpferin trennte. Es dauerte Sekunden, bis der Kopf kippte und wenig später auf den Boden prallte.
Dort zerplatzte er. Vor meinen Augen verwandelte er sich in eine Staubwolke, die in die Höhe quoll und dann Nachschub bekam, als der Körper auf den Boden prallte und sich ebenfalls auflöste.
Es gab keine Köpferin mehr.
Ich hielt noch immer ihre Waffe fest. Jetzt sank meine Hand langsam nach unten. Erst allmählich wurde mir bewusst, was mir da gelungen war. Ich hatte eine von Mallmanns Gestalten vernichtet, die zudem sein Werk war.
Leider war es mir nicht gelungen, an das VampirweltMonster heranzukommen, aber in dieser Nacht war noch vieles möglich.
»Bravo, John, bravo! Besser hätte ich es auch nicht machen können.«
Ich drehte mich um und sah Suko wie eine Schattengestalt in der Nähe stehen und winken.
»Okay«, sagte ich, »lass uns gehen. Falls ich es dir noch nicht gesagt habe, erfährst du es jetzt. Eigentlich hasse ich Geisterbahnen…«
***
Die Situation stand auf des Messers Schneide. Das wussten Jane Collins und die Cavallo genau. Dracula II musste etwas tun, er würde auch was unternehmen, aber noch standen ihm zwei Personen im Weg.
»Gleich passiert was!«, flüsterte Justine. »Halt du dich zurück. Ich werde ihn angehen.«
Bevor Jane eine Antwort geben konnte, änderte sich alles. Und es hing mit Dracula II zusammen. Er verhielt sich so, dass auch Justine davon überrascht wurde. Aus seinem offenen Mund wehte ein Laut, der mit einem Schrei zu vergleichen war und auch als Startsignal angesehen werden konnte.
Selbst die Cavallo hatte mit dieser schnellen Aktion nicht gerechnet.
Bevor sie etwas dagegen unternehmen konnte, war Mallmann bei ihr. Er drosch seine Fäuste gegen ihren Hals und gegen die Brust. So wurde die Vampirin zur Seite geschleudert und riss Jane Collins sogar noch mit sich. Mallmann aber hatte freie Bahn.
Er stürmte aus dem Container ins Freie. Dort lief er noch einige Schritte, bevor er seine Überlegenheit voll ausspielte. In der Bewegung begann seine Verwandlung, und plötzlich war aus dem Menschen eine riesige Fledermaus geworden, die mit zackigen Bewegungen in den Himmel stieg.
Die Cavallo taumelte zuerst ins Freie. Und sie sah noch, dass Mallmann floh.
»Was war los? Warum ist er geflohen?« Justine schrie Jane an, die ihr keine Antwort geben konnte und nur die Schultern hob.
Jane schlug die Tür des Containers hinter sich zu und ging mit schleppenden Schritten auf das Gelände des Rummelplatzes zu.
Es war ihr egal, ob die Cavallo ihr folgte…
***
Vor der Geisterbahn drängten sich die Menschen, und auf der Bahn sah sie ihre Freunde John und Suko.
Jane kämpfte sich durch und gesellte sich zu den beiden. Da hörte sie, dass es keine Loretta mehr gab.
»Das muss Mallmann gespürt haben, John. Er sah es als große Niederlage an, und deshalb ist er wohl auch so schnell geflohen.«
»Das denke ich auch.«
Jane lehnte sich gegen mich. »Loretta wird uns keine Probleme mehr bereiten. Aber was ist mit dem Monster aus der Vampirwelt?«
»Da musst du Mallmann fragen. Ich denke, dass es auch keinen Sinn hat, nach beiden zu suchen. Du weißt selbst, dass er seine Fluchtchancen immer ausgenutzt hat. Er wird sich von seiner Niederlage erholen und irgendwann einen neuen Angriff starten.«
»Ja«, flüsterte Jane, »und dabei soll er ein-für alle Mal verrecken. Ich kann ihn nicht mehr sehen.«
Ich nickte ihr zu und schaute dabei in ihre Augen, in denen die Wut
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