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1631 - Die Taiga-Göttin

1631 - Die Taiga-Göttin

Titel: 1631 - Die Taiga-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Möglichkeit.
    Ein befreundetes Ehepaar besaß ein Wochenendhaus an der Küste. Westlich von Brighton. Das Ehepaar war momentan nicht in London. Beide befanden sich auf einer Kreuzfahrt, die sicher noch zwei Wochen dauern würde. Den Schlüssel zum Haus hatten sie den Sarows hinterlassen. Helen hatte schon öfter gedrängt, dass sie doch dort hinfahren und einige Tage Urlaub machen sollten.
    Bisher hatte sich Igor immer geweigert. Das sah er nun anders. Es war eine perfekte Idee, Sohn und Frau in diesem Haus unterzubringen. Er würde sagen, dass er nachkam.
    Ja, so musste es laufen.
    Mittlerweile war es Tag geworden. Zwar noch nicht sehr hell, aber es gab schon das Grau der Dämmerung, das über den Himmel schlich und sich immer weiter ausbreitete.
    Seine Angst war zwar ein wenig zurückgegangen, vorhanden war sie nach wie vor, ebenso wie das Gefühl, unter einer besonderen Kontrolle zu stehen.
    Im Haus gab es keine Fremden. Wenn er beobachtet wurde, dann von außen.
    Da wollte er nachschauen.
    Das Haus stand auf einem kleinen Grundstück. Es war mehr eine Parzelle mit einem winzigen Garten. Die Hälfte der Miete wurde vom russischen Staat übernommen, sonst hätte sich die Familie ein Haus in dieser Gegend nicht leisten können.
    Dicht vor der Haustür blieb Igor stehen und horchte noch mal in die Umgebung hinein.
    Es war nichts zu hören.
    Durch ein kleines Fenster neben der Haustür schaute er nach draußen.
    Dort war es inzwischen etwas heller geworden, aber großartig zu sehen gab es nichts. Die Straßenlaternen würden bald ausgeschaltet werden, und er entdeckte auf der schmalen Straße keine Bewegung.
    Normalität eben…
    Igor schüttelte den Kopf.
    Er dachte daran, dass er sich wie ein Verfolgter verhielt. Oder schon wie ein Idiot, der sich eventuell etwas einbildete.
    Er schloss die Tür auf und öffnete sie.
    Eine kühle Morgenluft empfing ihn.
    Gerade jetzt erlosch das Licht der Laternen. Es wurde wieder etwas dunkler.
    Es war ihm zuvor nur etwas aufgefallen, das er jetzt nicht mehr sah.
    Einige Meter vor ihm lag etwas auf dem Weg, das er jetzt als einen dunklen Klumpen wahrnahm.
    Das hatte er vor dem Duschen noch nicht gesehen, aber jetzt lag es da.
    Zu vergleichen mit einem dunklen Paket.
    Sein Herz schlug schneller. Igor überlegte, ob er hingehen und sich das Paket anschauen sollte. Er zögerte noch, da er ein ungutes Gefühl hatte.
    Das überwand er in den nächsten Sekunden und setzte sich in Bewegung.
    Seine Neugierde war stärker als seine Angst.
    Um ihn herum blieb alles still, und es tat sich auch nichts, als er vor dem Paket stehen blieb.
    Licht brauchte er nicht.
    Es war hell genug, um aus der Nähe alles erkennen zu können, und er hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken.
    Stattdessen verkrampfte er sich, als er nach unten schaute und den toten Hund sah, wobei er zugleich das Blut roch, das sich auf dem Tier ausbreitete.
    Vor seinen Füßen lag der tote Körper, und er sah auch das Helle in der Mitte.
    Zuerst wusste er nicht, um was es sich handelte.
    Er musste sich bücken und entdeckte auch die dicke Nadel, die in den toten Hundekörper hineingerammt worden war und mit der die Botschaft festgehalten wurde.
    Igor Sarow zitterte am gesamten Leib, als er den Zettel einfach abriss.
    Er war nicht überall nur weiß.
    Auf einer Seite stand etwas geschrieben, und zwar in dicken schwarzen Buchstaben.
    Es war eigentlich ein harmloser Text.
    Aber nicht für Insider wie ihn.
    DIE GÖTTIN VERGISST KEINEN!
    Also doch, dachte er entsetzt. Ich habe mich nicht geirrt. Sie sind hier gewesen. Sie sind über mein Grundstück geschlichen, haben mich beobachtet und auch die Nachricht hinterlassen. Und jetzt?
    Er richtete sich auf und blickte sich um. Weiter unten in der Straße ließ jemand den Motor seines Autos an und fuhr davon.
    Es wurde wieder still.
    Igor stand noch immer an derselben Stelle. Er konnte sich nicht bewegen. Er fühlte sich leer, aber dann dachte er an seine Familie.
    Wie sollte er seiner Frau den Tod dieses Hundes beibringen?
    Es gab einige Bewohner in der Nachbarschaft, die Hunde hielten. Dazu gehörte dieses Tier hier nicht.
    Das machte ihn schon etwas froher. Nur blieb leider die Tatsache bestehen, dass hier ein totes Tier vor seinen Füßen lag.
    Er konnte es nicht liegen lassen und musste es wegschaffen.
    Noch einmal blickte er sich um, sah auch besonders intensiv zurück zum Haus, um zu sehen, ob sich dort jemand zeigte. Seine Frau war oft früh auf den Beinen, aber jenseits der

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