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1631 - Die Taiga-Göttin

1631 - Die Taiga-Göttin

Titel: 1631 - Die Taiga-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausatmen, aber dieser Rauch hatte menschliche Konturen, die flatternd und zitternd der Decke entgegen stiegen, sie aber nicht mehr erreichten, weil die durchsichtige Gestalt auf dem Weg dorthin ihre menschliche Form verlor und nach allen Seiten hin zerfaserte. Eines stand fest: Die Kraft der Peitsche war stärker gewesen als die Macht der Göttin.
    Igor Sarow lag noch immer am Boden. Er traf auch keine Anstalten, sich zu erheben.
    Die Schreie waren verklungen. Jetzt drangen nur noch keuchende Laute aus seinem Mund.
    Ich wusste, dass Suko ihn von seinem Schicksal befreit hatte.
    Mein Blick glitt zur Zimmerdecke.
    Der feinstoffliche Nebel war noch da. Ihm war jedoch die Kraft genommen worden. Er schaffte es nicht mehr, sich zu einer menschlichen Gestalt zu formen.
    Es war kein Kopf und kein Gesicht mehr zu sehen, es gab nur noch Reste, die mir sagten, dass wir die Taiga-Göttin oder deren Geist vergessen konnten.
    Oder nicht?
    Urplötzlich erschien ein Schatten, der aussah, als wäre er auf die helle Decke gemalt worden. Und dieser Schatten nahm für einen Moment das Aussehen einer normalen Frau mit langen Haaren an. Sie war nackt, aber Sekunden später existierte sie nicht mehr. Da wurde sie zerrissen, als wäre sie von einem Blitz getroffen worden.
    Die Taiga-Göttin war vernichtet. Und wir hatten sie nicht mal richtig kennengelernt. Schicksal. Man muss es im Leben eben immer hinnehmen, wie es kommt…
    ***
    »Was ist denn passiert?«
    Igor Sarow richtete sich auf, und seine Stimme hatte wieder normal geklungen, Er war völlig von der Rolle und schaute sich um, ohne etwas zu begreifen. »Gehen Sie zu ihm«, sagte Karina, und Helen hätte nichts lieber getan. Auch Pavel erschien.
    Karina, Suko und ich verließen das Zimmer. Die Familie sollte ein paar Minuten unter sich bleiben. »Eure Aufgabe ist erledigt«, sagte unsere Freundin aus Russland. »Aber ich habe noch etwas vor.«
    »Und was ist das?«, fragte Suko.
    »Da sind noch fünf meiner Landsleute, um die ich mich kümmern muss. Ich will sehen, ob auch mit ihnen wieder alles in Ordnung ist, nachdem Suko den Geist der Göttin vernichtet hat.«
    Sie schaute uns an, um unsere Meinung zu hören, »so einfach lasse ich dich nicht gehen«, sagte ich. »Ich denke, wir sollten in London noch einen russischen Abend feiern. Oder hast du was dagegen?«
    Karina lachte. »Ich? Wie sollte ich als Russin etwas gegen eine Feier haben? ich freue mich darauf, Freunde, und ihr könnt schon mal anfangen, für eine gute Unterlage im Magen zu sorgen, denn ohne Wodka geht es bestimmt nicht…«
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 1630 »Das Vampirwelt-Monster«

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