Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1631 - Die Taiga-Göttin

1631 - Die Taiga-Göttin

Titel: 1631 - Die Taiga-Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
am linken Ohr, an dem der Mann so heftig zog, dass der Schmerz jetzt durch seinen Kopf stach.
    Diesmal konnte Sarow den Schrei nicht mehr unterdrücken.
    »Ist das Argument genug, du Schwein?« Das Rattengesicht stieß den Kopf seines Opfers abermals vor. Diesmal sehr heftig, sodass Sarow mit der Stirn gegen den Lenkradring schlug.
    Wieder zuckten die Schmerzen durch seinen Kopf. Sein Gehör schien auch gelitten zu haben, denn in der Umgebung der Ohren breitete sich ein dumpfes Gefühl aus.
    »Ich mache dich fertig, Hundesohn. Ich werde dir zeigen, wozu wir fähig sind, du verdammter Verräter. Töten werde ich dich noch nicht, aber ich werde dich an deine Aufgabe erinnern, und ich kenne einige wirkungsvolle Methoden.«
    Die Waffe verschwand aus der Hand des Rattengesichts. Eine andere Waffe erschien. Ein Faustmesser. Es hatte einen Griff, der dem eines Korkenziehers ähnelte, nur schaute kein gedrehtes Metall zwischen Mittel- und Ringfinger hervor, sondern eine breite Klinge, die wie eine Pyramide aussah. Ein böses Folterinstrument, das tiefe Wunden reißen konnte.
    »Ich werde dir die Erinnerung in deine Haut schneiden!«, flüsterte der Mann.
    »Darauf kannst du dich verlassen. Du wirst uns nie mehr vergessen, und du wirst deiner Frau später dein blutiges Gesicht erklären müssen.«
    Igor Sarow konnte nichts mehr sagen. Er kam hier nicht weg. Er befand sich voll und ganz in den Fängen dieser Unperson.
    Ein Kämpfer war er nicht mehr, die Zeiten lagen hinter ihm. Aber er riss die Augen auf, und er starrte das blitzende Faustmesser an, das dicht vor seinem Gesicht schwebte.
    In diesem Moment wurde die Beifahrertür von außen her aufgerissen!
    ***
    Ich hatte mich dem Fahrzeug lautlos genähert und die Tür geöffnet. Der Schrei war für mich ein Alarmsignal gewesen.
    Dabei war ich noch nicht bis direkt an den Wagen gegangen, ich hatte etwas Distanz gehalten und von der Heckseite her schräg hineingeschaut, um mich mit der Lage vertraut zu machen.
    Für mich war nicht viel zu erkennen gewesen. Aber ich hatte schon gesehen, dass dort ein Mann von einem anderen nicht nur bedroht, sondern auch angegriffen wurde und nicht in der Lage war, sich zu wehren.
    Einige Sekunden hatte ich mir noch Zeit gelassen und dann entsprechend gehandelt.
    Jetzt war die Tür offen.
    Ich sah in den Passat hinein und auf den Rücken des Mannes, der den Fahrer bedrohte. Ob er eine Waffe in der Hand hielt, war für mich nicht zu erkennen.
    »Lass ihn los!«
    Meine scharfe Stimme ließ den Beifahrer zusammenzucken. Er stieß einen wütenden Laut aus, erstarrte für einen Moment und wirbelte dann so heftig herum, wie es ihm die Enge erlaubte.
    Ich war sicherheitshalber ein wenig zurückgewichen, was auch gut war, denn jetzt schnellte eine Hand vor, aus deren Faust eine breite Klinge schaute.
    Der Typ stieß sich ab und schnellte dabei aus der hellen Innenbeleuchtung in das Dunkel der Nacht.
    In der kurzen Zeitspanne davor hatte ich ihn sehen können und festgestellt, dass sein Gesicht eine gewisse Ähnlichkeit mit dem einer Ratte hatte, und ich hatte in Augen geschaut, die einen kalten Glanz abgaben und dadurch ebenfalls einem Tier hätten gehören können.
    Ich wich zurück und hob beide Arme.
    »He, was soll das? Machen Sie sich nicht unglücklich!«
    Der Mann zischte mir etwas entgegen. Für mich war es kein menschlicher Laut. Das erinnerte mich mehr an ein Tier, das einem Gegner seine Wut entgegenschleuderte.
    Es war sogar möglich, dass sich sein Gesicht veränderte. So genau konnte ich das nicht erkennen.
    Ich musste aufpassen, denn der Kerl machte auf mich nicht den Eindruck, als würde er aufgeben wollen.
    »Was hast du gesehen?«
    Die Frage hatte er völlig normal gestellt. Ich wunderte mich trotzdem darüber.
    Es ging nicht um die Worte, die er gewählt hatte, mir war der harte Dialekt aufgefallen, und der deutete darauf hin, dass die Heimat des Mannes im Osten Europas lag.
    »Ich habe genug gesehen.«
    »Wirklich?«
    »Wenn ich es sage.«
    »Dann ist das dein Todesurteil. Dann musst du sterben, und ich werde dein Mörder sein.«
    Ich gehörte zu den Menschen, die viel Ungewöhnliches erlebten, oft die unmöglichsten Dinge, aber es gab immer wieder Situationen, in denen ich überrascht wurde.
    Das war hier auf dem Parkplatz der Fall, denn einen Menschen, der so verrückt danach war, einen anderen zu töten, nur weil dieser eine Wagentür aufgerissen hatte, das war mir neu.
    Der Mann war mit einem Faustmesser bewaffnet, und er wusste

Weitere Kostenlose Bücher